Ein Ort der Lebensfreude

Tomaten Rock’n Roll ist mehr als ein Food-Blog. Es ist ein Ort, an dem Genuss und Lebensfreude zusammenfinden. Ein Ort, an dem Du Inspiration für Deinen Alltag findest – sei es durch ein neues Rezept, eine persönliche Geschichte oder einen Gedanken, der Dich zum Schmunzeln bringt. Ich möchte Dich ermutigen, das Leben in vollen Zügen zu genießen, Deine Leidenschaften zu entdecken und Dich von der positiven Energie anstecken zu lassen, die gutes Essen und schöne Erlebnisse in unser Leben bringen.

Was wir von Alexis Sorbas  lernen können

von Hermina Deiana

Was wir von Alexis Sorbas lernen können

Letzten Samstag habe ich einen fantastischen Abend erlebt! Ich muss euch dieses Erlebnis erzählen. Vormittags rief mich meine liebe Freundin Kalliopi an und fragte, ob ich abends spontan mitkommen würde auf ein Konzert. Wir kennen einen der Musiker. Thanasis ist der Frontman der Band und hat bereits mehrmals auf Kalliopis Geburtstagen und auf ihrer zweiten Hochzeit gespielt und gesungen. Auch ich hatte  Thanasis mehrmals für Veranstaltungen vermittelt. Sein Vater ist Grieche, die Mutter Kubanerin und seine Musik ist so bunt wie seine Herkunft. Er ein wundervoller Mensch, den man nur mögen kann. Ein unentdecktes, großartiges Talent, der für die Musik lebt. „Ich glaube das Konzert findet in einer schummerigen Kneipe statt,“ sagte Kalli. „Egal, Hauptsache wir sind zusammen und sehen Thanasis mal wieder,“ antwortete ich. Ich liebe den Wechsel, zwischen Glamour und Sternerestaurant, Apfelweinwirtschaften, Opern, Rockkonzerten und Straßenfesten. Das macht das Leben doch erst bunt. Kalliopi, ihr Mann Kuntay und ich erreichten die kleine Kneipe. Beim Betreten fühlte es sich an, als sei die Zeit stehen geblieben. Verraucht, dunkel, Barhocker an der Theke und sehr eng. „Kommen sie wegen des Konzerts?“, wurden wir gefragt, „dann gehen sie nach hinten durch. Hinten, das war ein relativ großer Raum im Vergleich zum vorderen Bereich, Billiardtische, die zur Seite geschoben waren, Spielautomaten und Dartscheiben an den Wänden. Die Bedienung waren junge Frauen in Leggings und T-Shirts. Wir schauten uns an und schmunzelten. Kalli und ich kennen uns seit unserer frühen Jugend und lieben beide Kontrastprogramm. Die Welt braucht mehr davon Was trinkt man im Hinterraum dieser Kneipe? Auf den Tischen um uns herum standen Biergläser. Auf der Getränkekarte wurde Primitivo angeboten und wir bestellten eine Flasche. Niemand von uns rechnete damit, dass er gut sei, aber das störte uns erst einmal nicht. Wir konnten in so einer Kneipe keinen besonders guten Wein erwarten, oder? Überraschung, wer hätte das gedacht, er war ganz gut. „Haben sie eine Speisekarte?“, fragten wir. Wir hofften auf ein paar Oliven oder Käse zum Wein. „Nein, aber wir haben Flyer von anliegenden Restaurants, die liefern.“ Sie brachte uns die Speisekarten. Ist das nicht großartig? Sie bieten kein Essen an, aber werben für die umliegenden Restaurants? Und man kann bei ihnen im Lokal diese Speisen bestellen und essen. Das nenne ich Top-Service. Wir bestellten Pizza, hatten die Pizzakartons mitten auf dem Tisch, ein Glas Primitivo dazu – ach wie schön einfach kann das Leben sein -  was will man mehr? Thanasis freute sich riesig uns zu sehen, drückte uns bis wir fast keine Luft bekamen und stellte uns seine Bandkollegen vor. Er als kubanischer Grieche, Tarik ein Bosnier, der so virtuos Gitarre spielte, dass er den Eindruck hinterließ völlig in seiner Welt versunken zu sein und uns, das Publikum, kaum wahrzunehmen. Costa, den Schlagzeuger, kannte ich von früheren Auftritten. Zwei weitere ältere Griechen gehörten zur Band.  Und dann legten sie los und für uns begann ein emotionaler Gänsehaut Regen. Es spielten Musikverliebte, voller Hingabe, die man bei jedem Takt spürte. Sie erfüllten mit ihrer Liebe, für das was sie gerade taten, den Raum, der sich mittlerweile füllte.  Wir schwammen förmlich auf einer musikalischen Welle um die Welt, von Kuba und Latinorhythmen, über italienische Klassiker, ganz viel super coolen Blues, der uns von den Stühlen riss, bis hin  zu emotionalen griechischen Liedern und ausgelassenem Sirtaki. Es waren für solch ein musikalisches Spektakel viel zu wenige Menschen da. Ich dachte an den freundlichen griechischen Wirt Jannis, der mit Sicherheit ordentlich drauflegen würde an diesem Abend. Lebensmotto: Ich lasse mir meine Lebensfreude von niemand nehmen In der Pause unterhielten wir uns mit den Musikern und sagten, dass wir es bedauern, dass für ihre grandiose Vorstellung nicht mehr Leute gekommen waren. „Egal, wir haben immer Spaß, ob mit vielen Leuten oder mit wenigen, wir lieben es Musik zu machen,“  antworteten sie fast unisono. Das spürte man. Ist es nicht wundervoll, wenn Menschen mit so großer Leidenschaft etwas tun, unabhängig ob für viel oder wenig Geld, vor großem oder kleinem Publikum? Und plötzlich ging zu später Stunde der Wirt zu Thanasis und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Ok, Feierabend, dachten wir. Aber das Gegenteil war der Fall. Jannis hat Musik für einen griechischen Zeibekiko-Tanz bestellt. Dieser Tanz ist kein Gruppen- oder Reigentanz. Ein einzelner Tänzer oder eine Tänzerin, tanzt in der Mitte und die anderen hocken im Kreis und klatschen im Takt. Dieser Tanz basiert nicht auf einer bestimmten Schrittfolge oder Choreographie. Die Tänzer lassen ihren persönlichen Emotionen, die das Leben und die Musik in ihnen auslösen, freien Lauf. Die Tanzschritte eines Zeibekiko sind emotional, sanft  und kraftvoll im Wechsel, als würde der Tanz eine Geschichte erzählen. Anstatt enttäuscht zu sein über zu wenig Umsatz, begab er sich in der Mitte in  Position, um zu tanzen. Wir gingen alle um ihn herum in die Hocke und klatschten zu melancholischen griechischen Klängen, während Jannis  leidenschaftlich tanzte als gäbe es kein Morgen. Dieser Tanz sprach ohne Worte und hat mich sehr berührt.  Nach seinem Tanz sagte er zu mir „Weißt du Hermina, mal habe ich viel Geld, mal wenig, aber ich lasse mir meine Lebensfreude von niemand und von keiner Situation nehmen.“   Brauchen wir alle etwas mehr Alexis Sorbas Mindset? Als mein wunderbarer holländischer Freund Jos die Geschichte dieses Abends hörte, sagte er: großartig, so einen Abend kann man nicht planen. Wie recht er doch hat. Jannis, der Wirt, erinnert mich an Alexis Sorbas, schrieb mir Jos.  Ja, an Alexis Sorbas, den Protagonisten aus dem Roman von Nikos Kazantzakis, musste ich an jenem Abend auch denken. Kennt ihr das Buch? Oder den Film? Großartig gespielt vom wunderbaren Anthony Quinn, dem diese Rolle auf den Leib geschrieben war und eine Oscar Nominierung einbrachte. Und die Sirtaki Musik vom fantatischen Mikis Teodorakis ist und bleibt ein Meisterwerk. Schaut euch bitte diesen Ausschnitt an: https://www.youtube.com/watch?v=2AzpHvLWFUM Alexis Sorbas Lebens-Weisheiten Wie zeitgemäß sind Sorbas‘ Weisheiten heute, habe ich mich gefragt. Ich habe die Wichtigsten für euch zusammengetragen und mit meinen Gedanken ergänzt. Lebe – und zwar jetzt. „Ich fürchte nichts. Ich hoffe nichts. Ich bin frei.“ Dieses Zitat steht auf dem Grabstein von Nikos Kazantzakis, dem Autor von Alexis Sorbas und spiegelt auch Sorbas’ Philosophie wider: Frei ist, wer nichts erwartet. Keine Angst, keine Abhängigkeit, keine Illusion – nur der Moment zählt. Das unterschreibe ich! Lassen wir uns nicht viel zu häufig von Verpflichtungen konditionieren? Hör auf zu denken – fang an zu leben! Schluss mit dem Grübeln und Planen der Zukunft. Fangt an zu tanzen. Oder zu kochen. Oder beides. Das Leben ist kurz, lasst es uns auskosten. Tanz als Ausdruck des Lebens  „Wozu sind all diese Gedanken gut? Wenn du tanzen kannst, tanz!“ Sorbas glaubt daran, dass die Intuition mehr weiß als der Kopf. Im Tanzen zeigt sich die Seele, das Leben, das Menschsein. Und wenn alles zerbricht – dann tanzt man. Es gibt Momente, die fühlen sich an als sei man in einer Sackgasse, oder? Dann hilft es aus meiner Sicht einen Schritt zurückgehen, Augen zu und ruhen lassen. Besser: Musik an, Herz auf und  tanzen. Bis du schwitzt oder weinst, oder beides. Es bringt Erleichterung so oder so. Und mit dem nötigen Abstand sieht man wieder klarer.  Sei ganz bei dem, was du tust. „Wenn ich arbeite, arbeite ich wie ein Tier. Wenn ich esse, esse ich wie ein Mensch, mit Wonne. Wenn ich liebe, liebe ich wie ein Löwe.“ Es ist diese Lebenseinstellung mit der Sorbas als Persönlichkeit fasziniert. Er ist glaubwürdig, lebt mit und aus ganzem Herzen, egal, was er gerade tut. Kein Zögern, keine Halbheiten. Seine Freiheit liegt darin, konsequent nach seinen eigenen Werten zu leben und zu handeln.   Das sind Wesenszüge, die ich in unserer schnellen und unverbindlichen Welt vermisse. Tu, was du tust – aber richtig. So wie Thanasis‘ Band bei Jannis gesungen hat. Alle spürten ihre Begeisterung, sie rissen mit und steckten an. Wenn du kochst, dann mit Herz. Wenn du isst, dann mit Genuss. Wenn du liebst – dann bitte mit Herz und Gefühl. Zu viel Denken lähmt das Leben  „Du hast alles – aber du verstehst nichts.“ Sorbas sagt diesen Satz zu seinem gebildeten, rational denkenden Freund. Er selbst steht für das intuitive Leben, den Instinkt, das Herz. Der Intellekt ist für ihn wichtig – aber nicht das Zentrum des Lebens. Menschen, die keine Gefühle zeigen oder sie verdrängen, passen nicht zu seiner Welt.  Ich bin der Meinung, dass du hundert Bücher über das Leben lesen kannst, aber das echte Leben ist keine Theorie. Du kannst dich mehrfach von Spezialisten coachen lassen, aber am Ende musst du bereit sein das Leben anzunehmen, zu leben, zu lieben, zu feiern. Am besten mit Tomatensauce auf der Schürze und einem Lächeln im Gesicht. Kopf aus – Herz an kann sich wundervoll anfühlen.   Nimm das Leben nicht zu ernst „Was ist ein Mann, wenn er nicht wenigstens einmal verrückt gewesen ist?“ Ohne ein Quäntchen Verrücktheit bleibt man in Normen, Erwartungen und Ängsten gefangen. Sorbas lebt das was er predigt vor: er ist mutig, spontan und unangepasst. Ich sage, das Leben ist kein Businessplan. Ein bisschen verrückt? Könnte der Startschuss zu einem aufregenden Leben sein. Was meint ihr? Klar kann sehr viel schief gehen, aber es lehrt wieder aufzustehen und weiterzumachen.  Die Freiheit beginnt da, wo du nichts mehr brauchst. „Der Mensch braucht ein bisschen Verrücktheit – sonst wagt er nie, das Seil zu durchschneiden und frei zu sein.“ Sorbas sieht Erfahrung als die Summe von Erleben und das Scheitern ist für ihn ein Teil des Lebens. Mit Verrücktheit meint Sorbas auch Mut Loszulassen, "das Seil zu durchschneiden". Wenn man endlich dahin kommt, positiv nach vorne zu schauen und sich frei von Erwartungshaltung vom Leben überraschen zu lassen, ist man der Freiheit sehr nahe, finde ich. Frei durchatmen und leben – am besten mit einem Lächeln, Meerblick und einem Glas Rotwein in der Hand. Das ist für mich ein erstrebenswerter Gedanke. Nicht alles muss größer, schneller, besser sein. Manchmal reicht es, wenn’s echt ist. Und lecker. Wie meine Salsa Paradiso Tomatensaucen.  Lasst uns widrige Umstände wegtanzen Meine wunderbaren Tomaten Rock’n Roller, lasst euch nie abhalten, wenn der Eingang nicht glänzt. Hinter schummerigen Räumen können sich durchaus wahre Oasen befinden. Wer hätte gedacht, dass man im Hinterzimmer einer dunklen, verrauchten Kneipe so einen wundervollen Abend bei sensationeller Live Musik erlebt und wundervollen Menschen begegnet. Und dass das Erlebte bei mir so nachhallt, dass daraus ein ganzer Beitrag ensteht.  Ich wünsche uns allen, dass wir sowohl zu tollen, als auch zu widrigen Umständen gleichermaßen tanzen lernen wie Jannis und Alexis Sorbas. Ich traue es uns zu. Ich umarme euch, lasst  euch nie unterkriegen.  Eure Hermina 🍅❤️🍅 Heute sage ich efcharistó. Das bedeutet auf Griechisch Danke. Danke, dass du mir deine Zeit geschenkt und meinen Beitrag gelesen hast. 

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Weltfrauentag

von Hermina Deiana

Liebe Frauen, feiert euch und den Weltfrauentag!

Morgen ist Weltfrauentag – ein Tag, der uns daran erinnert, dass Gleichberechtigung leider nicht selbstverständlich ist. Wir verdanken unsere heutigen Rechte mutigen Frauen, die unermüdlich dafür gekämpft haben. Ihnen gebührt unser Dank. Doch der Kampf ist noch nicht vorbei. Wir haben viel erreicht, aber auch eine Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen. So wie andere Frauen für uns gekämpft haben, müssen wir uns heute für die jüngeren einsetzen. Denn es gibt noch viel zu tun. Seit wann gibt es den Weltfrauentag eigentlich? Inspiriert von der Frauenbewegung in den USA wurde der Weltfrauentag 1910 auf der Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen ins Leben gerufen. Die deutsche Sozialistin Clara Zetkin schlug damals einen internationalen Frauentag vor, um das Frauenwahlrecht und bessere Arbeitsbedingungen für Frauen zu fordern. Schon ein Jahr später, am 19. März 1911, wurde der Tag erstmals in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz begangen. Später wurde er auf den 8. März festgelegt – ein Datum, das bis heute weltweit für den Kampf um Gleichberechtigung steht. Mutige Vorreiterinnen Ohne Frauen wie Clara Zetkin, Rosa Luxemburg und Simone de Beauvoir wären viele Errungenschaften nicht möglich gewesen. Sie kämpften für Bildung, Selbstbestimmung, Wahlrecht und Unabhängigkeit – ein Kampf, der bis heute nicht einmal in der westlichen Welt abgeschlossen ist. Viele Frauen haben Geschichte geschrieben: Marie Curie, die als erste Frau den Nobelpreis erhielt und die Wissenschaft revolutionierte. Emmeline Pankhurst, die als Suffragette in Großbritannien unermüdlich für das Frauenwahlrecht kämpfte. Ruth Bader Ginsburg, die als Richterin am Obersten Gerichtshof der USA für Gleichberechtigung eintrat. Ihnen und vielen anderen gilt meine große Bewunderung. Ein Blick zurück: Gleichberechtigung auf dem Papier und in der Realität Das Frauenwahlrecht wurde 1918 eingeführt. Doch viele weitere Rechte folgten erst Jahrzehnte später: ·        1958: Frauen durften erstmals ohne Zustimmung ihres Mannes ein Bankkonto eröffnen. ·        1958: Der Führerschein war für Frauen in Westdeutschland nicht mehr genehmigungspflichtig. ·        1977: Erst ab diesem Jahr durften Frauen ohne Erlaubnis ihres Ehemanns berufstätig sein. Ich war schon 13 Jahre alt, als Frauen in Westdeutschland endlich frei entscheiden durften, ob sie arbeiten möchten. Kaum zu glauben, oder? Das Gleichberechtigungsgesetz von 1958 war ein wichtiger Meilenstein. Es hob das männliche Entscheidungsrecht auf, erlaubte Frauen die Verwaltung ihres eigenen Vermögens und schaffte das Recht des Ehemanns ab, den Job seiner Frau zu kündigen. Dennoch dauerte es weitere Jahrzehnte, bis Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen Realität wurde – und in manchen Bereichen kämpfen wir noch immer. Ich empfinde am Weltfrauentag tiefe Dankbarkeit Ich bin zutiefst dankbar für alle Frauen, die für unsere Rechte gekämpft haben. Doch wenn ich an die jungen Frauen von heute denke, frage ich mich: Tun wir genug? Equal Pay ist noch immer nicht erreicht. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibt eine riesige Herausforderung. Und es gibt nach wie vor Strukturen, die Frauen ausbremsen. Sind wir laut genug? Engagieren wir uns genug? Wir sind gefordert! Was können Frauen meiner Generation – die heute 60-Jährigen – für ihre Töchter und Enkelinnen tun? Laut bleiben. Für faire Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Jüngere Frauen ermutigen, für ihre Rechte einzustehen. Zeigen, dass Erfolg, Selbstbestimmung und Familie vereinbar sind. Feiern wir uns – und kämpfen weiter! Am Weltfrauentag sollten wir uns feiern – für unsere Stärke, unseren Mut und unsere Solidarität. Für alles, was wir erreicht haben, trotz Hindernissen. Aber wir sollten auch nach vorne blicken: Wie sieht eine gerechte Zukunft aus? Was können wir heute tun, damit sie Realität wird? Lasst uns feiern – aber nicht nachlassen. Für uns. Für unsere Töchter. Für alle Frauen. 💜 Danke, dass Du meinen Beitrag gelesen hast, ich freue mich sehr 🌷

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Autorin und Bloggerin Hermina Deiana schreibt über den Valentinstag auf ihrem Blog Tomaten Rock'n Roll auf hermina-tomatensauce

von Hermina Deiana

Valentinstag feiern. Si o no?

