Ragú Napoletano - das Sonntagsessen in Neapel
5.0 Sterne aus 1 Bewertungen
Kategorie
Fleisch
Autor:
Hermina Deiana
Portionen
6
“Vedi Napule e po’
mori”,
sagen die Neapolitaner in ihrem ausdrucksstarken Dialekt voller Stolz über ihre Stadt. “Nachdem du Neapel gesehen hast, kannst du sterben”, weil etwas Schöneres wirst du nicht mehr erleben, so die Bedeutung dieser Volksweisheit. Neapel ist eine faszinierende Metropole mit zahlreichen kulturellen und geschichtlichen Sehenswürdigkeiten.
Das Leben der am Fuße des Vulkans Vesuv und am Golf von Neapel gelegenen Stadt, erscheint jedoch auf den ersten Blick ziemlich chaotisch. Autofahrer hupen unentwegt, das Geknatter der Vespas gleicht akustisch einem Angriff aus Maschinengewehren, es wird laut gesprochen und wild gestikuliert und manche Regel scheint nur aufgestellt worden zu sein, um von den Bewohnern von bella Napoli gebrochen zu werden.
Die Neapolitaner sind als Schlitzohren der Nation verschriene Überlebenskünstler und das zu Recht. Mit ihrer “furbizia - ihrer Spitzfindigkeit - ihrem Charme und ihrer Herzlichkeit gelingt es ihnen, selbst verheerende Zustände milder erscheinen zu lassen. Kulinarisch ist die Region Kampanien mit Napoli als Hauptstadt, ein wahres Schlaraffenland: Heimat der Tomatensauce, des Büffelmozzarella, der Pizza und der Köstlichkeiten in diesem Kapitel.
Das Ragú Napoletano ist das neapolitanische Sonntagsessen. Diese Speise geht zurück auf das Jahr 1837, als Don Ippolito Cavalcanti, das erste neapolitanische Kochbuch “Cucina teorico-pratica” veröffentlichte, in dem auch Pasta mit Tomatensauce die erste offizielle Erwähnung fand. Das Ragù genießt einen Kultstatus, denn es steht für die Kindheitserinnerung, das Heimatgefühl und die kulinarische Identität eines jeden Neapolitaners.
Fast jede Familie hat ihr eigenes Rezept für das Ragú, denn letztendlich bestimmt auch der Geldbeutel, welches Fleisch verwendet wird. Ein Stück Bratenfleisch im Ragú war insbesondere in Krisenzeiten ein Zeichen von Wohlstand. Jene, die sich den Braten nicht leisten konnten, bereiteten das Ragù mit preiswerten Fleischteilen vom Rind oder vom Schwein zu und aßen nur die Pasta mit der Soße.
Serviert wird das Ragú wie folgt: als primo piatto wird eine Pasta mit der Soße und einigen kleinen, beim Kochen zerfallenen Fleischstückchen, wie zum Beispiel der Rinderbeinscheibe, der Salsiccia oder dem Fleisch von den Schälrippchen serviert. Als Hauptgang, dem secondo piatto, gibt es ein Stück vom Rinderbug.
Eine der beliebtesten Beilagen zum Ragú
napoletano, ist der köstliche Auberginenauflauf, Parmigiana di melenzane https://hermina-tomatensauce.de/blogs/herminas-rezepte/auberginenauflauf-melanzane-alla-parmigiana. Eine Vielzahl neapolitanischer Spezialitäten können wahlweise mit Tomatensauce
oder mit dem Ragú Napoletano zubereitet werden, denn im Fokus dieses Rezepts steht
die unwiderstehlich gute Soße, bei der durch das stundenlange Einkochen bei
minimaler Temperatur die Aromen zu einer wahren Offenbarung miteinander
verschmelzen.
Die Erinnerungen an die Sonntagsessen in Neapel haben mich so in Nostalgie versinken lassen, dass ich speziell über das Ragú napoletano einen Beitrag geschrieben habe https://hermina-tomatensauce.de/blogs/essen-kochen-geniessen/ragu-napoletano-traditioneller-sonntagsbraten-in-neapel
Übrigens: Das Foto ist aus meinem Kochbuch, aber das Ragú sieht in echt sehr viel köstlicher aus 😉
Eure Hermina 🍅❤️🍅

Zutaten
- 1,2 kg Rindermittelbug
- 1 kleine Rinderbeinscheibe von ca. 350g
- 400g Schälrippchen vom Schwein
- 1 Salsiccia (grobe italienische Bratwurst)
- 5 mittelgroße Zwiebeln
- 6 EL Olivenöl extra vergine
- 300 ml Rotwein
-
4 Gläser Salsa Paradiso
-
1 Prise Pepperoncino / Chili nach Gusto
- 1 Bund Basilikum
-
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
Zubereitung
- Wascht die Fleischstücke und tupft sie mit Küchenpapier trocken. Salzt das Fleisch.
Hackt die Zwiebeln grob, denn durch das lange Kochen verschmelzen sie ohnehin mit den anderen Zutaten.
Bratet die Fleischstücke und die Salsiccia ohne Haut in einem großen Schmortopf in 6 Esslöffeln Olivenöl kräftig an.
Gebt die Zwiebeln in den Topf und bratet sie ebenfalls kräftig an. Wenn sie glasig und leicht gebräunt sind, löscht mit dem Rotwein ab, lasst den Alkohol verdampfen und reduziert die Temperatur.
- Gießt die Tomatensauce dazu. Befüllt jedes ausgeleerte Glas Tomatensauce zu einem Drittel mit Wasser und gebt es ebenfalls in den Schmortopf. Legt nun reichlich frisches Basilikum auf die Zutaten und lasst das Ragú auf kleinster Stufe vor sich hinköcheln. Rührt zwischendurch immer mal um, damit sich die Tomaten nicht am Topfboden absetzen.
Nach zwei Stunden könnt ihr die Schälrippchen aus dem Topf nehmen. Ich löse das Fleisch von den Knochen und gebe es zurück in den Topf.
Nach ca. vier Stunden Köcheln auf minimaler Temperatur, habt ihr eine kräftige, rotbraune, cremige Soße und butterzartes Fleisch. Jetzt könnt ihr mit Salz und Pfeffer würzen.
von Hermina Deiana – 07 Mai 2025
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