An Ostern fragen wir nicht was es zu essen gibt. Lammkeule ist in meiner Familie traditionell gesetzt. Schon lange bevor das Garen bei Niedrigtemperatur ein Thema wurde, hat meine Mutter diese Methode angewandt. Früh am Ostermorgen wurde die Lammkeule bei 120 Grad, gut gewürzt und zusammen mit Kartoffeln in den Backofen geschoben. Starköche würden dies möglicherweise raffinierter zubereiten. Das Geschmackserlebnis des butterzarten Fleischs mit den vom Saft vollgesogenen, weichen, zerfallenen Kartoffeln ist für mich unübertroffen.
Während die Lammkeule im Backofen schmorte, blieb viel Zeit für die Zubereitung einer großen Auswahl marinierter Gemüsesorten. Paprika, Auberginen und Zucchini fehlten nie. Auch wurden diverse Salate als Beilagen gereicht. Dabei habe ich immer gerne geholfen. In der Küche lief Musik und alle freuten sich auf das Essen an Ostern mit der Familie. Haben wir nicht alle Familientraditionen und -erinnerungen an Düfte und Aromen aus der Zeit unserer Kindheit und Jugend, die in uns weiterleben? Gerade Ostern, Weihnachten und Geburtstage wurden immer üppig gefeiert.
Für mich sind manche Speisen mit vielen Emotionen verbunden, die Nostalgie und häufig auch Wehmut auslösen, da meine Mutter nicht mehr lebt. Und doch bin ich sehr glücklich und fühle mich reich beschenkt, diese Momente in vollen Zügen genossen zu haben und diese Speisen auch heute mit meiner Familie weiter zelebrieren zu können. Ich liebe es, wenn am Tisch viele schöne und lustige Gespräche stattfinden, die mit “weiß Du noch, als…..” beginnen und in großem Gelächter enden.
Und die nächste Generation, unsere Kinder, lieben es ebenfalls und darauf bin ich stolz. Ostern ohne Lammkeule, Heiligabend ohne Fischmenü oder Weihnachten ohne Gans ist für sie unvorstellbar. Es ist schön, wenn wir ihnen ein paar Werte und Traditionen mitgeben dürfen und sie diese gerne annehmen.
Ich wünsche Euch viel Spaß bei der Zubereitung dieser Lammkeule und Euch und Euren Liebsten ein wunderschönes Ostern – buona Pasqua,
Eure Hermina
Lammkeule im Ofen an Ostern

Zutaten
Zubereitung
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Die Lammkeule waschen. Die Knoblauchzehen schälen, einen Rosmarinzweig mit einer Schere in kleine Stücke schneiden. Schneidet mit einem scharfen Messer zwischen dem Knochen und dem Fleisch kleine Schlitze. Beträufelt die Knoblauchzehen und den Rosmarin mit etwas Olivenöl und schiebt sie in die Öffnungen. Reibt die Lammkeule kräftig mit Fleur de Sel oder Meersalz und zwei EL Olivenöl ein und pfeffert sie gut. Heizt den Backofen auf 120 Grad vor.
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Pult die Erbsen, schält und viertelt die Schalotten, schält die Kartoffeln und schneidet sie längs in Spalten. Gebt das Gemüse in eine Bratform und salzt es leicht
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Verrührt die Tomatensauce mit dem Weißwein, 200ml Wasser und 3 EL Olivenöl. Zupft die Blätter von einem Thymianstängel und gebt sie dazu. Salzt und pfeffert. Begießt das Gemüse mit der Marinade und verteilt den restlichen Rosmarin und Thymian darüber.
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Setzt die Lammkeule auf das Gemüse und schiebt die Form in den Backofen. Begießt die Lammkeule alle 30 Minuten mit dem Sud und rührt das Gemüse vorsichtig um. Wendet die Keule nach 1,5 Stunden und bratet sie weitere 1,5 Stunden. Erhöht schließlich die Temperatur auf 200Grad Grill oder Oberhitze und bratet die Lammkeule weitere 20 Minuten.