Am 14. Februar ist Valentinstag. Natürlich habe ich mir um diesen besonderen "Feiertag", der polarisiert wie kaum ein anderer, viele Gedanken gemacht. Viele finden ihn kitschig, kommerziell und unnötig. Wie sieht es bei Euch aus? Die Legende vom Valentinstag Es gibt die Legende, dass Bischof Valentin von Terni, der im 3. Jahrhundert nach Christus in Italien lebte, heimlich Paare traute, die nach damaliger Rechtsprechung eigentlich nicht verheiratet werden durften. Man sagt, dass er den Hochzeitspaaren Blumen aus seinem Garten schenkte und diese Ehen sehr glücklich waren. Als Kaiser Claudius II. von diesen heimlichen Eheschließungen erfuhr, ließ er am 14. Februar des Jahres 269 den Bischof enthaupten. Später wurde der Bischof als Märtyrer heiliggesprochen. Ob diese Geschichte tatsächlich wahr ist, weiß man bis heute nicht, und ich wage es zu behaupten, dass kein verliebtes Paar heutzutage dem geköpften Bischof Valentin gedenkt – und das ist gut so. Wahrscheinlicher könnte die Story passen, dass amerikanische Soldaten den Valentinstag nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland und andere europäische Länder brachten. Ich plädiere immer für Amore! Die Liebe kann man gar nicht oft genug feiern! Klar, wir sollten nicht nur an einem Tag im Jahr an die Liebe denken oder sie zelebrieren. Aber was ist gegen eine kleine Erinnerung am 14. Februar einzuwenden? Diese Woche bin ich mit Kollegen der Frage nachgegangen, ob der Valentinstag nur im romantischen Sinn für Liebespaare gedacht ist. Ich sehe ihn als Tag der Liebe… natürlich der Liebe zum Partner, wenn man einen hat, aber auch zu den Kindern, Eltern, Geschwistern, Freunden. Und nicht zu vergessen: der Liebe zum Leben und vor allem zu uns selbst. Wo sollte die Quelle für unsere Liebe zu anderen sein, wenn nicht in uns selbst? Schließlich bekommen wir bei unserer Geburt nicht nur ein Eimerchen Liebe mit, das für ein ganzes Leben ausreichen soll. Nein, sie ist unendlich! Ihr dürft mich ruhig eine Träumerin nennen, aber das meine ich wirklich so. @pixabay.de Liebesmomente direkt vor unseren Augen Ich empfinde die Liebe als letzte Instanz, die man nicht programmieren kann. Nix KI, my friends! Echt muss sie sein. Echt ist sie für mich, wenn sie einfach frech ohne Ankündigung entsteht, ja, ohne an die Tür zu klopfen. Sie erscheint einfach – häufig in Momenten, in denen wir gar nicht mit ihr rechnen. Ich denke nicht nur an die Liebe in einer Partnerschaft, die natürlich wundervoll ist. Ich sehe die Liebe als ein Phänomen, das sich wie ein Geschenk überall einschleichen kann – unsichtbar, aber doch gut fühlbar. Amore ist für mich ein zauberhaftes Glücksgefühl, Herzklopfen, Kribbeln im Bauch und ein Lächeln, das ich gar nicht bemerke, das jedoch für meine Mitmenschen gut sichtbar ist. Dieses Gefühl kann ein Mensch auslösen, aber manchmal ist man auch einfach gerade verliebt in den Frühling, den Sonnenschein, die Blumen im Garten und in der Natur, den Blick auf einen See oder aufs Meer, in eine köstliche Frucht oder in eine Pasta mit meiner Salsa Paradiso. Es gibt unzählige wundervolle Momente, die sich anfühlen wie verliebt sein, als hätte man Schmetterlinge im Bauch… und sie liegen häufig direkt vor uns. Wir müssen nur bereit sein, sie zu sehen, wahrzunehmen, zu spüren und zu schätzen. Lasst uns jeden Tag zum Valentinstag machen! Liebe muss nicht immer aus großen Gesten bestehen. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die unser Herz berühren: eine handgeschriebene Nachricht, eine unerwartete Umarmung, ein Lächeln von Fremden auf der Straße, ein gemeinsames Lachen über einen völlig belanglosen Witz. Diese kleinen Momente machen das Leben bunt und erinnern uns daran, dass wir geliebt werden und lieben können.  Machen wir jeden Tag zum Valentinstag und schenken schöne Worte, Komplimente und Taten, echte Aufmerksamkeit und freundliche Gesten an jene, die eine bedeutende Rolle in unseren Leben spielen und auch an die oberflächlichen Bekanntschaften. Seien wir einfach großzügig, und verteilen an die mürrischen Zeitgenossen eine doppelte Portion Lächeln, denn sie brauchen es am meisten. Kochen ist eine Liebeserklärung Natürlich habe ich mir für den Valentinstag besondere Köstlichkeiten für Euer Tête-à-Tête überlegt oder für die lange Tafel. Ich finde man kann den Tag der Liebe als verliebtes Paar aber auch als Familie oder im Freundeskreis feiern.  Zur Feier des Tages gibt es hausgemachte Gnocchi – aber nicht aus Kartoffeln, sondern aus cremigem Ricotta-Käse, der sich an den Gaumen schmiegt. Diese Gnocchi sind einfach in der Zubereitung, schnell fertig und schmecken himmlisch. Wenn ihr nicht schon verliebt seid, werdet ihr euch mit Sicherheit in diese Gnocchi verlieben. hier gehts zum Rezept Ich habe es tatsächlich getan: ich habe die Kartoffelpuffer entführt nach Italien und habe sie anstelle von Apfelmus oder Schmand mit Tomatensauce und Burrata serviert. Liebe ist mutig! hier gehts zum Rezept Wer mehr Zeit hat, wagt sich an die hausgemachten Ravioli mit Ziegenfrischkäsefüllung auf Salsa Paradiso Tomatensauce, sanft beträufelt mit Lavendelhonig und bestreut mit gerösteten Pinienkernen. Ich garantiere euch: Auf Euren Tellern findet Ihr die pure Sinnlichkeit! Sie zergehen auf der Zunge… was für ein Genuss. hier geht`s zum Rezept Die Ravioli machen etwas mehr Arbeit, aber es gilt ja auch die Liebe zu zelebrieren – da kann man sich ruhig ins Zeug legen. Musik für tanzende Schmetterlinge im Bauch Ausgelassen tanzen ist pure Lebensfreude und eine Liebeserklärung an das Leben. Einfach loslassen, lachen und sich zur Musik bewegen fühlt sich so befreiend an, als würde man alles Störende und Belastende mal für diesen Moment über Bord oder aus dem Fenster werfen. Ich liebe Musik und euch auch, also habe ich für euch eine Playlist mit Love Songs auf Spotify zusammengestellt und hoffe, dass jeder etwas Schönes für sich findet. Herminas Valentine's Day Playlist für Dich 💕  Ich plädiere für ganz viele Valentinstage im Jahr Ja, wir sollten jeden Tag die Liebe feiern, denn was ist das Leben ohne Liebe? Also nehmen wir doch den 14. Februar als Reminder für die restlichen Tage einfach mit. Für seine Liebsten etwas Leckeres zu kochen, gehört für mich ohnehin zu den schönsten Liebeserklärungen. Was stellt für euch eine schöne Liebeserklärung dar? Ich schicke Euch ganz viel Amore und als kleines Valentinstagsgeschenk mein liebstes Liebesgedicht. Habt eine gute Zeit, vergesst nicht, täglich zu lächeln und zu genießen. Eure Hermina 🍅 ❤️ 🍅    

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Gönnen können, Neid und glücklich sein - hermina-tomatensauce - Aristoteles

von Hermina Deiana

Gönnen können

Seien wir ehrlich, Neid ist ein Gefühl, das wohl jede von uns schon einmal erlebt hat. Doch wie gehen wir damit um? Ist Neid grundsätzlich negativ oder kann er uns sogar weiterbringen, wenn wir die Anzeichen richtig deuten? Kate White, Autorin des bereits vor 25 Jahren erschienen Buchs  „Die sieben Geheimnisse erfolgreicher Frauen“, beschreibt Neid als einen Wegweiser. Ihrer Meinung nach zeigt uns dieser Stich im Bauch, was wir wirklich wollen. Statt ihn zu verdrängen, sollten wir ihn nutzen, um uns zu fragen: Was genau fehlt uns? Was wünschen wir uns? Ihre Perspektive beschreibt Neid als einen Hinweis auf unsere wahren Wünsche und Ziele. Bewunderungsneid oder Missgunst? Bewunderungsneid könnte uns motivieren. Wir erkennen etwas, das uns gefällt, das wir ebenfalls erreichen oder haben möchten.  Es ist absolut legitim, sich durch Neid motivieren zu lassen. Er kann uns sogar anspornen unsere Ziele zu erreichen. Aber was ist mit dem hässlichen Neid? Mit dem nicht gönnen können? Mit dem Neid, der sich zu Missgunst entwickelt? Nicht immer muss sich das nicht gönnen können mit einer hässlichen Fratze zeigen. Ich bin unterschiedlichen Typen Menschen begegnet. Es gibt Menschen, die sich nur dann wohl in eurer Gegenwart fühlen, wenn ihr gerade eine schwierige Phase durchmacht. Sie bringen sich ein und helfen euch vielleicht und ihr fühlt Dankbarkeit. Aber nicht immer geschieht dies aus selbstloser Freundlichkeit. Häufig sind das Menschen, die in euren guten Zeiten voller Missgunst waren und endlich erleichtert feststellen, dass auch ihr mal nicht auf der Sonnenseite des Lebens steht. Ich kann gar nicht sagen, ob sie es bewusst merken, dass nun endlich der Moment gekommen ist, in dem sie sich überlegen fühlen können. Neid in der „Verkleidung“ von Gönnen Andere wiederum sind besonders freundlich, wenn ihr erfolgreich seid, weil sie sich in eurem Erfolg sonnen möchten oder sich bei euren Freunden und Kontakten anbiedern. Diese Dynamiken spiegeln die verschiedenen Arten wider, wie Neid und in der Verkleidung von  Gönnen in zwischenmenschlichen Beziehungen auftreten kann. Ebenfalls erstaunlich finde ich, dass sich bei einigen Frauen, die sich dem Female Empowerment verschrieben haben, nicht selten eine widersprüchliche Dynamik zeigt. Häufig entsteht der Eindruck, dass sie sich primär Frauen auf ihrer Stufe widmen, sich jedoch eher an jenen über ihnen orientieren, da diese ihnen möglicherweise nützlich sein könnten. Die Hand nach unten zu reichen, um Frauen zu unterstützen, die hierarchisch unter ihnen stehen, bleibt manchmal aus. Ein Phänomen, das typisch für Männernetzwerke war und wahrscheinlich immer noch ist. Unfair, dass wir Frauen es bei Männern als selbstverständlich hinnehmen, während wir es bei Frauen kritisieren. Es kann schon mal bei beiden Geschlechtern vorkommen, dass sie sich selbst am nächsten stehen. Prominente Reaktion auf Neid Oprah Winfrey sagte einmal in einem Interview, dass sie eine Freundschaft sofort beendet, wenn sie Neid oder Missgunst spürt. Dieser radikale Ansatz regt zum Nachdenken an. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, auf das eigene Bauchgefühl zu hören. Dieses subtile Rumoren, das manchmal in Begegnungen oder Beziehungen auftaucht, ist ein wertvolles Warnsignal. Früher habe ich es oft ignoriert, abgetan als Einbildung. Doch heute weiß ich: Dieses Gefühl trügt selten. Je älter, erfahrener und reifer wir werden, desto feiner werden unsere Antennen für Menschen, die nicht gönnen können – und damit uns auch nicht gut tun. Wie ist es bei euch? Könnt ihr euch von Herzen für Freundinnen, Geschwister oder Kolleginnen freuen, selbst wenn sie etwas haben, das ihr euch auch wünscht, aber (noch) nicht erreicht habt? Die ehrliche Antwort darauf kann unbequem sein, aber sie ist der Schlüssel, um mit dem Thema bewusst umzugehen. Warum fällt Gönnen so schwer? Meine Recherchen zu diesem Thema führten mich zur Soziologin Heike Diefenbach, Autorin des Werks „Neid und Gesellschaft. Sie erklärt, dass Missgunst oft aus einem Gefühl der Ungerechtigkeit resultiert. Menschen vergleichen sich und empfinden es als unfair, wenn andere etwas haben, was sie selbst nicht haben – sei es Erfolg, Reichtum oder Glück. Ich denke nicht, dass es bei Neid ausschließlich um materielle Werte geht. Freunde, glücklich sein, geliebt werden, eine harmonische Partnerschaft leben, all diese immateriellen Werte scheinen in unserer Gesellschaft in der es immer mehr einsame Menschen gibt, genauso Neid zu schüren. Dabei schmälert der Erfolg anderer keineswegs unseren eigenen Erfolg. Wie so häufig sieht man manchmal den Wald vor Bäumen nicht. Anstatt  sich über die schönen Dinge und Entwicklungen im eigenen Leben zu freuen, diese überhaupt bewusst wahrzunehmen, ist man viel zu häufig mit Vergleichen beschäftigt. Bei den anderen ist irgendwie alles besser, aufregender, größer und toller! Wer kennt den Spruch vom Gras, das beim Nachbarn immer etwas grüner erscheint nicht?  Gönnen können ist eine Liebes- und Lebensphilosophie Gönnen können ist weit mehr als eine Fähigkeit – es ist eine Lebenshaltung, die innere Freiheit und Stärke zeigt. Die Fähigkeit besteht darin, das Gute im Leben anderer zu sehen, ohne es als Bedrohung für das eigene Glück zu empfinden, sondern sich selbstlos für sie zu freuen. Wenn wir lernen, von Herzen zu gönnen, öffnen wir uns selbst für mehr Positivität und Wachstum und für die Liebe. Aber dafür müssen wir zuerst uns selbst lieben und achten und wie bereits erwähnt, uns all der positiven Dinge, die es in unserem Leben bereits gibt, bewusst sein. Dabei hilft es, sich von dem Gedanken zu lösen, dass wir nur ein Eimerchen Glück, Erfolg und Liebe bei unserer Geburt mitbekommen haben, die für ein ganzes Leben ausreichen müssen. Diese Faktoren sind nicht begrenzt, wir können sie sähen und so viel davon ernten, wie wir mögen. Alles was wir mit Wohlwollen geben, kehrt zu uns zurück Wenn wir  erkannt haben, dass wir unseres eigenen Glückes Schmied sind, dann wissen wir auch, dass uns niemand unser Glück, unseren Erfolg und unsere Liebe einfach so nehmen kann. Alles was wir geben, kehrt zu uns zurück. Das ist kein plumper Aberglaube, es ist meine persönliche und bewusste Lebenseinstellung, damit lasse ich  Wertschätzung, Empathie und  Freude in mein Leben und fühle mich reich beschenkt. Das bewusste Gönnen, sich für andere freuen,  ist möglicherweise keine relevante Tugend  in einer Gesellschaft, die uns oft zu Konkurrenzdenken erzieht. Wie häufig befinden sich Eltern von Kleinkindern bereits im Konkurrenzkampf, welche Kinder früher laufen oder sprechen können, später geht es um Vergleiche schulischer und sportlicher Leistungen und vieles mehr. In der Pubertät geht es dann schon los mit dem Tragen bestimmter Marken als Zugehörigkeitsgefühl. Diese Wettbewerbsähnlichen Verhältnisse und der daraus resultierende Druck auf die Kinder, können sich durchaus auf die Werte der jungen Menschen übertragen. In jedem Fall bin ich überzeugt, dass es Spuren hinterlässt. Eine mögliche Konsequenz könnte  ein reduziertes Selbstbewusstsein sein, so dass sie sich auch im Erwachsenenalter nie genug fühlen. Möglicherweise führt es auch zu überhöhtem Selbstbewusstsein, so dass ihr Ego es nicht verkraftet, dass andere besser sind oder etwas haben, das sie möchten. Dieser Absatz basiert auf meinen  persönlichen Vermutungen und Gedanken.   Dabei könnte es so schon sein Gönnen können ist eine Haltung, die uns Gemeinsamkeit, Verbundenheit und echte, bedingungslose Liebe und Freundschaft erleben lässt. Zu zeigen, dass wir uns von ganzem Herzen für andere freuen können, lässt uns in unserem Inneren ebenfalls wohltuende Wärme verspüren. Probiert es bewusst aus, wenn ihr es noch nicht getan habt. Es fühlt sich großartig an. Tipps für den Genuss des Gönnens als Lebenskunst Wenn ihr jemanden um seinen Erfolg beneidet, ist das zunächst einmal nicht schlimm. Versucht den Neid als Chance zu sehen.  Fragt euch: Was bewundere ich an dieser Person? Kann ich diesen Erfolg als Inspiration für mich nutzen? Fragt die Person nach Tipps, macht ihr ein Kompliment und sagt, dass ihr es toll findet was sie erreicht hat. Seid großzügig mit Lob und Anerkennung. Ein ehrliches Kompliment stärkt nicht nur andere, sondern auch eure eigene Fähigkeit, Positives zu fühlen. Die Freude des Beschenkten wird eure Freude! Gönnen können ist eine Haltung, die unser eigenes Leben bereichert und uns von unnötigen inneren Konflikten befreit. Mit einem offenen Herzen durchs Leben zu gehen ist bereichernd. Wenn ihr spürt, dass jemand euch nichts gönnt und euer Bauchgefühl Alarm schlägt, ist es Zeit auf Distanz zu gehen. Es braucht dafür keine größere Geschichte, s kann heißen, Distanz zu schaffen oder die Beziehung zu überdenken. Vielen Dank ❤️ Danke dir von Herzen, dass du meinen Beitrag gelesen hast. Wenn er dir gefallen hat, würde ich mich sehr freuen, wenn du ihn mit deinen Freunden oder in deinen sozialen Netzwerken teilen würdes.

