Ragú napoletano: traditioneller Sonntagsbraten in Neapel

Schmorbraten aus Neapel

Es ist doch immer wieder erstaunlich wie es manche Gerichte schaffen die Welt zu begeistern, während andere ihre Region nie verlassen haben. Haben Sie schon mal etwas von einem neapolitanischen Ragout gehört?

Sag ich doch, es kennt kaum jemand außerhalb dieser wunderbar verrückten Stadt am Vesuv. Nein, das stimmt nicht ganz. Jeder, ausnahmslos jeder Neapolitaner oder Neapolitanerin, selbst jene, die in erster, zweiter oder dritter Generation irgendwo in einer Ecke unserer schönen Welt leben, werden auf die Frage was Sonntagsmittags in Neapel gegessen wird, unisono antworten: das Ragú napoletano natürlich.

Im neapolitanischen Dialekt wird es Raú gesprochen, das „G“ wird verschluckt. Die Bezeichnung für diesen fantastischen Sonntagsbraten entspringt dem Französischen Ragout. Was ist denn nun dieses in der neapolitanischen, eigentlich kampanischen Region fest verankerte Sonntagsessen? Es ist Fleisch, welches stundenlang bei ganz niedriger Hitzezufuhr in Tomatensauce mit Zwiebeln, Rotwein und Basilikum geschmort wird. In vielen Familien wird es bereits am Samstag aufgesetzt, denn es muss sehr lange ganz leise vor sich hin köcheln…pippiá, so der liebevolle neapolitanische Ausdruck für diesen Vorgang.

Edition Fackelträger - aus dem Buch "Verrückt nach Tomatensauce" von Hermina Deiana

Buona Domenica - schönen Sonntag

Nach diesem Feuerwerk an Aromen, geht es zum Dessert. Unter der Woche wird in der Regel nur Frutta, Obst, gereicht, aber am Sonntag darf es auch mal etwas süßer sein, wie zum Beispiel eine Zuppa Inglese oder der Babá von Zia Giovanna. Babá ist ein ganz fluffiger, pilzförmiger Biskuit, den man auch in einem Ring backen kann. Dieser wird mit einem Zuckerwasser-Rum Sirup begossen und saugt sich voll wie ein Schwamm. Häufig wird Babá mit einer Crema Pasticcera, einer Vanillecreme oder mit Chantilly Creme gereicht und mit Beeren serviert. Ein Gedicht! Zum darnieder knien, meine Lieben.

Der Caffé wird in ganz Italien nie zum Dessert gereicht, sondern immer erst danach. Mit caffé ist ausschließlich Espresso gemeint, häufig ristretto, sehr kurz, ein kleiner kräftiger Schluck. Gnade dem, der es wagen würde nach dem Essen nach einem Cappuccino zu fragen!

Ein eiskalter Limoncello als krönender Abschluss, der ebenfalls seine Wurzeln im schönen Kampanien hat und es dürfte mittlerweile durchaus fünf Uhr am Nachmittag sein und Zeit für ein pisolino, ein kleines Nickerchen. Das ein oder andere Familienmitglied schlummert bereits glückselig in einem Sessel oder auf dem Sofa friedlich vor sich hin. Buona Domenica a Napoli – schönen Sonntag!

Grazie meine Tomaten Rock'n Roller ❤️

Und? Habt Ihr Lust bekommen das Ragú napoletano nachzukochen? Hat euch dieser Beitrag gefallen? Dann würde ich mir riesig freuen, wenn ihr meinen Artikel mit euren Freunden und in euren sozialen Netzwerken teilen würdet.

von Hermina Deiana – 06 Juli 2024

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