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Mein Start in 2025: Genuss in Straßburg

von Hermina Deiana

Mein Start in 2025: Genuss in Straßburg

Mein Vorsatz für 2025: ein Jahr voller Genuss, Bewegung und kleinen und großen Abenteuern. . Meine wichtigsten Vorsätze für 2025 sind einfach und doch essenziell: auf meine Gesundheit zu achten. mich mehr zu bewegen. mehr Reisen und Kurzreisen zu unternehmen. gaaaaaanz viel Genuss – und damit meine ich nicht nur Essen, sondern das Leben. und das Wichtigste: einfach glücklich sein. Das klingt alles so einfach, aber Vorsätze allein bringen nichts, man muss sie auch leben. Gute Ernährung gehört seit jeher zu mir, natürlich mich ein paar Sünden zwischendurch….ach ich würde sie auch nicht Sünden nennen, das klingt so negativ und verboten. Nennen wir sie ein paar extra Momente voller Genuss. Was Bewegung angeht, habe ich keine dauerhafte Disziplin. Es gibt Phasen da gehe ich konsequent ins Fitnessstudio. Dann reißt es mal wieder ein und ich gestehe, dass ich wochenlang nicht gehe. Die schönste Art der Bewegung ist für mich das Tanzen. Spazieren gehen und wandern in der Natur finde ich ebenfalls super. Aber nichts bereitet mir so viele Freude wie das Tanzen. Daher habe ich eine neue morgendliche Routine eingeführt. Ich starte mit Tanzvideos schwungvoll in den Tag! Was für ein wundervoller Spaß! Wieso bin ich nicht früher darauf gekommen? Was könnte es Schöneres geben? Manchmal muss man einfach nur mal um die Ecke denken oder mehr in sich hineinhören. Ein Salsakurs steht noch auf meiner Liste für 2025, aber im Moment fehlt mir dazu ein Tanzpartner. Aber wie meine Mutter zu sagen pflegte: alles kommt zur rechten Zeit! Das Leben auskosten mit Kurzreisen Ein weiterer Vorsatz für dieses Jahr ist, das Leben noch mehr auszukosten, indem ich mehr Kurzreisen einplane. Und wisst ihr was? Auf mich ist Verlass!  Die erste habe ich sogar bereits umgesetzt! Ich hatte einen Geschäftstermin im Schwarzwald und habe ihn mit 24 Stunden in  Straßburg verbunden. Das Beste daran: Meine liebe Nancy aus München hat mich begleitet. Was haben wir uns für einen Genuss gegönnt! In Frankfurt gestartet, holte ich sie am Bahnhof in Karlsruhe ab, und zusammen ging es weiter nach Straßburg. Die mittelalterliche Altstadt, die zum UNESCO Kulturerbe zählt, verzauberte uns förmlich mit ihren charmanten Weihnachtsdekorationen, die noch nicht abgebaut waren.  Beim Bummeln entlang des Flusses Ill und durch die Gassen und kleinen Boutiquen der Straßburger Altstadt, einem Besuch der beeindruckenden Kathedrale Notre Dame de Strasbourg , dem Münster, und einem Glas Crémant d’Alsace in einer entzückenden Weinbar auf dem Kléberplatz spürten wir die pure Lebensfreude. Genuss mit Hindernis Besonders gespannt war ich auf ein Restaurant im Viertel „La Petite France“, das ich vorab online entdeckt hatte. Das Angebot klang verlockend, und wir freuten uns darauf, gemeinsam in die Speisekarte zu schauen und leckere  Gerichte auszuwählen.  Doch dann kam für mich von einer Sekunde auf die andere die Ernüchterung: „Scannen Sie bitte den QR-Code, um zur Speisekarte zu gelangen,“ sagte die Bedienung freundlich. Ich war perplex. Ein gehobenes Restaurant ohne gedruckte Speisekarte? Das passte für mich überhaupt nicht. Warum sollte ich gezwungen sein, mein Handy am Tisch zu nutzen? Das ist in meinen Augen eine Unart, denn ich verbiete das Handy den Kindern am Tisch.  Bei aller Liebe zur digitalen Berufswelt, aber das ging mir zu weit und es passte für mich einfach nicht. Es handelte sich um ein feines Restaurant mit wenigen Plätzen, nicht um eine Fastfood Kette. „Ich hätte gerne eine Speisekarte,“ bat ich die Bedienung freundlich aber bestimmt.  Mein Unmut war mir wohl anzusehen, denn plötzlich kam sie mit der angeblich letzten Speisekarte, die sie hatte und ich war zufrieden. Wir konnten uns kaum entscheiden, so viele Köstlichkeiten standen in der Karte, was meine Laune ungemein hob. Das Essen war ein Hochgenuss, der mich zum Strahlen brachte.  Wie Nancys Tochter schon sagte, sie kenne keinen Menschen, der mehr genießen kann, als Hermina. Fünf Gänge in exzellenter Qualität, vollendete Harmonie der Aromen, begleitet von einem tanninreichen Rotwein, ließen uns in Lobeshymnen ausbrechen. Unsere Begeisterung steckte schließlich sogar die Bedienung an, die von Gang zu Gang immer freundlicher wurde. Dieses Erlebnis wird uns ewig in Erinnerung bleiben, denn jeder Bissen war ein Genuss. Und wenn du denkst, dass es nicht besser geht…. Am nächsten Morgen war ich bereit für meinen Geschäftstermin, der zu meiner Zufriedenheit verlief. Nancy hatte mir vor unserer Abreise eine Überraschung verraten, die sie für mich vorbereitet hatte: sie hatte einen weiteren Tag in einem Wellnesshotel für uns gebucht – ihr Geschenk zu meinem 60. Geburtstag. Ich war überwältigt!  Gemeinsam verbrachten wir einen wundervollen Tag voller Entspannung in fantastischem Ambiente. Und auch am zweiten gemeinsamen Abend haben wir exquisit im Hotelrestaurant geschlemmt.  Am nächsten Tag fuhren wir zurück, glücklich und voller Erinnerungen an diese zwei perfekten Tage, von denen ich lange zehren werde. So kann das Jahr weitergehen! Genuss inspiriert! Mit diesen wundervollen Erlebnissen, war ich so erfüllt, dass ich bereits auf der Heimfahrt inspiriert war für neue Rezeptideen. Eine davon wollte ich sofort ausprobieren: eine Quiche sollte es werden, allerdings mit einer mediterranen Note.  Direkt von der Autobahn ging es in den Supermarkt zum Einkauf. Doch zu Hause stellte ich enttäuscht fest, dass meine Quiche-Form zerbrochen war.  Zum Glück habe ich tolle Nachbarn. Ein Anruf bei Helmut, und schon stand er mit einer Form vor der Tür. Ich revanchierte mich mit einem Espresso und einem Stück Quiche. Das Leben kann so einfach und herzlich sein!  Meine neue Kreation erinnert mehr an die Provence als an das Elsass. Ich briet weiße und rote Zwiebeln ganz sanft mit Sardellenfilets und Kapern in feinstem Olivenöl, fügte ein Glas Salsa Paradiso Tomatensauce, eine Dose Thunfisch und frischen Estragon hinzu. Diese herrlich duftende Mischung landete auf einem blind gebackenen Mürbeteig, den ich mit Ziegenfrischkäse abschloss.  Nach weiteren 30 Minuten im Ofen war mein Meisterwerk fertig. Die Kombination aus fruchtiger Tomatensauce, den herzhaften Aromen im knusprigen Mürbeteig war ein Traum! Ich muss mir einfach selbst auf die Schulter hauen, denn diese Quiche weckt Sehnsucht nach dem Süden und schmeckt zum Darniederknien! hier gehts zum Rezept Das Leben feiern 💃 Meine Lieben, ich kann euch nur eines raten: Verbindet eure Verpflichtungen mit schönen Erlebnissen, haltet die Balance zwischen Arbeit und allem, was euch gut tut. Wir haben dieses eine Leben, und es liegt an uns, es auszukosten. Ob Tanzen, Reisen oder ein gemeinsames Essen – genießt die kleinen und großen Momente. Ich sorge dafür, dass ihr es lecker habt und für gute Musik habt ihr meine Playlists auf Spotify.  Ich freue mich darauf, meine weiteren Abenteuer mit euch zu teilen. Bleibt gespannt! Eure Hermina 🍅❤️🍅 Danke von Herzen 💕 Vielen Dank, dass du meinen Beitrag gelesen hast – ich freue mich sehr darüber!

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Hermina-deiana-Paris-Eifelturm-mit-Papa-Tomaten-RocknRoll-Blog

von Hermina Deiana

Vater-Tochter-Wochenende in Paris

Letzte Woche war ich von Donnerstag bis Sonntagabend mit meinem Vater in Paris. Es war eine emotionale Reise, denn zum einen war es mein Geschenk an ihn, an uns beide zu seinem 80. Geburtstag,  zum anderen war er zum ersten Mal in Paris und es war unsere erste gemeinsame Reise allein. Ich habe Französisch studiert, liebe diese Stadt, die Sprache, das Essen, die Kunst und Kultur, einfach alles dort. Unzählige Male habe ich Paris besucht und einige Jahre war ich beruflich eng mit Frankreich verbunden. Paris Premiere für Papa Mein Vater war noch nie in Paris, obwohl er seit seiner frühen Jugend von Frankreich schwärmt. Von der Musik von Charles Aznavour, Johnny Hallyday, Sylvie Vartan und vielen anderen. Er liebt den französischen Fußball und den französischen Film. Aber er war noch nie in Paris und er hatte sich damit abgefunden nie hinzufahren. Während meine Eltern dafür sorgten, dass ich bereits als Teenager zum ersten Mal nach Paris fahren konnte und danach zahlreiche Reisen in die französische Hauptstadt unternahm,  haben sie sich immer hintenangestellt. Als kleines Mädchen freute ich mich Samstagabends länger aufzubleiben, um mit Papa einen Film zu schauen. Meine Mutter und meine Schwestern gingen nach der Samstagabend Familienshow meistens schlafen, ich aber wartete ungeduldig auf das Ende der Sportschau, der Ziehung der Lottozahlen und des christlichen Worts zum Sonntag, um anschließend entweder einen John Wayne Western Klassiker mit Papa zu schauen oder einen französischen Film mit Jean Gabin, Yves Montand, Jean Paul Belmondo oder Alain Delon oder einen Maigret Krimi nach den Romanen von Georges Simenon. Häufig waren es spannende schwarz-weiß Filme und Papa kannte alle Schauspieler. Lange hatte ich überlegt, womit ich ihm zum runden Geburtstag eine Freude machen könnte. Ich entschied uns ein gemeinsames Erlebnis zu schenken und wählte Paris. Bonjour Paris Er hatte mir im Vorfeld gesagt, was  er unbedingt sehen wollte und ich habe daraus unsere Routen zusammengestellt und ergänzt mit all dem, was ich ihm darüber hinaus zeigen wollte. Er ist fit für sein Alter und läuft auch lange Strecken sehr gerne, nur das rechte Knie meldet sich in letzter Zeit ab und an mit Schmerzen. Ich nahm Rücksicht, ohne es ihn spüren zu lassen und überlegte wie wir am besten die Stadt erkunden sollten, ohne sein Knie zu überstrapazieren. Gleich am ersten Tag sind wir auf seinen Wunsch hin zum Montmartre gelaufen. Zum ersten Mal wollte ich die Seilbahn zur Basilika Sacré Coeur nehmen, weil es sein Knie schonen würde. Obwohl ich bereits mehrmals dort war, wusste ich nicht, dass es eine Seilbahn gab. In Zagreb gibt es ebenfalls eine Seilbahn, die zur Altstadt, die bei uns die Oberstadt ist, führt und mein Vater fährt ab und zu gerne damit. Also ging ich davon aus, er würde sich freuen. Montmartre ohne Sacré Coeur?Quelle catastrophe! Als wir bei der Funiculaire angekommen waren, sagte mein Vater: Was für eine lange Schlange, ich stelle mich hier auf keinen Fall an! Das klang resolut und ich versuchte gar nicht erst ihn umzustimmen. Ok, die Alternative ist die Treppe zu nehmen, gefällt dir das besser? Nein, das mache ich auch nicht. Möchtest du Sacrè Coeur nicht sehen? Ich sehe es doch von hier, das ist ok für mich. In diesem Moment wusste ich nicht, was ich dazu sagen sollte. Er hatte sich gewünscht zum Montmartre zu gehen und war bereit auf Sacre Coeur zu verzichten? Ich entschied, es zunächst einmal dabei zu belassen und schlug ihm vor essen zu gehen. Nach einem köstlichen Menü begleitet von einem sehr guten St. Emilion, wagte ich einen zweiten, dieses Mal etwas raffinierteren, Vorstoß und fragte ich ihn, ob er noch einen Spaziergang machen wolle. Auf jeden Fall, antwortete er. So hakte ich mich ein und während einer angeregten Unterhaltung über das wunderbare Abendessen lief ich „unauffällig“ mit ihm hoch zu Sacré Coeur. Als wir oben ankamen, war er überrascht und begeistert gleichermaßen. Mir fiel ein Stein vom Herzen, dass wir Montmartre nicht verlassen hatten, ohne, dass er  Sacrè Coeur gesehen hatte. Da bin ich wohl einen Umweg von mindestens 2 Km gelaufen, lachte er über sich selbst, aber es hat sich wirklich gelohnt und mein Knie tut mir überhaupt nicht weh. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Zu meiner Überraschung folgten in den nächsten Tagen ähnliche Erlebnisse. In der Galerie Lafayette wollte er nicht hochfahren. Ich sehe doch die Kuppel von hier, sagte er. Wieder überzeugte ich ihn sanft in den Fahrstuhl zu steigen, zu dem ich ihn gelotst hatte. Als wir dann in der 6. Etage endlich die Außenterrasse bei schönstem Sonnenschein betraten, freute er sich über den grandiosen Ausblick und die Sicht auf den Eifelturm riesig. Ich jubelte innerlich! Als wir am letzten Tag mit unseren Trolleys durch Paris bummelten, ich herrlich entspannt ohne festes Programm, er ständig fragend, wo ich denn nun hin möchte mit dem Koffer, sagte ich, dass ich ihm noch einen sehr schönen Platz zeigen wollte. Die schönsten Plätze haben wir doch schon gesehen, antwortete er ungeduldig und etwas hilflos. Während es für mich nichts Außergewöhnliches war mit einem kleinen Koffer auf Rollen durch Paris zu laufen, war es für den Autofahrer, der noch nie geflogen war und 1969 zum letzten Mal mit dem Zug gefahren ist, eine herausfordernde Ausnahmesituation. Dieses Mal  ignorierte ich seine Aussage und bummelte lächelnd weiter. Als wir die Place Vendôme erreichten, schaute er mich an und sagte, danke, dass du mich hierher gebracht hast, nicht auszudenken, wenn ich diesen schönen Platz nicht gesehen hätte. Ich war sicher, dass ihm dieser Platz gefallen würde. Willst du nicht jemand fragen, ob wir richtig laufen, fragte mein Vater auch ab und zu. Vertraute er mir nicht? Ich bin ziemlich sicher, dass wir richtig laufen Papa, ich war schon häufig in Paris. Ich meine nur, um sicher zu sein, wiederholte er seine Bedenken. Was passiert, wenn wir uns ein wenig verlaufen, lachte ich, vielleicht entdecken wir dabei etwas Wundervolles, etwas was wir noch nicht kennen? So hatte ich einige Jahre zuvor die St. Sulpice Kirche in St. Germain de Près entdeckt. Er war nicht überzeugt von meinem Vorschlag, eher erleichtert, wenn ich ihm auf dem Handy zeigte, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Es waren wundervolle Tage und Erlebnisse und wir haben uns noch besser kennengelernt. Darauf haben wir am Ende unserer Reise zufrieden mit einem Glas Champagner angestoßen, bevor es mit dem Zug nach Hause ging. Hat dieses Verhalten etwas mit dem Alter zu tun oder mit dem Wesen? Nachdenklich haben mich unsere Erlebnisse gestimmt. In vielerlei Hinsicht ticken wir gleich und sind uns sehr ähnlich. Die beschriebenen Szenen hingegen, sind das genaue Gegenteil von meinem Wesen. Ich möchte alles wissen, erfahren, versuchen, lernen. Niemals würde ich auch nur für eine Sekunde in  Erwägung ziehen Montmartre zu verlassen ohne Sacré Coeur gesehen zu haben. Nein, er war früher nicht so, oder? Er kam als junger Mann, bereits verheiratet und Vater von zwei Kindern 1969 nach Deutschland. In Zagreb hatte man ihn als Gastarbeiter rekrutiert zunächst als Baustellenarbeiter in Oberursel. Er war weder handwerklich interessiert, noch begabt. Es war ihm klar, dass das nur das Sprungbrett zu einem besseren Leben mit seiner Familie sein müsste.  Er hatte weiß Gott andere Sorgen, als die Terrasse der Galerie Lafayette oder Sacré Coeur. Im Gegensatz zu seinen Landsleuten, freundete er sich sofort mit einem deutschen Kollegen an. „Du musst Deutsch lernen und den Führerschein machen,“ riet ihm der Kollege, der später zu einem großartigen Freund wurde. Gesagt, getan! Nur einmal kam er mit dem Zug an Weihnachten nach Zagreb. Das nächste Mal fuhr er mit einem VW Käfer vor. Ein Jahr später holte er uns nach, zwei Jahre später wechselte er von der Baustelle zu einem anderen Unternehmen, um später eine Führungsposition einzunehmen, da er hervorragend Deutsch gelernt hatte uns ich als Top-Verkäufer entpuppte. Chancen, die sich ihm boten, hatte er ergriffen. Man könnte sich leicht dazu geneigt fühlen, das leicht zögerliche Verhalten meines Vaters in Paris auf sein Alter zu schieben. Ein Déjà Vue aus meiner Zeit als Unternehmensberaterin Ich fühle mich durch diese Erfahrung  erinnert an einige meiner Kollegen aus meiner Zeit in der Unternehmensberatung Anfang der 2000er. Sie waren damals erst Anfang oder Mitte 40 und bei weitem sturer und uneinsichtiger als mein Vater in Paris. Ich war seinerzeit die einzige Frau in der Geschäftsleitung. Während eines Projekts, hatte ich einem Gespräch mit einem Zentraleinkäufer im Handel eine Information entnommen, die mich sofort auf eine Idee zur Neukundengewinnung brachte. Es war nur ein Satz, der mir eine Vision eröffnete: „Im Zuge der gewaltigen Veränderungen in der Warengruppe X, erwarte ich Innovationen in der Warengruppe Y.“ Es wären drei Anschreiben gewesen und wir hatten nichts zu verlieren. Ich fragte meinen Kollegen, ob wir meine Idee gemeinsam angehen wollten. Er antwortete es würde keinen Sinn machen, da diese drei Unternehmen Monopolisten seien und es nicht nötig hätten. Wie er das wissen könne, ohne es versucht zu haben, fragte ich ihn. „Weil ich BWL studiert habe, da lernt man so etwas und weiß, dass dein Vorschlag keinen Sinn macht,“ war seine Antwort.  Ich hingegen hatte „nur“ Sprachen mit Schwerpunkt BWL studiert, das zählte für ihn nicht, obwohl ich  bereits mehrere Jahre Führungserfahrung in Marketing und Vertrieb nachzuweisen hatte. Ich brannte für meine Idee und mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich es unbedingt versuchen müsse. Seine Aussage hatte mich nur noch mehr motiviert. Meine Beharrlichkeit  wurde belohnt. Im Alleingang habe ich einen ansehnlichen Auftrag im hohen fünfstelligen Bereich geholt. Wegen seiner Weigerung mit mir zusammenzuarbeiten und drei Anschreiben auszusenden, ist dieser spannende Kunde leider nicht bei uns beiden gelandet, sondern bei mir allein. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen erhobenen Hauptes, mit einem süffisanten Lächeln, auf meinen High Heels durch die Agentur zu stolzieren und dabei die Herren anzulächeln. An dem Eklat, der angesichts meines Erfolgs durch das ganze Unternehmen ging, erfreue ich mich heute noch. Selbst auferlegte Grenzen? Wie viele Menschen schränken sich selbst ein? Was denkt ihr? Wie oft wird unterschätzt, was sich Tolles hinter der nächsten Ecke verbergen könnte? Wie häufig, ist man bereit seinen Kokon zu verlassen, um neues, unbekanntes Terrain zu betreten? Fehlt manchen Menschen die Neugierde, die Bereitschaft die paar Meter mehr zu gehen, um Neues zu entdecken, Chancen zu ergreifen, auf seinen Bauch zu hören, es einfach zu wagen? Ist es wirklich nur Mut, der fehlt? Oder ist es ein eingefahrenes Denken und die mangelnde Bereitschaft seinen Horizont zu erweitern? Ist es gar Resignation oder mangelnde Vorstellungskraft? Oder ist es schlicht und ergreifend wenig Interesse? Ich habe keine Antworten auf diese Fragen. Wie häufig nutzen wir die Möglichkeiten, die sich uns bieten, vollends aus? Ist die Sehnsucht nach außergewöhnlichen  Erlebnissen oder Erfolg nicht ausreichend ausgeprägt? Oder geben wir uns freiwillig mit weniger  zufrieden weil es ausreicht? Wer kann schon sagen, was zu viel oder zu wenig ist? Chaque’un a son goût sagen die Franzosen und ich liebe diesen Spruch, weil er für die individuelle Freiheit steht, für Selbstbestimmung. Niemand hat das Recht zu urteilen, aber jeder die Möglichkeit mal beide Hände zu reichen.   Meinen Vater trennte nur ein Aufstieg über maximal 100 Meter von Sacré Coeur und eine kurze Fahrt mit dem Fahrstuhl zur Dachterrasse der Galerie Lafayette. Hätte er diese Sehenswürdigkeiten nicht gesehen, wäre es bedauerlich gewesen, aber ich hätte seine Entscheidung respektieren müssen, hätte loslassen müssen. Es wäre nichts Dramatisches passiert. Man kann niemand zu seinem Glück zwingen und es ist okay, wenn wir nicht alle gleich sind und das gleiche möchten. All diese Fragen gehen mir seit unserer Rückkehr durch den Kopf. Ich bin im Leben nicht nur Menschen begegnet, wie dem erwähnten Kollegen in der Unternehmensberatung. Im Gegenteil, es waren viel mehr Begegnungen, die mir Chancen gaben, mir die Augen öffneten,  mich ermutigten. Heute bin ich froh, wenn ich davon etwas weitergeben darf. Aber man kann nicht mehr tun, als anzubieten, eventuell darf man bei sehr vertrauten und geliebten Menschen noch einen kleinen Stupser dazu geben. Ich habe jedoch nicht das Recht jemand Vorschriften zu machen oder zu verurteilen, auch dann nicht, wenn ich es besonders gut meine.  Chaque’un a son goût – jeder nach seinem Gusto – ist für mich eine schöne Lebensphilosophie. Ich bin stolz auf Papa Ich war sehr glücklich meinen Vater sanft zu seinen für ihn überraschenden Glücksmomenten navigiert zu haben. Wieder war es mein Bauchgefühl, das mir sagte, er würde sich freuen, es würde ihm gefallen. Das war möglich, weil er es letztendlich zugelassen hat. Ich bin stolz auf ihn, dass er die Größe hat sich zu bedanken und sich einzugestehen, dass er diese Erlebnisse fast versäumt hätte. Selbst auf der Rückreise im Zug haben wir noch gemeinsam darüber gelacht.  Wir haben in diesen Tagen sehr viel genossen und viel voneinander gelernt. Danke 🙏🏼 Ich freue mich, dass du meine Geschichte gelesen hast und danke dir dafür. 

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Hermina-Tomatensauce-mit-Tomaten-Torte

von Hermina Deiana

Jetzt ist es kurz nach 60 😉

Danke von Herzen für eure Flut an Glückwünschen zu meinem 60. Geburtstag, ich habe mich über jede einzelne Nachricht gefreut – ihr habt meinen Tag bereichert! Meine Geburtstagsparty habe ich zwei Tage nach meinem Geburtstag zusammen mit meinem Vater, der im September 80 wurde, und weiteren 50 Personen gefeiert. Ich habe getanzt bis meine Füße brannten, gesungen bis ich keine Stimme mehr hatte, gelacht bis der Bauch schmerzte und mehrmals habe ich vor Freude weinen müssen. Ich habe meinen 60. Geburtstag so gefeiert, wie ich am liebsten lebe, sowohl privat wie auch im Job – mit Liebe, Freude und Leidenschaft! Daraus ziehe ich meine Energie, für fast alles was ich tue. Ikone der Lebensfreude – was für ein Kompliment! Ich bin mit Liebe und den schönsten Komplimenten förmlich von allen Seiten überschüttet worden. Eine liebe Kundin hat mir zu meinem Geburtstag den Titel „Ikone der Lebensfreude“ verliehen. Dieses einzigartige Kompliment hat mir richtig Gänsehaut bereitet. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man so wahrgenommen wird. Einer der schönsten Zustände ist für mich die Ausgelassenheit. Ausgelassen sein, bedeutet für mich, den Verstand mal ausschalten einfach im Hier und Jetzt fröhlich sein, die Musik aufdrehen, tanzen, hüpfen, lachen, alle Sorgen wegschieben. Denn jeder hat Sorgen, aber es geht um die Fähigkeit sie mal beiseite zu schubsen, nach dem Motto, Platz da! Ich bestehe nicht nur aus Sorgen und Problemen! Ja, manchmal muss man die Kraft aufbringen bestimmten Situationen auf die ein oder andere Weise trotzen. Drei Frauen im Frisörsalon Natürlich wollte ich vor meinem runden Geburtstag noch zum Frisör. Man will ja schließlich gut aussehen. Meine liebe Frisörin Georgia gab mir einen Termin für Dienstagabend, den Abend vor meinem großen Tag. Als ich um 18.30 ankam, lächelte sie schelmisch und verriet mir, dass sie auch meiner wunderbaren Freundin Gabi einen Termin gegeben hatte und dass sie eine Flasche kaltgestellt hatte, damit sie mich aus meinen 50er Jahren gebührend begleiten. Was für eine liebevolle Idee! Das ist es, das ich meine, wenn ich mich so dankbar fühle. Georgia hatte sich in meiner Abwesenheit Gedanken um mich gemacht, obwohl sie sehr viel arbeitet, Ehefrau und Mutter von zwei Kindern ist. Das ist nicht selbstverständlich, es ist sehr besonders. Um Mitternacht lag ich mit meiner tollen Frisur im Bett und las Briefe und Glückwunschkarten, die mich Tage zuvor erreicht hatten. Ich hatte mich zurückgehalten und habe sie nicht sofort aufgerissen. Ich wollte sie  um Mitternacht in Ruhe lesen. Das war ein sehr schöner und auch bewegender Moment. Wenn der Sohn die Mama ausführt Mein Sohn hatte mich gefragt, welche Pläne ich für Mittwochabend, den Tag meines Geburtstags hatte. Ich hatte keine Pläne, schließlich stand die große Party am Freitag an. Ich hole dich um 19.30 ab Mama, sagte er nur. Wow! Ich wusste nicht wohin es ging, aber er klang sehr bestimmt. Den Tisch hatte er in einem sehr guten Restaurant, das ich mag, reserviert. Alle vom Personal wussten, dass ich Geburtstag hatte und gratulierten mir. Valerio hatte es ihnen gesagt und gebeten mir einen wundervollen Abend zu bereiten. Valerio bestellte viele Köstlichkeiten und Wein und ich musste mich zusammenreißen, dass mir nicht die Tränen liefen. Er war ein vollkommener Gentleman und innerlich hoffte ich, dass er seine Frau eines Tages so gut behandeln möge und sie es wertschätzen möge. Wir haben geschlemmt und uns wunderbar unterhalten. Es war ein unvergesslicher Abend und ich bin so stolz auf ihn. Das war der zweite tolle Abend in Folge anlässlich meines Geburtstags. Am nächsten Morgen ging es direkt weiter. Kochen für die Party Meine liebe Freundin Christina stand schon um 9.00 Uhr morgens auf der Matte. Wir wollten zusammen einen Großteil des Buffets zubereiten. Die köstlichsten Zimtschnecken einer Oberurseler Bäckerei hat sie uns zum Frühstück mitgebracht und es konnte losgehen. Bestimmt möchtet ihr wissen, was es auf der Party zum Essen gab, oder? Viele, sehr viele Speisen rund um das Spanferkel, das mein Nachbar in seiner Metzgerei zubereitet. Ich hatte es mal bei Freunden auf einer Party probiert und war begeistert, obwohl ich kaum Schweinefleisch esse. Nie zuvor hatte ich ein besseres Spanferkel gegessen. Dann habe ich es für Valerios 30. Geburtstag bestellt und jetzt nochmals für meinen und alle freuten sich bereits darauf. Zusätzlich gab es an warmen Speisen mit Feta Schafskäse gefüllte Hackbällchen in Salsa Paradiso Pikant und gratinierte Pasta mit Salsa Paradiso und Mozzarella. Das kalte Beilagen und Vorspeisen Buffet bestand aus jeder Menge Gemüse und Salaten. Paprika, Auberginen und Zucchini mariniert rote Bete Carpaccio Burrata mit Tomaten, die ich aus Italien mitgebracht hatte, aus denen meine Salsa Paradiso gekocht wird. Griechischer Salat Krautsalat Kartoffelsalate marinierte Oliven Salami, Schinken große Käseplatte Es wurde ausgiebig geschlemmt und alle waren vom Essen begeistert. Es fühlte sich an, wie eine warme Umarmung Alle wollten, dass die Party ein voller Erfolg wird und jeder leistete seinen Beitrag. Meine Schwestern, meine Nichte, meine Neffen, mein Sohn, Nachbarn und langjährige Freunde, alle wuselten herum. Wer Möbel, Teller und Bestecke anschleppte, die Getränke kühl stellte, die Jungs die DJ Anlage und die Stehtische aufbauten….alle gut gelaunt und voller Vorfreude. Mir fehlen die Worte, um dieses Gefühl zu beschreiben. Ich stand in manchen Momenten herum und lächelte einfach vor Glück. Menschen, die dich lieben, weil du bist wie du bist, sind Gold wert Papa hatte drei Freunde eingeladen, der Rest waren Familie oder gemeinsame Freunde. Ich bin sehr stolz und glücklich, dass ich Freunde habe, die mich ein ganzes Leben begleitet haben. Das ist wirklich der Wahnsinn! Papas Freunde kannten mich schon als kleines Mädchen. Christina kenne ich seit ich 14 Jahre alt bin. Mein bester Freund Slobodan war aus Hannover angereist. Wir haben uns 1988 in Heidelberg an der Uni kennengelernt und sind seither eng befreundet, wie Bruder und Schwester. Paula hat als vierzehnjährige in meiner Marketingagentur ein Praktikum absolviert und gehört seither zu unserer Familie. Viele meiner Freundinnen kenne ich seit meiner frühen Jugend. Nächtelang könnten wir von unseren verrückten Zeiten erzählen. Sie haben mir eine gemeinsame Reise nach Athen geschenkt! Ich war noch nie in Athen und hatte zu meinen griechischen Freundinnen immer gesagt, dass ich niemals ohne sie nach Athen reisen würde. Am 07. November geht es los! Sieben Frauen alleine in Athen – das kann nur grandios werden. Einige der Gäste mussten leider wegen Krankheit kurzfristig absagen, was ich sehr schade fand und mehrere, die im Ausland leben, haben es auch nicht geschafft. Das macht aber nichts. Denn echte Freunde sind immer da, auch wenn man sich gerade mal nicht sehen kann. Um es mit den Worten meiner spanischen Freunde José und Patricia zu sagen: Freunde sind wie Sterne. Man sieht sie nicht immer, aber sie sind immer da. Und wenn du so sein kannst wie du bist und genau dafür geliebt wirst, dann bist du ein sehr reicher Mensch. Und genauso fühle ich mich. Papas Spruch und unsere Reise nach Paris „Mini, ich habe niemand gesagt, dass du 60 geworden bist,“ sagte mein Vater an meinem Geburtstag zu mir. Ich war sprachlos. „Warum nicht Papa? Du weißt doch, dass es mir nichts ausmacht.“ „Weil die Leute dann denken, ich sei sehr alt, wenn ich schon eine 60-jährige Tochter habe und ich habe ja noch ein bisschen was vor.“ Das war der Spruch unserer runden Geburtstage, besser kann man Lebensfreude nicht ausdrücken! Was haben wir gelacht! Natürlich habe ich mir den Kopf zermartert, was ich meinem Vater zum runden Geburtstag schenken könnte. Dann fiel mir ein, wie ich als Mädchen mit ihm französische Filme schaute, zum Teil noch schwarz-weiß Filme: Jean Gabin, Yves Montand, Alain Delon und Belmondo. Auch die Maigret Filme nach den Krimis von Georges Simenon gehörten zu unserem gemeinsamen Repertoire. Er liebt seit jeher Frankreich, die Musik von Edith Piaf, Charles Aznavour, Sascha Distel, Johnny Hallyday und Sylvie Vartan. Und natürlich auch den französischen Fußball nicht zu vergessen. Aber er war noch niemals in Paris! Die Zeit für seine erste Paris Reise ist nun gekommen. Mit einer kleinen, lustigen Rede habe ich ihm das Geschenk auf der Party übergeben und die Überraschung ist gelungen! Er war sehr gerührt und musste weinen, was dazu führte, dass auch ich weinen musste, aber es waren ja Freudentränen, die ganz schnell in Lachen umschlugen. Meine Schwester meinte, wir sollten im Frühjahr nach Paris fahren. Nein! Es wird nichts mehr aufgeschoben, wir machen die schönen Dinge möglichst sofort. Wer weiß, was bis April alles sein kann und eine Garantie für schönes Wetter gibt es ohnehin nicht. Am 24.10. fahre ich für vier Tage mit Papa nach Paris und freue mich riesig. Unvergessliche Momente Die Party läuft wie ein fröhlicher Film vor meinen Augen ab. Love is in the air, könnte das Motto sein. Jeder sprach und tanzte mit jedem, jung und älter, internationales Publikum, und Musik für jeden von deutsch über italienisch, spanisch, griechisch, englisch, französisch und eine Live Band bestehend aus Musikern aus Kroatien, Serbien und Bosnien – das liebe und lebe ich, fühle mich als Kosmopolitin mit einem sehr internationalen Freundeskreis und habe trotzdem nicht vergessen wo meine Wurzeln sind. Gute Menschen mit Anstand sind unabhängig von ihrer Nationalität, Religion oder ihrem sozialen Status immer bei mir willkommen. Diese Werte geben wir an unsere Kinder weiter, die ebenfalls multikulturell und von klein auf mehrsprachig aufwachsen. Valerio ist dreisprachig aufgewachsen, deutsch, italienisch und kroatisch. Hinzu kamen Englisch und Spanisch. Doch nicht nur die Sprachen, wir haben ihm auch die Traditionen mitgegeben, diesen kunterbunten Mix, den wir tagein tagaus leben. Eine dieser Traditionen ist, ich hatte es bereits mal erwähnt, die Geburtstagstorte. Es war der Wahnsinn als fünf oder sechs Personen mit Torten und Feuerwerk hintereinander ins Zimmer liefen. Mein Sohn hatte mir eine tolle Torte überreicht, meine Schwester hat eine mehrstöckige für Papa gebacken, meine andere Schwester hatte auch eine Torte mitgebracht, Gabi hatte ihre berühmte und geliebte Apfelweintorte gebacken! Der Höhepunkt war jedoch die Torte in Form einer Tomate von meiner Freundin Christina. Sie hatte keine Mühen gescheut, um einen Konditor zu finden, der sie nach ihren Vorgaben für ihre „Tomaten-Fee“ gebacken hatte. Der Morgen danach Am Morgen nach der Party startet ist im Prinzip die gemeinsame Aufräumparty. Die Wohnung sah aus wie ein Schlachtfeld, aber das war mir egal. Mit vielen Helfern ging das Aufräumen ruckzuck und alle freuten sich auf das anschließende Resteessen und ich darüber allen eine gute Gastgeberin zu sein und sie mit leckerem Essen zu versorgen. Die nächste Party Unsere Feier-Kondition stand auf dem Prüfstand, denn schon wenige Tage stieg die nächste große Party in unserer Familie. Ich liebe diese Mehrgenerationen Feste!   Mein Neffe Dean ist am 03. Oktober 18 geworden und wir haben mit Familie und seinen Freunden fröhlich in sein neues Lebensjahr reingefeiert. Von mir hat er sich Melanzane alla Parmigiana für das Buffet gewünscht, die ich mit Liebe zubereitet habe. Auch diese Party war wundervoll, weil alle an einem Strang zogen und geholfen haben, dass es für Dean ein unvergessliches Fest wird. Er war so dankbar und sagte zu mir: Umso älter ich werde, desto deutlicher wird für mich die Bedeutung von Familie. Was uns durch das Leben trägt Nein, auch bei uns ist das Leben nicht immer nett. Mal gibt es Streitigkeiten, mal finanzielle Probleme, mal läuft es im Business nicht wie erwünscht. Zum Glück derzeit keine schlimmen Krankheiten, wie wir es mit Mama erlebt hatten. Also alles in allem bestimmt wir in vielen anderen Familien auch. Dennoch überwiegt das Gute bei Weitem. Das müssen wir uns immer als Anker vor Augen halten. Die schönen Momente, die wir selbst gestalten. Klar, habe ich meiner Familie und meinen Freunden viel zu verdanken für das gelungene Fest. Aber die Entscheidung zu feiern habe ich getroffen. Und mit meiner Vorfreude und Euphorie habe ich wohl alle angesteckt und mitgerissen. Das ist für alle viel einfacher, als wenn ich nur dasitzen würde mit der Erwartungshaltung, dass die anderen sich etwas einfallen lassen sollen. Es ändert weder zu Hause etwas, noch in der Welt, wenn wir zu Hause sitzen udn Trübsal blasen. Aber eines kann ich euch garantieren: wenn es euch mal nicht gut geht, dann erinnert euch an all die schönen Momente, die ihr erlebt habt und stellt euch einfach vor, dass ihr diese wiederholt. Das müsste euch Kraft schenken. Bei mir funktioniert es. Ich bin voller Dankbarkeit, wohlwissend, dass die meisten bedeutenden Erlebnisse unbezahlbar sind. Zum Glück gibt es Vieles, das man nicht einfach kaufen kann. Und denkt immer daran: Zeit ist nicht Geld, Zeit ist Leben. Danke von Herzen Danke, dass du mir deine Zeit schenkst. Ich hoffe ich konnte dich ein bisschen inspirieren oder dir zumindest ein Lächeln entlocken. Kennst du diese Beiträge bereits?  

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Hermina Tomatensauce wird 60

von Hermina Deiana

Es ist kurz vor 60!

Es sind nur noch zwei Monate bis zu meinem 60. Geburtstag. Ich frage mich nicht, wo die Jahre hin sind, denn ich weiß es. Ich habe immer intensiv gelebt. Jeden Tag wollte ich gut leben, nicht nur im Urlaub oder an Wochenenden. Die meiste Zeit ist es mir sogar gelungen glücklich und zufrieden zu sein. Und dazwischen gab es, wie wohl in jedem Leben, schwierige Situationen und Verluste bis hin zu Momenten, in denen ich das Gefühl hatte, das mir der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Was soll ich sagen? Hier bin ich! Ich werde 60 und ich fühle ein inneres Kribbeln und freue mich auf die Überraschungen, die das Leben noch für mich bereithalten könnte. Wenn ich auf meine runden Geburtstage der letzten Dekaden zurückblicke, hatte ich immer Ziele, die ich bis dahin erreicht haben wollte. Heute ist mein Wunsch gesund und glücklich zu sein, dass es meinen Liebsten und am liebsten allen Menschen auf dieser Welt gut geht, dass überall Frieden herrscht und niemand in Armut lebt und hungern muss. Ja, ich habe noch Ziele und ich habe viel vor. Aber ich habe Zeit und keine Angst sie nicht erreichen zu können. Ich werde sie erreichen, aber in meinem Tempo, so wie es passt und wie es mir gefällt. Früher habe ich mir viel mehr Druck gemacht. Egal was war, meine runden Geburtstage habe ich immer großartig, fröhlich und auch ein bisschen wild gefeiert. Diese Tradition werde ich auf jeden Fall fortsetzen. Und jetzt teile ich einen ehrlichen Rückblick über mein bisheriges Leben mit euch und meine runden Geburtstage in der Vergangenheit. 20. Geburtstag und große Pläne An meinen zwanzigsten Geburtstag erinnere ich mich nur noch vage. Nun, ich war in Antonio verliebt, hatte schon ein paar schöne Auslandsreisen innerhalb Europas  gemacht, war aber noch nie geflogen. Ich hatte mehrere Sprachen gelernt, stand im letzten Schuljahr vor dem Abitur und wusste, dass ich anschließend etwas mit Linguistik oder Romanistik studieren würde. Nach dem Abitur hat mir Antonio den ersten Heiratsantrag gemacht. Ich war überwältigt, aber auch sehr erschrocken. Die Worte, die meine Eltern mir eingehämmert hatten zeigten ihre Wirkung. Nur Bildung bringt dich weiter, du musst lernen und studieren, um immer unabhängig zu sein. Du kannst alles erreichen, was du möchtest, wenn du lernst. Nie wurden sie müde, diese Worte zu wiederholen. Ich entschied zuerst zu studieren und es war die richtige Entscheidung.   30. Geburtstag : Wow! Mein Leben ist toll! Zum 30. wollte ich mitten in einer großartigen internationalen Karriere stehen und in einer glücklichen Partnerschaft mit Antonio sein. Wir waren glücklich verheiratet und meine Karriere in der Direktmarketing Agentur Wunderman Worldwide hatte sich prächtig entwickelt. Mit 27 Jahren war ich innerhalb von anderthalb Jahren dreimal befördert worden und durfte mich Account Director International Direct Marketing nennen. Ich liebte meine Arbeit und wollte sie noch ein paar Jahre auskosten bevor ich mit meinem Mann eine Familie gründen würde. Kinder wollte ich auf jeden Fall, aber zuerst stand ein Saab Cabrio auf meiner Wunschliste und ein paar tolle Fernreisen. Tja, es kam dann ganz anders. Mit 29 Jahren war ich bereits Mutter. Kurz nach dem Schwangerschaftstest war ich geschockt. Kurz nach dem ersten Ultraschallbild habe ich geweint vor Freude. Heute bin ich sehr froh so früh Mutter geworden zu sein, denn ich bin mir nicht sicher, ob oder wann ich den Absprung geschafft hätte.  Mit meinem fast einjährigen Sohn, meiner Familie und 80 Freunden habe ich meinen 30. Geburtstag mit einer großen Party gefeiert. Das Leben war toll! Ich hatte einen tollen Mann, ein Kind, eine Familie, wunderbare Freunde und einen tollen Job, den ich bald wieder antreten würde. Schlechte Zeiten für Karriere mit Baby Die Rückkehr in meinen Job gestaltete sich hingegen schwierig. Widersprüchlich trifft es besser. Komm so schnell wie möglich zurück, sonst springt uns der Kunde ab, tönte es von der einen Seite. Von der anderen gab es neuerdings einen Controller, der befand, dass Home Office nur etwas für Texter sei, auf keinen Fall für die internationale Kundenbetreuung in unserer Agentur. Und Part-time Jobs seien auch nicht erwünscht, zumindest nicht in meiner Führungsposition, aber zur Not würde er es akzeptieren. Natürlich konnte ich mit Baby nicht mehr so viele Geschäftsreisen unternehmen, wie zuvor. Aber man stellte sich vor, dass ich den gleichen Job, den ich früher in Vollzeit mit unzähligen Überstunden erledigt hatte, jetzt mit einer Part-time Stelle erledigen könnte.  Wir fanden keine vernünftige Einigung und der Kunde wechselte Agentur.   In 30 Jahren hat sich zu wenig geändert Mit Entsetzen und Bedauern stelle ich heute fest, dass sich 30 Jahre später immer noch nicht genug geändert hat im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Hat meine Generation zu wenig für die nachfolgende gekämpft? Gekämpft habe ich damals auch gegen die ungerechtfertigten gesellschaftlichen Vorurteile denen ich als freiwillig arbeitende Mutter begegnete. Es waren eher Frauen, Nachbarinnen, weibliche Gäste im Restaurant meines Mannes, die mich vorwurfsvoll fragten, warum ich mir ein Kind gewünscht hätte, wenn ich doch lieber arbeiten gehen wollte? Ob es nicht besser sei, mich um mein Kind zu kümmern? Mein Mann würde doch ein erfolgreiches Geschäft betreiben, ich hätte es doch gar nicht nötig arbeiten zu gehen….Das war 1994, nicht 1950. Während mich zunächst mein schlechtes Gewissen angesichts dieser Konfrontationen plagte, schlich sich im Schneckentempo die Frage ein, warum eben diese gut verheirateten Damen zwei Aupair-Mädchen für zwei Kinder beschäftigten, obwohl sie nicht arbeiten gingen? Wie weit wir wohl wären, wenn wir Frauen wirklich zusammenhalten würden? Auch daran hat sich nicht genug geändert aus meiner Sicht. Erwartete ich zu viel vom Leben? Mein Mann war erfolgreicher Gastronom eines gehobenen italienischen Restaurants. Das Gute daran war, dass er morgens meistens erst um 10.00 Uhr zur Arbeit musste, nachmittags nach Hause kam, aber meistens schlief, um 18 Uhr wieder ins Restaurant ging, um irgendwann in der Nacht nach Hause zu kommen. Ich arbeitete als freie Mitarbeiterin in einem Verlag und für verschiedene durchaus spannende Projekte, bis ich mir endlich einen Ganztagskindergartenplatz für Valerio erkämpft hatte. Wie sollte es weitergehen, wenn Valerio in die Schule kommen würde? Von vielen Müttern wusste ich, dass die Kinder zum Teil um 12.00 Uhr wieder nach Hause kamen. Wie und wo sollte man so wenige Stunden arbeiten? Ich hatte ohnehin schon seit Valerios Geburt mit der internationalen Schule vor Ort geliebäugelt. Kinder aus 56 Nationen lernten zusammen. Das begeisterte mich. Ich schlug Antonio vor, Valerio in der internationalen Schule einzuschulen. Die Schulgebühren waren sehr hoch, aber nicht so hoch, als dass ich sie nicht verdienen konnte. Selbst wenn mein Gehalt nur für die Schule ausgereicht hätte, was nicht der Fall war, hätte ich mich dafür entschieden. Ich hatte nicht umsonst studiert und ich habe vor Valerios Geburt erlebt, wie toll sich beruflicher Erfolg anfühlt. Das wollte ich wieder haben. Warum musste man sich dafür rechtfertigen? Es ist wie es ist und es kommt wie es kommt Nachdem Valerio in die Ganztagsschule eingeschult worden war, kam ich sehr schnell wieder in eine Führungsposition und zwar als einzige Frau in der Geschäftsleitung. Valerio hatte sich in der Schule gut eingelebt und sprach nach nur drei Wochen Englisch. Seine Betreuung lief zum Glück ganz gut, Antonio und Mama teilten sie sich auf und ich versuchte so pünktlich wie möglich nach der Arbeit nach Hause zu kommen oder direkt zum Fußballplatz zu fahren, wo Valerio seit seinem 4. Lebensjahr trainierte. Meine Arbeit verlief erfolgreich, wie ich es mir gewünscht hatte. Antonios Restaurant war immer ausgebucht und  Valerio war happy in der Schule…..nur unsere Ehe litt… Wir hatten überhaupt keine Zeit füreinander. Sonntags gingen wir immer zusammen essen und versuchten nachzuholen, was unter der Woche auf der Strecke blieb. Verrückte Zeit. Amore no. Amore siiiiii! Die Trennung schien unvermeidlich. Eine Italo-kroatische Trennung ist sehr speziell. Zuerst lieferte mein Mann Macho Gehabe wie „mach doch was du willst“. Das habe ich dann getan. Als der Möbelwagen vorfuhr, war er überrascht, als hätte ich nie etwas von Trennung gesagt. Zunächst war er trotzig. Dann hat er wie ein Löwe um mich gekämpft, was immer mit großer Leidenschaft verbunden ist.  Und an Weihnachten verliebten wir uns wieder neu, wahrscheinlicher ist jedoch, dass wir uns immer geliebt haben und mit der Organisation unseres Lebens und unserer Wünsche überfordert waren. Ich denke wir waren diesbezüglich kein Einzelfall. Nach einem dreiviertel Jahr Dating zogen wir pünktlich zu meinem 40. Geburtstag zur großen Freude unseres Sohnes wieder zusammen und versprachen uns gegenseitig aus unseren Fehlern zu lernen und mehr aufeinander einzugehen. Während der Trennungsphase hatte ich mich selbständig gemacht mit einer Marketing- und PR Agentur. Mein erster Kunde war die exklusive französische Blusen Brand Anne Fontaine Paris. Es folgten weitere spannende, internationale Projekte. Antonio hatte während unserer Trennung neben seinem gehobenen Restaurant eine Pizzeria eröffnet. Die würde nicht mehr seine permanente Anwesenheit erfordern und langfristig hätte er mehr Zeit für die Familie. Es sah aus, als hätten wir die Weichen besser gestellt. 40. Geburtstag- das Leben ist wieder schön Was will man mehr, dachte ich an meinem 40. Geburtstag? Alles ist wundervoll! Wir sind alle gesund, Antonio und ich sind wieder frisch verliebt, unser Sohn ist unser größter Schatz und die Geschäfte laufen gut. Natürlich habe ich eine große Party gefeiert, aber fröhliche Feste mit Familie und Freunden waren ohnehin immer ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Antonio war fleißig dabei alles für meine Geburtstagsparty zu organisieren und ich ließ ihn machen. Ein Punkt war mir jedoch wichtig. Bei Kroaten darf eine Geburtstagstorte auf keinen Fall fehlen. Kein Kuchen oder Dessert, es muss schon eine richtige Torte sein. Mama hat für uns immer köstliche Torten gebacken, aber eine würde für so viele Gäste nicht reichen. Ich erinnerte Toni daran, die Torte nicht zu vergessen. „Wozu brauchst du am 40. Geburtstag eine Torte? Das ist doch kein Kindergeburtstag,“ meinte er dazu. Eine Torte zum 40. Geburtstag Ich spürte die Wut in mir aufsteigen. Warum musste er mir die Vorfreude verderben? Er kannte mich seit meinem 18. Lebensjahr und es hatte nie eine Torte gefehlt. Meine liebe Freundin Christina verstand mich. Diplomatisch wie sie ist, sagte sie, ich solle mich doch einfach freuen, dass wir wieder so glücklich miteinander seien und er die Party für mich organisierte. Antonio hatte sich selbst übertroffen. Am Tag der Party war der große Garten seines Lokals für unsere geschlossene Gesellschaft wunderschön und sehr romantisch dekoriert. Christina hatte mir eine Torte gekauft und meine Mutter hatte eine gebacken und beim Anblick des Ambientes und bei der Begrüßung der Gäste war ich ohnehin überglücklich. Und dann kam der Moment als das Dessert und die Torten serviert wurden. Ich sollte nach vorne kommen, um die Torten anzuschneiden. Plötzlich kam Toni lachend um die Ecke mit einer vierstöckigen Torte, die wie eine Hochzeitstorte aussah, mit Auguri Hermina Aufschrift und über und über mit Marzipanrosen dekoriert. „Hast du wirklich geglaubt du würdest keine Torte bekommen?, fragte er mich…so war er. Zuerst ein bisschen sticheln und provozieren, um dann aufzutrumpfen, das war typisch für ihn. Ich habe die halbe Nacht voller Glücksgefühle und Dankbarkeit zu Musik der Live Band gesungen und getanzt! Fordernde Zeit und die Geburt von Salsa Paradiso Die nächste Dekade war zum einen gezeichnet von finanziellen Krisen. Antonio und sein Bruder hatten mittlerweile drei Lokale und hatten sich übernommen. Es ist leicht als Außenstehender Vorwürfe zu machen. Aber wenn man etwas mit richtig großer Leidenschaft macht und damit Erfolg hat, dann möchte man mehr und weiter und man läuft leicht Gefahr, dass aus Mut Übermut wird. Beide hatten ein unfassbares Know-How in Bezug auf Produkte, Rezepte, Weine, Spirituosen, Carmelo hatte die internationale Koch-Olympiade gewonnen, Kunden auf höchstem Niveau und Prominente liebten Antonio, sie waren wirklich Top Gastronomen, die sich im gesamten Rhein-Main –Gebiet einen Namen gemacht hatten. Aber ich stellte fest, dass sie keine überzeugenden Unternehmer waren. Zu verliebt in alles was sie taten, aber zu wenig Kostenbewusstsein. Es ist ja auch ein sehr schmaler Grat. Diese angespannte Zeit führten zu täglichen Streitigkeiten zwischen den Brüdern und Geschäftspartnern, diese wiederum zur geschäftlichen Trennung und diese zu hohen Zahlungen an den scheidenden Bruder. Neben der Tätigkeit für meine Agentur unterstützte ich meinen Mann in diesem komplexen Prozess. Wir verkauften eines der Lokale und ich entwickelte einen Sanierungsplan. Um schneller die Schulden zurückzahlen zu können, entschied ich einen Cateringservice ins Leben zu rufen. Antonio hielt mich zunächst für verrückt und versuchte mich davon abzubringen. Aber ich war 100% überzeugt, dass das die Lösung war. Was mit der Anlieferung von italienischen Antipasti begann, entwickelte sich zu großen Veranstaltungen mit bis zu 500 Personen, darunter auch auf der Fashion Week in Berlin. Learning-by-doing, einfach anfangen und machen, war schon immer mein Motto gewesen. Endlich wieder Zeit für eigene Projekte Nach ein paar Jahren waren wir dank Catering finanziell saniert und ich konnte mir wieder Gedanken über meine eigenen beruflichen Ziele machen. Meine Lieben, das war der Moment in dem ich mit knapp fünfzig Jahren die Idee für Salsa Paradiso entwickelt habe. Die Zeit war reif für ein neues Projekt. Für mein eigenes Projekt. Wovor sollte ich nach den vielen beruflichen Abenteuern von Marketing über PR in Führungsposition, der Begleitung meines Mannes seit seinen ersten Schritten in der gehobenen Gastronomie, der Sanierung der Restaurants, der Ausbezahlung meines Schwagers und der Gründung und Leitung des Caterings noch Angst haben? Was sollte schief gehen? Los ging es! Schon wenige Monate nachdem ich die Idee hatte, räumte ich voller Zuversicht mein großes Regal aus einem schwedischen Möbelhaus im EDEKA Markt in Oberursel ein. Nächstes Ziel: ein Kochbuch muss her! Zu meinem 50. Geburtstag schenkte ich mir die Veröffentlichung eines Kochbuchs. Verrückt nach Tomatensauce ist wenige Wochen nach meinem 50. Geburtstag im Verlag Edition Fackelträger erschienen. Das war ein herausforderndes Jahrzehnt! So war mein Leben nicht geplant gewesen, aber was soll’s. Wenn in der Familie etwas ansteht, muss es gemacht werden und basta! Ich hatte im Turbo Modus gearbeitet, hatte das Kochbuch und die zentrale Listung bei EDEKA Südwest erzielt, einen Catering Service etabliert, Restaurants saniert und internationale Kunden meiner Agentur betreut. Natürlich war ich noch Mutter, Ehefrau, Tochter, Schwester und versuchte für alle da zu sein. Valerio saß als Kind manchmal bis abends bei mir im Büro, was mir schlechtes Gewissen bereitete, aber es hat sich nicht vermeiden lassen. An seinem 16. Geburtstag unterhielten wir uns auch über seine Kindheit und an was er sich alles erinnerte. Ich fragte ihn, wie es für ihn war eine Mutter zu haben, die so viel arbeitet. Mama, ich bin ganz schön stolz auf dich, war seine Antwort. Das war ein unvergesslicher Moment. Valerio studierte in Barcelona und mit Antonio haben wir entschieden nach seinem Abitur ein weiteres Lokal abzugeben. Nur noch ein Lokal, das Catering und meine Tomatensaucen war ausreichend und immer noch genug Arbeit. Klingt vernünftig, oder? Zuversichtlich und zufrieden startete ich in meine 50er, natürlich mit einer tollen Party, was sonst? Und plötzlich steht das Leben Kopf Rückblickend auf die letzten 10 Jahre weiß ich eigentlich gar nicht wo ich anfangen soll. Was für ein großer Umbruch! Dagegen waren meine fünfzig Jahre leicht wie ein Schmetterlingsflug. Ende 2014, auf meinem persönlichen Höhepunkt mit Salsa Paradiso, der zentralen Listung und meinem Kochbuch wurde Antonio ein Restaurant angeboten und ich spürte, dass er zappelte. Wir wollten kein weiteres Lokal. Das war eigentlich unsere Abmachung. Er hatte mit dem Steuerberater gesprochen, wie toll die Lage sei, wieder am Marktplatz, wo seinerzeit alles begonnen hatte….er verfiel ins Schwärmen und Träumen und riss den Steuerberater mit. Und plötzlich stand die Idee im Raum ich solle es eröffnen und meinen Bekanntheitsgrad nutzen. Ich ein Restaurant? Nein, auf keinen Fall! „Es könnte ein Showroom sein für deine Tomatensaucen und dein Kochbuch und wir könnten viele Gerichte mit Salsa Paradiso anbieten, die Leute könnten deine Saucen direkt probieren,“ erzählten mir Antonio und der Steuerberater. Naja, unattraktiv klang das nicht….hatte schon Charme, der Gedanke….Und dann bin ich doch eingeknickt. Höre auf deinen Bauch. Immer! Noch während der aufwendigen Renovierungsarbeiten habe ich es bereut. Welcher Teufel hatte mich da nur geritten? Um ein Restaurant so zu führen, wie ich es für richtig halte, verzichtet man auf Privatleben. Es bleibt für nichts Zeit. Ich bestand nur noch aus Gedanken um das Restaurant. Rezeptentwicklung, Speisekartenentwicklung, Kalkulation, Personal finden und führen, unzählige Hochzeiten, Taufen und runde Geburtstage organisieren, es gibt kein Ende als Restaurantinhaber und einen Feierabend gibt es auch nicht. Ich hätte es wissen müssen, aber vielleicht hatte ich es verdrängt. Dieser unbeschreibliche Stress führte zu täglichen Streitereien mit Antonio. Es gab kaum einen Punkt in dem wir uns einig waren. Ich wollte eine kreative moderne Küche, er wollte Klassiker anbieten, die ich nicht zeitgemäß fand. Was habe ich daraus gelernt? Wenn dein Gefühl dir sagt, dass es nicht gut für dich ist, dann lass es sein! Eigentlich hatte sich mein ganzes Inneres gegen diese Restaurant-Idee gewehrt. Das gebe ich euch mit auf den Weg. Hört immer gut in euch hinein. Wenn sich innerer Widerstand meldet, lasst es sein. Mein Leben aus dem Ruder Unsere Meinungsverschiedenheiten wurden bedeutungslos als wenige Monate nach der Eröffnung meine Mutter erkrankte. Diagnose Krebs. Stadium 4. Unheilbar. Meine Welt ist zusammengebrochen und doch wollte ich trotz großem Stress für sie da sein, für Papa, für die Familie. Es war eine sehr schmerzhafte Zeit. Die zentrale Listung bei EDEKA, auf die ich so hingearbeitet hatte,  lief nicht wie gewünscht. Ich hätte sehr hohe Investitionen in Werbung benötigt und mit dem Einkäufer kam ich seit dem ersten Tag der Zusammenarbeit nicht klar. Zuvor hatte ich mit den selbständigen Unternehmern, Inhabern von mehreren EDEKA Märkten gearbeitet. Das war konstruktiv und positiv. Sie gaben mir eine echte Chance und ich habe sie genutzt. Die Absatzzahlen begeisterten alle. Nur den Einkäufer nicht. Das einzig Positive in dieser Zeit war, dass das Restaurant sehr gut lief und Valerio sein Studium erfolgreich beendete. Meine Fassade funktionierte hervorragend. Innerlich fühlte ich mich von Tag zu Tag leerer. So leer, dass ich dringend ein paar Tage raus musste. In Paris fiel die Entscheidung Ich reiste alleine nach Paris und besuchte drei Tage lang Museen. Es war eine Wohltat. Ich beruhigte mich bei Kilometerlangen Spaziergängen durch diese wundervolle Stadt, fand ich den nötigen Abstand und Zeit zum Nachdenken. Auf der Heimreise wusste ich was zu tun ist. Ich reichte nach meiner Rückkehr die Scheidung ein und das Restaurant verkaufte ich drei Monate später. Ich wusste nicht wie es weitergehen sollte, aber ich war mir sicher, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich musste die Notbremse ziehen. Die Zugfahrt des Lebens Wenige Tage vor unserer Silberhochzeit wurden wir geschieden. Nur drei Jahre zuvor hatten wir darüber nachgedacht, wie wir diesen besonderen Tag feiern würden. Nach dem Scheidungstermin sind wir essen gegangen und mussten über uns und unser gemeinsames Leben lachen. 35 Jahre waren wir ein Paar. Die Anspannung der letzten zwei Jahre war verflogen. Ich wusste, dass wir uns immer lieben würden, aber genauso wusste ich, dass ich nicht mehr mit ihm in einer Beziehung leben wollte.  Das war etwas womit ich nie gerechnete hätte. Ich hatte geglaubt, dass die Liebe allein dafür sorgt eine gute Beziehung zu führen. Was für ein Trugschluss!. Wir hatten uns in zu vielen Punkten auseinander entwickelt. Wenige Monate später, im März 2018, ist Mama verstorben. Sie hatte zweieinhalb Jahre gekämpft und wir hatten noch sehr viele schöne Momente. Zu zweit waren wir ans Meer gefahren, ich habe den letzten Sommer mit meinen Eltern in Zagreb verbracht und jede Minute genossen. Nach ihrem Tod bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Obwohl Antonio immer als Freund an meiner Seite war, auch in dieser schweren Situation, war nichts wie zuvor. Ich war geschieden, hatte keinen Ehemann, keine Mama mehr und Valerio war im Ausland. Zu jener Zeit begann ich die Bezeichnung Powerfrau, die mir sehr häufig zuteil wurde, zu hassen. Ich wollte keine Powerfrau mehr sein und zerrissen auf unzähligen Baustellen des Lebens als Multitasking Wunder agieren. Ja, es gab damals viele wütende und traurige Momente. Manche steigen aus, andere steigen ein Aber ich habe Freunde. Einige sind in dieser schweren Zeit plötzlich verschwunden, andere standen wie der Fels in der Brandung neben mir, neue sind dazugekommen, mit denen ich gar nicht gerechnet hätte. Eine Freundin schickte mir mal ein Gedicht oder eine Erzählung in der das Leben mit einer Zugfahrt verglichen wurde. Manche Menschen fahren ein Leben lang mit, andere steigen an verschiedenen Stationen aus und es kommen immer wieder neue dazu. In dieser Zeit kam Anthony in unsere Familie. Er ist Valerios bester Freund, ich kenne ihn seit seiner Kindheit. Er hatte im Alter von nur 18 Jahren zuerst seine Mutter verloren und im gleichen Jahr seinen Vater. Er hat keine Familie mehr. Wir haben ihn in unsere Familie aufgenommen. Ein neuer sehr liebenswerter „Fahrgast“ ist dazu gestiegen und als neues Familienmitglied, als zweiter Sohn,  geblieben. Ruza war Gast bei mir im Restaurant. Sie ist ebenfalls Kroatin. Auch sie gehört zu den neuen Menschen in meinem Leben. Eine Frau, die ich nur aus dem Restaurant kannte, rief mich regelmäßig an, um mich zu fragen wie es mir geht. Auch sie ist geblieben. Und Martina war auch relativ neu. Ich kannte sie vom Sehen in Oberursel und über das Restaurant sind wir uns nahe gekommen. Sie rückte sehr nah an mich heran und tat mir einfach gut. Das war sehr schön und irgendwie besonders. Addio EDEKA Zentrale Ich bin bei der EDEKA Zentrale rausgegangen, denn ich hatte keine Kraft und keine Lust mehr gegen Windmühlen zu kämpfen. Das Aufgeben war ein schwerer, aber konsequenter Schritt. Stattdessen habe ich einen Job als Public Relations Manager in Festanstellung angenommen. Das war ein Glücksfall und für mich die beste Therapie. Ich wurde für nur drei Tage die Woche eingestellt und war zunächst enttäuscht darüber. Gerne hätte ich Vollzeit gearbeitet. Aber wie es sich später herausstellte, hat alles so sollen sein, meine Lieben. Wenige Monate später sprach ich mit der lieben Martina. Sie fragte mich, warum ich Salsa Paradiso nicht weitermache. „Ich habe alles versucht, es hat keinen Sinn mehr,“ antwortete ich resigniert. Erstaunlicherweise spürte ich in diesem Moment plötzlich Herzklopfen. Mir wurde klar, wie sehr ich meine Tomatensaucen immer noch liebte. Ich erinnerte mich an meine Kunden und ihre Begeisterung für Salsa Paradiso. Ich musste einen direkten Weg zu ihnen finden, ohne lästigen Einkäufer. Es gab nur eine Möglichkeit: ein Online Shop. Ich hatte zwar überhaupt keine Ahnung von e-commerce, aber dafür von Marketing und PR. Ich könnte einen letzten Versuch wagen….Martina jubelte, unterstützte und motivierte mich. Ihr haben wir zu verdanken, dass ich es doch nochmals gewagt habe. Plötzlich war ich wieder Feuer und Flamme! Ich wollte nochmals so richtig neu loslegen. Meine liebe Grafikerin Andrea, die mit den Jahren zu einer lieben Freundin wurde und eine treue Seele und ein wunderbarer Mensch ist, war auch sofort infiziert. Plötzlich entwickelte sich eine Dynamik Auf einer Veranstaltung lernte ich den Designer Sascha Korn kennen, der mit großer Begeisterung meine Etiketten neu entwickelt hat und schöne Bilder für den neuen Shop kreierte. Andrea war omnipräsent und half an allen Ecken, Martina motivierte mich die ganze Zeit…wenn man den Mut hat loszulegen, werden plötzlich Energien frei und man reißt scheinbar Menschen einfach mit. Es entwickelte sich eine wunderbare Dynamik und es fühlte sich alles richtig an. An Mamas Geburtstag am 16. August sind wir an den Start gegangen. Durch Presseberichte erreichten wir immer mehr Menschen. Der Durchbruch erfolgte durch große Presseveröffentlichungen in Zeitungen und Magazinen. Wir wurden förmlich überrollt mit Bestellungen und kamen kaum nach mit dem Packen. Das war der Moment, in dem ich wusste, dass ich alles richtig gemacht hatte und es war Zeit alles professioneller für das Wachstum aufzustellen. Der Tag an dem mein Herz brach In der Nacht vom 04. auf den 05. Juli 2023 erhielt ich nachts einen Anruf von meinem Sohn Valerio. Er war beruflich in Erfurt. Jede Mutter kann sich sicherlich vorstellen welchen Schreck man bekommt, wenn mitten in der Nacht auf dem Display der Name des Kindes erscheint. Antonio war auf Mallorca mit dem Auto tödlich verunglückt. Er hatte gerade die traurige Nachricht erhalten, dass er in dieser Nacht seinen Vater verloren hatte. Mein Herz ist zerbrochen. Der Schmerz ist unbeschreiblich. 35 Jahre große Liebe, mit allen Höhen und Tiefen. Gemeinsam sind wir erwachsen geworden. Wir konnten nicht ohneeinander, aber häufig auch nicht miteinander. Es spielte keine Rolle nicht mehr verheiratet zu sein und es war auch nie nur Valerio, der uns verband. Wir waren eine Familie. Es war anders, als Mamas Tod, der nach einer langen Krankheit eintrat. Es traf uns völlig unerwartet. Im gleichen Jahr, zwei Monate später, habe ich meine liebe Martina verloren, die „Patin“ des Online Shops. Sie ist an ihrer langjährigen Krebserkrankung verstorben. Geliebte Menschen zu verlieren, macht etwas mit uns. Es zeigt uns den größten Schmerz, den wir wohl empfinden können und es zeigt uns die Endlichkeit des Lebens. Im Fall von Antonio zeigt es, dass es von einer Sekunde auf die andere vorbei sein kann. Einfach so. Aus dem nichts. Er hatte keinen Alkohol getrunken. Er hatte keinen Herzinfarkt am Steuer. Es gibt keine Erklärung. Martina war so stark und positiv, dass ich immer überzeugt war, dass sie gesund wird. Und doch hat sie uns verlassen. Es bilden sich Lücken im Leben, die zuvor besetzt waren von Menschen, die wir lieben und die physisch nicht mehr bei uns sind. Valerios Geburtstag als jetzt erst recht! Letztes Jahr im November ist Valerio 30 geworden. Ich wusste was Antonio von mir erwartet hätte. Niemand kannte ihn wohl so gut wie ich. Ein wunderschönes Fest habe ich für unseren Sohn organisiert. Live Musik nach Hause bestellt, unsere liebsten Menschen vereint um Valerio zu feiern, natürlich köstliches Essen und davon ganz viel und eine fantastische Torte, die meine Schwester für ihn gebacken hat. Es war emotional für uns alle und doch waren die Menschen, die gefehlt haben, in unseren Herzen und Gedanken dabei. Es wurde ein ausgelassener fröhlicher und unvergesslicher Abend und ich bin sehr froh, dass wir uns nicht haben von der Trauer tragen lassen, sondern mutig aufgestanden sind, denn das Leben muss gelebt werden und weitergehen. Wenn es mir nicht gut geht, ziehe ich mich zunächst zurück. Doch dann kommt der Moment, in dem ich bereit bin und möchte, dass es weitergeht. Die Trauer ist nicht beendet, aber der Wille das Leben wieder in den Griff zu bekommen ist größer.  Und jetzt werde ich 60 und finde es cool Nein ich kokettiere nicht, wenn ich euch schreibe, dass ich mich gerade fühle wie zu meiner Studentenzeit. Es geht mir überhaupt nicht um dieses lächerliche „forever young“ Syndrom oder „60 ist das neue 50“ und all den Quatsch. Es geht um die Erkenntnis 60 großartige Jahre gelebt zu haben. Klar, Höhen und Tiefen, aber was hatte ich für unzählige, wunderschöne Erlebnisse und Momente und wie sehr habe ich sie ausgekostet. Trotz der schmerzhaften Erlebnisse überwiegt das Schöne bei Weitem. Heute genieße ich meine Freiheit und dass ich so viel weniger Verantwortung schultern muss. Ich fühle mich leicht wie ein Schmetterling. Valerio ist im Mai ausgezogen. Mein Sohn ist zu einem tollen Mann herangewachsen, hat einen guten Job und eine schöne Wohnung. Ich bin sehr stolz auf ihn und liebe ihn und unsere Mutter-Sohn-Beziehung.  Was mir am wichtigsten war, ist mir gelungen, nämlich ihm Werte mitzugeben. Er ist ein guter Mensch. Viele Jahre habe ich mich, wie viele von euch sicherlich auch,  aus Liebe zu meiner Familie, meinem Mann, meinem Kind, meinen Eltern und Geschwistern häufig nach ihnen gerichtet und meine Bedürfnisse nicht selten hinten angestellt. Ich war in sehr vielen Lebensbereichen sehr selbstbewusst, aber in emotionalen Fragen habe ich mich häufig angepasst oder habe nachgegeben. Etwas weniger hätte wohl auch gereicht, aber sei‘s drum. Ich habe es gern getan und ich liebe es zu lieben. Ganz oder gar nicht. Ich schaue nach vorne und freue mich auf alles Schöne, das noch kommt. Freiheit ist so sexy Jetzt habe ich das Glück, Freiheit zu leben und zwar gepaart mit so viel Erfahrung, so viel Wissen, so viel Leidenschaft, so viel Intuition, so viel Selbstkenntnis, um zu spüren was mir gut tut und was nicht, mit der Weisheit lieber mal zu ignorieren, statt unnötig zu debattieren. Ich bevorzuge Harmonie und Frieden und verzichte gerne darauf andere überzeugen zu wollen. Das Leben darf auch mal leicht sein. Wie gut tut die Freiheit sich von Menschen, die einem nicht gut tun, einfach zu entfernen ohne Erklärungen abzugeben, sich nicht für alle und alles verantwortlich zu fühlen, Nein zu sagen, wenn es nicht passt und sein Umfeld nicht mit Ratschlägen zuzuschütten, sondern zu akzeptieren,  dass jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln muss….dieses Loslassen fühlt sich erleichternd an. Und wie wundervoll ist es stolz auf sich zu sein, sich toll zu finden, sogar an blöden Tagen oder wenn man bescheuert aussieht oder wieder neue Falten entdeckt. Lacht in solchen Momenten, bitte lacht, auch wenn ihr alleine seid oder gerade dann. Ihr seid wundervoll und lasst euch von niemand etwas anderes erzählen.  Das Wissen, dass man trotz allem was nicht perfekt ist,  das Leben täglich umarmen kann, die Spannung genießt, weil man weiß, dass die schönsten Erlebnisse nicht geplant waren, sondern überraschend eintrafen.  What’s next? Einfach im Hier und Jetzt leben und sich treiben lassen…das führt häufig zu schönen Begegnungen, spannenden Orten, einer neuen Liebe und manchmal sogar zu kleinen Wundern. Wer weiß, vielleicht eines Tages auch zu großen? Liberté auch im Job Ich liebe es meine Salsa Paradiso Tomatensaucen über den Online Shop zu vertreiben und dadurch meinen Kunden ganz nahe zu sein. Das hätte ich kaum für möglich gehalten, es war die letzte Chance, die ich mir gegeben hatte. Was lernen wir daraus? Sag niemals nie. Probiere es aus! Schränke dich nicht selbst ein. Gebe auch nicht so leicht auf, wenn du noch Liebe für deinen Traum, deine Idee empfindest, traue dich neue Wege zu suchen! Es könnte ja gut werden 😉 Auch der Online Shop schenkt mir Freiheit. Ich muss bei niemand betteln, dass sie meine Saucen in ihr Programm aufnehmen. Es gibt jetzt niemand zwischen mir und meinen Kunden. Wer meine Salsa Paradiso möchte, kann sie einfach bestellen. Ich finde das großartig. Das habe ich euch, meinen tollen Kunden, zu verdanken. Ihr bedeutet mir sehr viel. Loslassen, tanzen und leben Ich genieße gerade diese coole Zeit, die mich mit Dankbarkeit erfüllt. Ich darf meine großen Leidenschaften wie das Kochen und Schreiben leben, das bedeutet mir sehr viel. Mal sehen wie es weitergeht. Ich werde berichten. Aber jetzt plane ich erst einmal die Party zum 60. Und ich hoffe, dass ich eine Geburtstagstorte bekomme. Wieder einmal ist der Beitrag so viel länger geworden als geplant. Für all jene, die tatsächlich bis zum Ende gelesen haben, füge ich zum Abschluss  fürs Herz das schöne Gedicht von Mario Andrade bei – viel Spaß beim Lesen, Tanzen und Leben meine Lieben, Eure Hermina ❤️ Meine Seele hat es eilig Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt, dass ich weniger Zeit habe, zu leben, als ich bisher gelebt habe. Ich fühle mich wie dieses Kind, das eine Schachtel Bonbons gewonnen hat: die ersten isst sie mit Vergnügen, aber als es merkt, dass nur noch wenige übrig sind, begann es, sie wirklich zu genießen. Ich habe keine Zeit für endlose Konferenzen, bei denen die Statuten, Regeln, Verfahren und internen Vorschriften besprochen werden, in dem Wissen, dass nichts erreicht wird. Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen, die ungeachtet ihres Alters nicht gewachsen sind. Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmäßigkeiten zu kämpfen. Ich will nicht in Besprechungen sein, in denen aufgeblasene Egos aufmarschieren. Ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten. Mich stören die Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen, um sich ihrer Positionen, Talente und Erfolge zu bemächtigen. Meine Zeit ist zu kurz um Überschriften zu diskutieren. Ich will das Wesentliche, denn meine Seele ist in Eile. Ohne viele Süßigkeiten in der Packung. Ich möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind. Menschen, die über ihre Fehler lachen können, die sich nichts auf ihre Erfolge einbilden. Die sich nicht vorzeitig berufen fühlen und die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen. Die die menschliche Würde verteidigen und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten. Es ist das, was das Leben lebenswert macht. Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die es verstehen, die Herzen anderer zu berühren. Menschen, die durch die harten Schläge des Lebens lernten, durch sanfte Berührungen der Seele zu wachsen. Ja, ich habe es eilig, ich habe es eilig, mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann. Ich versuche, keine der Süßigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwenden. Ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden, als die, die ich bereits gegessen habe. Mein Ziel ist es, das Ende zufrieden zu erreichen, in Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen. Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast. Mario de Andrade (San Paolo 1893-1945) Dichter, Schriftsteller, Essayist und Musikwissenschaftler. Einer der Gründer der brasilianischen Moderne

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Sprachbarrieren existieren nur in Köpfen

Wie oft, denkst du, dass etwas nicht möglich sei? Wie häufig sehen wir Grenzen, die keine sind? Vielleicht handelt es sich um ein dünnes Plastikabsperrband und wir sehen stattdessen eine hohe Mauer… Als ich meinem 79-jährigen Vater sagte, dass ich meine spanischen Freunde Patricia und José nach Zagreb einladen würde, war sein erster Gedanke: sie sprechen weder deutsch noch kroatisch, ich werde mit ihnen leider nicht kommunizieren können, aber ich freue mich auf euch. Keine Sorge Papa, ich bin doch dabei und werde übersetzen, antwortete ich. Ich spreche sechs Sprachen. Das schreibe ich euch nicht, um mich wichtig zu machen, sondern weil ich kaum Sprachbarrieren kenne. Klar, in Skandinavien verstehe ich kein Wort, aber sie sprechen alle Englisch. Ich bin immer mit irgendeiner der Sprachen, die ich spreche durchgekommen. Meine Freunde Patricia und José sprechen nur ihre Muttersprache Spanisch. Mein Spanisch ist bei weitem nicht perfekt, aber wir können wunderbar kommunizieren und über alle Themen reden. Wie habe ich mich gefreut, als sie dieses Jahr im Mai nach vielen Jahren endlich mal wieder nach Deutschland zu mir gekommen sind. Wochen zuvor habe ich ihrem Besuch entgegengefiebert. Die letzten beiden Sommer war ich bei ihnen in Spanien zu Gast. Sie leben 100 Kilometer südlich von Alicante, bei Cartagena und Murcia. Vor zwei Jahren haben wir nach elf Jahren Wiedersehen gefeiert. Die Jahre waren einfach verflogen und wir waren in unseren Verpflichtungen untergetaucht, so dass wir uns sehr lange nicht gegenseitig besucht hatten. Mein lieber Freund José hat es mit einem wunderschönen Sprichwort auf den Punkt gebracht. Los amigos son como las estrellas…. Freunde sind wie Sterne. Man sieht sie nicht immer, aber sie sind immer da. Frankfurt für meine spanischen Freunde Hier war ich mit den beiden Hessisch unterwegs. Von der Frankfurter grie Soß beim Wagner in Frankfurt Sachsenhausen waren beide begeistert, von der Bratwurst und den gegrillten Leiterchen ebenfalls, aber bei Apfelwein Schoppe und Sauerkraut hörte der Spaß auf, vor allem für Patricia, die zwar probierte, aber das Gesicht angesichts des säuerlichen Geschmacks verzog. Ich gestehe, dass ich mich nicht getraut hatte den Handkäs zu bestellen. Es blieb dabei, dass sie jedes Brauhaus liebten, denn deutsches Bier genießt im Ausland den besten Ruf und natürlich deutsche Bratwurst. Römer, neue Altstadt in Frankfurt, über den Main über den eisernen Steg und zum Abschluss noch ein Besuch beim Opernplatzfest rundeten den Tag und unser Programm ab. Während ich den beiden Frankfurt zeigte, spürte ich Stolz auf meine Stadt und das ist ein schönes Gefühl. Die Mischung aus Bankentürmen und moderner Architektur im Mix mit Fachwerk in der Altstadt und den Villen und Museen am Mainufer ist einfach einzigartig. Ich fühle mich in Deutschland, in Kroatien und auch in Italien zu Hause. In allen drei Ländern bekomme ich Herzklopfen vor Glück und empfinde Heimatgefühle. Los geht’s – Kroatien wir kommen – Sprachbarrieren überwinden wir! Für Patricia und José war es die erste Reise nach Kroatien und ich freute mich sehr, ihnen meine Geburtsstadt zu zeigen. Papa holte uns am Flughafen ab und die Wiedersehensfreude war bei allen richtig groß. Mein Vater kannte die beiden von ihren Besuchen in Deutschland bereits. Wir waren von Dienstag bis Samstag in Zagreb und ich hatte ein schönes Programm zusammengestellt, das uns genug Zeit ließ, um gemütlich die Stadt zu besichtigen. Das Wetter, war wie in Deutschland auch, sehr unstet. Für meine Spanier, die gerade aus über 30 Grad Temperatur in Spanien angereist waren, fühlte es sich sehr kühl an. Während wir auf der überdachten Terrasse zu Hause ein Willkommensgetränk zu uns nahmen, erhielt ich eine Whatsapp Nachricht. Ich ging davon aus, dass es jemand aus der Familie war und wissen wollte, ob wir gut angekommen waren.  Gute Freunde und kleine Wunder Die Nachricht war von Tineke. Meiner großartigen holländischen Freundin und ihrem Mann Jos. Seit über 10 Jahren redeten wir von einer gemeinsamen Reise nach Zagreb. Nie haben wir es gemacht. Nur immer wieder darüber geredet. Und nun hat es der Zufall gewollt, dass wir beide just um 17 Uhr am gleichen Tag in Zagreb angekommen waren. „NEIN! Nicht ohne mich, liebe Tineke!“ schrieb ich zurück. Wir konnten es nicht fassen und freuten uns wie Kinder. So waren wir die nächsten Tage unterwegs mit einem Paar aus Holland, einem aus Spanien, meinem Vater und seiner kroatischen Lebensgefährtin, die sehr gut Deutsch spricht und meiner Wenigkeit. Eine kunterbunte Gruppe in Bezug auf Nationalität, Alter und  Fremdsprachenkenntnisse und doch so eine liebevolle und homogene Truppe. Die Begegnung mit Jos und Tineke Jos und Tineke habe ich im Sommer 1999 in Kroatien kennengelernt. Es war ein sehr heißer Sommertag, den ich auf der Terrasse in Porec in Istrien, nahe der italienischen Grenze, verbrachte. Die beiden fuhren den Privatweg zu unserem Haus hoch, blieben stehen, stiegen aus ihrem Auto aus und schauten sich um. Ich wusste nicht, ob sie möglicherweise etwas suchten. So ging ich die paar Stufen hinunter und fragte, ob ich ihnen helfen könne. So kamen wir ins Gespräch.   Da sie sehr freundlich waren und es sehr heiß war, lud ich sie ein eine Erfrischung auf der Terrasse im Schatten zu nehmen. Das war der Startschuss zu einer wundervollen Freundschaft, denn die drei Stunden im Gespräch mit den beiden verflogen. Sie haben sich bedankt und verabschiedet. Am nächsten Tag kamen sie wieder mit einer Flasche Wein. Ich freute mich sie zu sehen. Im Vergleich zum Vortag wirkten sie jedoch etwas angespannt. Sie drucksten etwas herum. Der Beginn einer großartigen Freundschaft Dann erzählten sie, dass sie am nächsten Tag einen Notartermin hatten, weil sie ein Haus in Kroatien kauften und irgendwie hätten sie ein wenig kalte Füße bekommen. Deshalb waren sie auch am Vortag durch die Gegend gefahren und haben sich weitere Häuser angesehen. Sie baten mich um Rat. „Wenn ihr schon so weit gekommen seid, dass morgen der Notartermin angesetzt ist, dann wollt ihr es, sonst wäre es nie so weit gekommen. Und wenn es euch eines Tages nicht mehr gefällt, verkauft ihr es wieder. Es wird mit Sicherheit nicht an Wert verlieren,“ war meine Einschätzung.   So mussten wir uns am nächsten Tag wiedersehen, um auf den Kauf anzustoßen. Und seither haben wir auf so vieles angestoßen. Unzählige Weihnachten und Silvester haben wir gemeinsam verbracht, viele tolle Sommer, viele Feste und runde Geburtstage, Valerios Abiturfeier und meine ersten Lesungen aus dem Kochbuch. Diese treuen Freunde waren immer dabei, auch ohne Einladung und in aller Selbstverständlichkeit.  „Dieses Jahr feiern wir 25-jähriges“, sagte Jos und schmunzelte. Es sind schon 25 Jahre vergangen, seit ich zwei fremde Menschen auf die Terrasse eingeladen hatte und sie nach drei Stunden als Freunde gegangen waren. Und irgendwie redete jeder mit jedem und alle Sprachbarrieren waren gefallen Am ersten Morgen habe ich mich früh aus dem Haus geschlichen, habe Croissants und Frühstück beim Bäcker geholt und bin dann zum Friseur gegangen. Sobald ich in Zagreb angekommen bin, gehe ich immer zuerst zum Friseur, um die Neuigkeiten zu erfahren und zu plaudern. Als ich nach Hause kam, waren alle wach, saßen auf der Terrasse frühstückten und redeten. Ich sah dass Patricia mit meinem Vater auf Spanisch sprach, als sei er ihr Landsmann. Sie schaute ihn an und erzählte ohne Punkt und Komma. Papa saß mit dem Rücken zu mir. Oh je, der Arme dachte ich. Er versteht kein Wort. Ich  hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich ihn alleine gelassen hatte. Als ich auf die Terrasse trat, drehte mein Vater sich um. „Schau mal bitte, ob ich alles richtig verstanden habe. Patricia sagte, dass die Mutter von José jetzt eine Dame hat, die bei ihr wohnt und sich um sie kümmert. Ist das richtig?“ Ich fragte Patricia und sie bestätigte. Ich war etwas perplex, aber alle lachten. „Pa, hast du heimlich irgendwo Spanisch gelernt?“, fragte ich lachend. „Ich kann es mir auch nicht erklären, aber irgendwie habe ich es intuitiv verstanden. Vielleicht weil ich dich so viele Jahre mit Toni Italienisch sprechen hörte.“ Wir sind dann ins Zentrum gefahren und haben dort Lili, die Lebensgefährtin meines Vaters getroffen und Jos und Tineke. Egal wo wir waren, bei Besichtigungen, in Bars und Cafés und zum Abendessen im Restoran Vinodol, ich war nicht groß gefordert zu übersetzen. Alle waren in Gesprächen, mit Händen und Füßen und benutzten offenbar ihre Intuition. Sie wollten einander verstehen. Die Stimmung war harmonisch und entspannt. Nur, wenn sie sich sehr unsicher waren, ob sie verstanden wurden, fragten sie mich. Ich lächelte den ganzen Tag beim Anblick der verbalen und nonverbalen Unterhaltungen, weil alle glücklich und zufrieden wirkten. Tortilla in Zagreb Für Freitag haben wir unsere Freunde Jos und Tineke zu uns nach Hause eingeladen. Donnerstagabend besprachen wir gemeinsam, was es zum Essen geben sollte. José wollte helfen und auch etwas Leckeres zubereiten, denn er ist ein sehr guter Koch. Im Gespräch mit meinem Vater – ich nenne es mal Gespräch – kam heraus, dass mein Vater noch nie Tortilla gegessen hatte. „Ich habe oft davon gehört,“ sagte er „ aber gegessen habe ich sie noch nie.“ Und schon suchte sich José eine passende Bratpfanne für die Tortilla aus.  Ich liebe es, wenn Freunde sich so schnell bei uns zu Hause fühlen. Der Einkauf war Showtime. Ich kaufte von der einen Seite für meine Salate und Platten ein und Papa und José von der anderen, Eier, Kartoffeln und Zwiebeln für die Tortilla. Patricia und ich suchten noch Wein aus und entdeckten dabei einen spanischen Wein mit dem Namen Mucho Mas, was so viel bedeutet wie Viel mehr. Ja bitte, diesen Wein brauchen wir auch und von diesen Erlebnissen möchten wir alle Viel, Viel Mehr! Und natürlich stand der kroatische Wein direkt daneben. Wie verrückt und was für ein Spaß! Wenn es passt, dann ist es einfach der pure Reichtum. So fühlte sich unsere gemeinsame Zeit an. Jeder einzelne wollte, dass wir zusammen eine tolle Zeit haben, jeder hat etwas mitgebracht, allem voran gute Laune und Herzlichkeit. Nein, nicht alle konnten in ihrer Muttersprache oder einer bekannten Fremdsprache kommunizieren, aber man verstand sich prächtig! Und nur das zählt. Und alle sind nach Spanien eingeladen und alle nach Holland und nach Zagreb und Oberursel sowieso. Ein Lächeln und ein großes Herz öffnen Türen Das sind Momente, von denen ich lange zehre. Mein Vater war überglücklich und hat José und Patricia ins Herz geschlossen. Die beiden haben sich willkommen gefühlt. Jos und Tineke kennt er ebenfalls seit über zwanzig Jahren. Alle fühlten sich bei uns zu Hause. Ich durfte zurückgeben, was ich so häufig geschenkt bekommen habe, nämlich fantastische Aufenthalte bei Freunden zu Hause im Ausland. Und Patricia brachte es auf den Punkt: Weißt du Hermina, wir sprechen zwar nur Spanisch und kein Englisch, aber mit dieser einzigen Sprache, die ich spreche, habe ich die halbe Welt bereist. Ich habe einfach immer gelächelt und war freundlich zu den Menschen und sie lächelten zurück und haben mich überall wundervoll behandelt. Atme das Leben ein und mach dir keinen Kopf Denkt nicht über eure mangelnden, nicht perfekten Sprachkenntnisse nach. Lasst euch einfach ein auf neue Menschen und Situationen ein. Was soll schon passieren? Lächelt die Menschen an wie Patricia. Ein Lächeln versteht man auf der ganzen Welt. Auch meine Mutter lächelte immer die Menschen an und scheute sich nie, um Hilfe zu bitten und sie kam immer weit. Vertraut euch und eurer Intuition. Ich erahnt viel mehr als ihr denkt, ihr wisst und könnt viel mehr, als ihr euch zutraut. Hört niemals auf zu lernen. Bleibt immer neugierig. Die Welt ist so reich und bunt und wundervoll, lasst euch diesen Zauber nicht entgehen. Menschen die eine Sprache gebrochen oder mit starkem Akzent sprechen, sind den Muttersprachlern voraus, denn sie versuchen ihre Sprache zu sprechen. Das sollte man immer honorieren. Und jetzt los: buche die Reise und besuche deine Freunde! Ganz lieben Dank ❤️ Danke, dass du meinen Beitrag gelesen hast. Ich hoffe er hat dir gefallen und ich konnte dich ein bisschen inspirieren. Wenn ja, würde ich mich sehr freuen, wenn du ihn mit deinen Freunden und in deinen sozialen Netzwerken teilen würdest.      

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Liebesreise-nach-Porec-Muenchen-Berlin-Hermina-tomatensauce

von Hermina Deiana

3.000 Kilometer Lebensfreude

Im Juni habe ich eine Liebes-Reise gemacht. Ihr denkt wahrscheinlich mit meinem oder einem Partner, oder? Klar ist es naheliegend beim Gedanken an Liebe an eine Partnerschaft zu denken. Es ist wundervoll eine Partnerschaft voller Liebe zu leben, das kann ich sagen, obwohl ich aktuell Single bin, aber Liebe ist Liebe und dafür braucht es nicht unbedingt einen Partner im klassischen Sinn. Man liebt seine Kinder, Familie, den Ort, an dem man lebt, das Leben, gutes Essen und natürlich Freundinnen und Freunde und nicht zuletzt, hoffentlich auch sich selbst. Ich fühle mich reich beschenkt mit wundervollen, langjährigen Freundschaften. Nein, nicht nur bei mir um die Ecke, sondern an unterschiedlichen Orten und Ländern. Viele von ihnen sehe ich viel zu selten, manchmal sogar jahrelang nicht, doch es hat keine negativen Auswirkungen auf unsere Beziehung. Wenn wir uns wiedersehen, ist alles wie immer. Klar ist in unseren Leben in der Zwischenzeit häufig viel geschehen und es gibt viel zu erzählen. Zwischen uns ist jedoch alles vertraut geblieben, was einem das Gefühl schenkt alterslos zu sein, wenn man zusammen ist. Mein blöder Spruch ist in solchen Situationen immer „Die Kinder sind ja schon erwachsen! Naja, Hauptsache wir haben uns nicht verändert :). Meine Reise begann mit der Einladung nach Berlin Anfang des Jahres rief mich Gaby an und lud mich ein zu ihrer Geburtstagsparty, die Ende Juni in Berlin, wo sie mit ihrem Mann seit ein paar Jahren lebt, stattfinden sollte. Wir kennen uns seit circa fünfzehn Jahren. Ihre Tochter Stella und mein Sohn Valerio sind zusammen in die Schule gegangen und waren eng befreundet. Zweimal hat Valerio sie im Sommer in ihrem Ferienhaus besucht, einige Male waren sie bei uns eingeladen. Als ihre Tochter nach Berlin zog, entschieden Gaby und ihr Mann ebenfalls von Frankfurt nach Berlin zu ziehen. Vor ein paar Jahren habe ich eine Geschäftsreise nach Berlin mit einem Besuch bei ihnen in ihrem neuen, wunderschönen Heim verbunden und durfte ihre Gastfreundschaft genießen. Den Kontakt halten wir relativ gering, aber wenn wir mal telefonieren, dann stundenlang. Natürlich habe ich direkt zugesagt, als Gaby mich einlud. Das letzte Wochenende im Juni war reserviert für meine Reise nach Berlin. No Hermina, no Party Nun, die Südländer planen nicht so lange im Voraus. Im Mai rief mich meine Freundin Izabela an. „Es ist mir egal wie du kommst, aber du erscheinst: no Hermina, no Party,“ war Izabelas resolute Einladung zu ihrem 50. Geburtstag nach Porec in Kroatien. Genau eine Woche vor Gabys Party, feierte meine sehr, sehr, sehr enge Freundin Bela. Natürlich habe ich sofort zugesagt. Ich liebe sie! So richtig! Es ist mir nicht zu viel für sie 1000 Kilometer mit dem Auto nach Istrien in Kroatien zu fahren. Izabela kenne ich seit 25 Jahren. Ihre Familie hatte das beste Restaurant in Porec und eines der besten in der gesamten Region. Dort haben wir uns kennengelernt und aus dieser Bekanntschaft ist eine sehr enge Freundschaft entstanden. Klar, dass über einen Zeitraum von 25 Jahren nicht immer alles glatt läuft. Wie bei ihr, so auch bei mir. Häufig haben wir wie verrückt gefeiert und Spaß gehabt. Aber wir haben auch zusammen geweint, richtig geweint, weil traurige, schlimme Dinge passiert sind. Nachdem wir uns ausgeweint hatten, war es erst einmal wieder gut und wir konnten direkt im Anschluss wieder von Herzen lachen. Ich vermute, dass dies auch ein bisschen auf unsere Mentalität zurückzuführen ist. Wir weinen, müssen mal alle Emotionen rauslassen, um uns zu befreien, und dann geht es mit voller Kraft weiter, denn wir lassen uns nicht unterkriegen. Es ist eben dieser Zusammenhalt, der einem die nötige Kraft schenkt. Unsere Reise nach Paris als Mantra an schlechten Tagen In einer dieser herausfordernden Situationen haben wir zwei uns geschworen, dass wir eines Tages zusammen nach Paris reisen und im großen Luxus schwelgen werden. Eine pompöse Reise nur für uns zwei, weil wir es verdienen. Mit diesem Traum haben wir uns immer gegenseitig aufgebaut. Wenn es bei Bela nicht gut lief und die Probleme groß waren, sagte ich nur „Denk an Paris! Wir sitzen im George V und trinken Champagner oder Thè Verveine, wie zwei richtige Parisienne“.  Und Bela brüllte schon wieder vor Lachen, wenn ich mit französischem Akzent diesen Quatsch von mir gab. „Mini, wir lachen jetzt wie zwei Verrückte, aber wir wissen auch, dass unser Tag in Paris kommen wird!“, sagt Bela in solchen Situationen mit überzeugtem Ton. Gemeinsam haben wir mit solchen Träumen und Bildern die dunklen Wolken vertrieben und tun es heute noch. Über die Jahre ist eine Freundschaft entstanden, die stark ist wie ein Baumstamm. Die Frage, ob ich nach Porec fahren würde, stellte sich nicht. Ich überlegte nur wie ich es am besten koordinieren sollte mit Berlin. Und während ich noch überlegte, rief mich eines Abends Nancy an. Nancy, meine talentierte Fotografin in München Nancy und ihren Mann habe ich vor sehr vielen Jahren im Job kennengelernt in meiner Zeit als Unternehmensberaterin. Wir waren für das gleiche Unternehmen tätig. Die beiden haben sich am Arbeitsplatz verliebt und haben geheiratet. Nancy ist ebenfalls Kroatin aus dem schönen Dalmatien, südlich von Split. Sie haben zwei wunderbare, mittlerweile erwachsene Töchter. Vor ein paar Monaten rief sie mich an einem Montagabend spontan an und wir haben uns fast drei Stunden lang so richtig herrlich ausgesprochen. Es fühlte sich schön vertraut an und ich dachte, dass ich sie so gerne näher hätte und endlich mal wiedersehen wollte. Nancy hatte wie viele Frauen einen Karriereknick hingenommen nach der Geburt ihrer ersten Tochter. Da sie nicht mehr Vollzeit arbeitete, hat sie neben der Kinderbetreuung mehrere Fotografie Kurse und Schulungen besucht. Als sie mir damals die Fotos zeigte, war ich sehr beeindruckt. Sie hat Talent. Die Zeit war reif für ein Wiedersehen So kam es, dass wir ein paar Foto-Sessions zusammen realisiert haben und es sind sehr schöne Bilder dabei entstanden. Auf Valerios Abiturparty hat sie so einfühlsam fotografiert, dass die Fotos alle Menschen genauso zeigen, wie sie wirklich sind. Sie hat einfach wundervolle Momente eingefangen, die so viele Gefühle übertragen, dass ich manchmal weinen muss, wenn ich sie anschaue. Ich freute mich, dass ich sie im Gegenzug bei einer hochrangigen und sehr schönen Veranstaltung, die wir gecatert hatten, als Fotografin vermitteln konnte. Das Unternehmen war ebenfalls von Nancys fotografischem Talent begeistert. Einmal haben wir uns in Kroatien getroffen und haben einen wundervollen Abend in einem Strandrestaurant verbracht. Nancys Mädchen waren noch klein und wir sind abends noch mit ihnen über den Strand gelaufen und hatten sehr viel Spaß. Dann bekam ihr Mann ein sehr gutes Jobangebot in München und sie sind weggezogen. Unser Kontakt war sporadisch, ist aber nie gänzlich abgebrochen. Wir waren immer über die sozialen Medien verbunden, haben alle paar Monate telefoniert und manchmal auch lange Video Calls mit einem Glas Wein genossen und uns herrlich ausgetauscht. Wie oft bin ich an München vorbeigefahren und habe an Nancy gedacht. Mehrmals haben wir versucht es zu koordinieren, dass ich auf dem Weg nach Italien oder Kroatien oder auf der Heimfahrt, Nancy und ihre Familie besuche. Nie hat es geklappt. Entweder war sie bereits in Kroatien oder noch nicht zurück. Es wurde eine Rund-Reise: Frankfurt – Porec – München – Berlin – Frankfurt Was soll ich sagen? Dieses Mal hat es geklappt. Auf dieser Liebesreise sollte alles so sein, wie es war. Ich habe Nancy und ihre Familie endlich in ihrem Heim in München besucht. Und nein, ich wollte nicht nur Übernachten, ich wollte Zeit mit ihr und mit ihrer Familie verbringen. Wenigstens einen Abend und einen ganzen nächsten Tag. Ich war Donnerstags nach Porec zu Izabela gefahren, am Mittwoch nach München zu Nancy, am Freitag früh nach Berlin und am Sonntag zurück nach Hause. Es waren fast 3.000 Kilometer in 10 Tagen. Klar, etwas nervig war die Fahrerei schon mit all den Staus und Baustellen. Aber jeder Kilometer war es wert. Emotionen brauchen keine Pause Das Wiedersehen mit Bela war an Emotionen kaum zu übertreffen. Fast drei Jahre hatten wir uns nicht gesehen. Die Zeit ist einfach verflogen. Was sind wir uns um den Hals gefallen! In Porec habe ich unzählige Menschen wiedergetroffen, die in den Jahren zuvor im Restaurant Dvi Murve von Izabelas Familie gearbeitet haben. Nikola, ein ehemaliger Koch, war extra aus Oslo, wo er mittlerweile lebt, angereist für Belas Geburtstagsparty. Zwei ehemalige Köche und ich haben zwei Tage lang ein tolles Buffet zubereitet für Belas Fest und dabei herrschte Party in der Küche. Laute Musik, Lieder, die jeder mitsingen kann, tanzen und kochen, alle helfen mit, ihre erwachsenen Kinder Petra und Roman dabei, herzlich, höflich und einfach zum Lieben. Emotionen, Freude, Zusammenhalt, alle gemeinsam mit dem Ziel, Izabela einen schönen Geburtstag zu bereiten, weil diese Frau mit dem großen Herz es verdient. Als Samstag um Mitternacht auf der Party die große Torte von Belas Mann und Sohn gebracht wurde, die Live Band Musik spielte und alle für Bela sangen, brach sie in Tränen aus und schaute, als könne sie es nicht glauben, dass es um sie ging. Und alle weinten mit, um gleich darauf weiter zu singen und zu tanzen, bis es draußen hell wurde. Auch meine holländischen Freunde Jos und Tineke waren auf Belas Party eingeladen. Wir hatten uns kurz zuvor in Zagreb gesehen, ebenfalls nach langer Zeit. Auch sie waren mit uns Dauergäste in Belas Restaurant gewesen, denn sie haben ein Haus in Porec. Gefühle intensiv und pur und echt! Wenn man voneinander nicht genug bekommt, muss es Liebe sein ❤️ Und am nächsten Tag ging die Feier fast nahtlos weiter. Nein, ich war nicht müde, ich war emotional aufgeladen und habe jede Minute genossen. Wieder haben wir gemeinsam gekocht, getanzt, gesungen, gelacht. Abends saßen wir in kleinerer Runde mit den Musikern zusammen, die für uns Gitarre spielten und sangen und es waren alles Lieder, die wir alle mitsangen. Es sind Momente, in denen du dir wünschst, sie mögen nie enden, in denen man einfach fühlt, dass man gerade am rechten Ort ist und dass das Leben es gut mit einem meint.   Am nächsten Abend lief das EM Spiel Kroatien gegen Italien. Bela hatte einen Tisch in einem Café in der Altstadt von Porec reserviert. In voller Kroatien Montur sind wir mit Nikola angerückt. Bela hatte sogar eine Tröte dabei, die sie einsetzen wollte, wenn Kroatien Tore schießt. Wenn schon, denn schon! Ihre Kinder Petra und Roman, die ebenfalls mitgekommen waren, fanden das nicht lustig, eher peinlich, was uns natürlich noch mehr zum Lachen brachte. Es sah zunächst sogar ganz gut aus, bis zur vorletzten Minute der 8-minütigen Nachspielzeit war die Stimmung Bombe! Naja, so schnell kann es beim Fußball gehen. Laku noc – gute Nacht Kroatien. Da es so traurig war, dass Kroatien rausgeflogen war, mussten wir zum Trost noch ein bisschen feiern gehen, in die ehemals verrückteste Bar von Porec zu Rade. Er erzählte uns von den alten Zeiten in den 80ern, als er seine sehr kleine Bar nachts in eine Discothek verwandelte, er war der DJ und der Dampf aus der Espressomaschine, ersetzte die Nebelmaschine. Mit seinen Geschichten brachte er uns zum Lachen, bis uns die Tränen liefen.   Den letzten Tag in Porec habe ich allein am Strand auf der Insel Sveti Nikola verbracht. Von der Meerespromenade in der Altstadt von Porec fährt man nur wenige Minuten mit dem Boot-Taxi rüber auf die Insel. Das Meer anzuschauen ist wie Meditation für mich. Ich kann stundenlang sitzen und das Wasser ansehen, meinen Gedanken nachhängen, Erlebnisse Revue passieren lassen. Das hat nach den sehr ereignisreichen Tagen sehr gut getan. Der letzte Abend gehörte Bela und mir. Sie war erfüllt. Es war alles noch viel schöner, als sie es je zu träumen gewagt hätte. Zum Geburtstag habe ich ihr eine Anzahlung für Paris geschenkt. Wir nehmen das jetzt mal in Angriff. Es ist höchste Zeit. Die Reise geht weiter - es geht nach München Der Abschied von Bela ist mir etwas weniger schwer gefallen, weil ich mich bereits auf Nancy und ihre Familie freute. Nicht einmal die Staus konnten mir etwas anhaben. Ich hatte so viele Emotionen in Kroatien getankt, fühlte mich ausgeglichen und einfach glücklich, hörte Musik und sang laut mit während der Fahrt. Vollkommen wurde mein Glück noch beim Halt beim Autogrill. Ich liebe diese italienischen Raststätten mit der unfassbar leckeren Auswahl an Panini, dem frisch gepressten Orangensaft und dem perfekten Cappuccino und Espresso. Selbst an einer Autobahnraststätte schmeckt das Essen in Italien fantastisch. Sie haben es einfach drauf die Italiener. Mit Nancy war es genauso, wie ich es beschrieben habe. Wo war die Zeit? All die Jahre? Und doch fühlte ich mich an ihrer Seite wie die junge Frau, die ich damals bei unserer ersten Begegnung war. Es war als hätten wir uns gestern erst gesehen und nicht das letzte Mal vor Jahren. Die wunderbare Gastfreundschaft, die ich in Kroatien genießen durfte, setzte sich einfach fort. Nancy hatte an alles gedacht und alles getan, damit ich mich wohl fühle in ihrem schönen Haus. Ich habe ihre Freude über unser Wiedersehen gespürt und das ist ein großartiges Gefühl. Am nächsten Tag sind wir zum Viktualienmarkt gefahren und ich konnte mich kaum bremsen beim Anblick der vielen, tollen Lebensmittel. Abends haben wir viele Leckereien zusammen gekocht und haben mit der Familie im Garten zusammen gegessen. Ich liebe diese harmonischen Momente, in denen einfach alles passt, sich alles richtig anfühlt und dir gut tut. Wir haben uns fest vorgenommen nicht mehr so lange zu warten, bis zu unserem nächsten Wiedersehen, denn Nancy und ich haben etwas vor. Ihr dürft gespannt sein! Nächste und letzte Station auf der Reise: Berlin Am Freitag sehr früh bin ich zu Gaby nach Berlin gefahren. Ich musste lachen im Auto. Eigentlich war ursprünglich nur die Reise von Frankfurt nach Berlin geplant gewesen. Und nun habe ich in wenigen Tagen so viele intensive Momente gelebt. Das Sprichwort, aus den Augen ist nicht aus dem Sinn, stimmt. Pünktlich zu Gabys Geburtstag bin ich am Nachmittag angekommen und auch in Berlin herrschte große Organisation für die Party am folgenden Tag. Was für eine große Freude ihre Tochter Stella zu sehen. Sie war im Alter von 14 oder 15 Jahren, als ich sie kennengelernt hatte, so ein bezauberndes und immer freundliches Wesen und daran hat sich nichts geändert. Sie ist immer noch das schöne und liebevolle Mädchen von damals, obwohl sie mittlerweile erfolgreiche Unternehmerin ist, verheiratet und Mutter von zwei Kindern. An ihrer Seite fühlt sich alles an wie damals, als sei die Zeit stehen geblieben. Und ich freue mich sehr für Gaby und ihren Mann. Sie haben mit der Entscheidung nach Berlin in die Nähe ihrer Tochter zu ziehen alles richtig gemacht. Am Samstag war es soweit: Gabys Party mit dem Motto Just White fand im wunderschönen Garten ihres Hauses statt. Ein tolles Fest, live Musik, wunderbare, gut gelaunte Gastgeber, viele neue Begegnungen und ausgelassenes Feiern. Und nein, wir haben uns nicht abgesprochen, dass wir beide weiße Paillettenkleider tragen würden. Meine Party- und Liebes-Reise hat mich erfüllt Das war meine zehntägige Liebesreise im Juni dieses Jahres. Freundschaften pflegen und aufrechterhalten, spüren, dass man erwünscht und willkommen ist, dass es echte Gefühle sind, die verbinden, sich geliebt fühlen und lieben. Ist es nicht das, was ein schönes und reiches Leben ausmacht? Lasst uns bitte niemals den immensen Wert vergessen, den wunderbare Menschen unserem Leben verleihen.   Es hätte unzählige Gründe gegeben, die möglicherweise gegen diese Reise gesprochen hätten. Aber es gab einen Grund, aus dem ich diese Reise antreten musste: Menschen, die mir wichtig sind, die mir die Ehre zuteil haben lassen, dass sie mich bei sich haben wollten. Meine Gedanken für dich Sag öfter JA. Denke nicht so viel über das ob, sondern über das WIE. Mache sie einfach, die Dinge und Erlebnisse, die dir geboten werden. Fast immer gibt es die Möglichkeit und wir versperren uns selbst. Ich bereue es heute noch zutiefst, dass ich zu einer Einladung auf eine indische Hochzeit, wegen des Jobs nicht nach  Mumbai geflogen bin. Was für eine wundervolle Gelegenheit eine mir unbekannte Kultur bei so einer unvergesslichen Veranstaltung kennenzulernen. Wie dumm von mir!   Mache deinen Freunden keinen Druck. „Du warst in Kroatien und hast dich nicht gemeldet“, „du rufst nie an“, wer will schon mit Vorwürfen konfrontiert werden bei einem Wiedersehen nach langer Zeit? Niemand! Weg von den Vorwürfen, hin zum Leben des Moments und der Freude über das Wiedersehen. Jetzt sehen wir uns, jetzt sind wir zusammen, jetzt genießen wir, dass es so ist.   Sei ein guter Gast. Passe dich an das Leben deiner Gastgeber an, wenn du zu Besuch bist. Biete deine Hilfe an, bei allem was es zu tun gibt, ob Partyvorbereitung, zusammen kochen, Tisch decken, abräumen, etc. Sei ein Teil der Familie, das schafft Vertrautheit und ein Zusammengehörigkeitsgefühl.   Zeige deine Anerkennung für die Gastfreundschaft. Nichts ist selbstverständlich, egal wie gut man befreundet ist. Ihr seid dran Man muss nicht immer 1000 Kilometer fahren, aber ihr könntet euch gleich nach dem Lesen dieses Beitrags euer Telefon schnappen und heute noch eine Freundin oder einen Freund anrufen, die ihr lange nicht gesehen habt, um zu sagen, dass ihr an sie denkt. Macht es, nehmt alles Schöne, was das Leben euch bietet mit und schenkt es weiter. Love rules 💕. Danke von Herzen! Vielen Dank, dass du meinen Beitrag gelesen hast. Ich hoffe, ich konnte dir damit Freude bereiten und dich ein Stück weit animieren, dich dem Schönen zuzuwenden. Wenn dir mein Beitrag gefallen hat, dann würde ich mich sehr freuen, wenn du ihn mit deinen Freunden oder auf Facebook oder LinkedIn teilen würdest.

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