von Hermina Deiana
Warum ich das #SheDoesFuture Mentoring Programm unterstütze
Es gibt Momente im Leben, die uns prägen, lange bevor wir begreifen, welche Kraft sie besitzen. Einer dieser Momente liegt in meiner Kindheit und die Frage, was wäre, wenn ich dieser Frau nicht begegnet wäre, begleitet mich bis heute. Es begann in einem fremden Land Ich war fünf Jahre alt, als meine Eltern mit mir aus Zagreb – damals Jugoslawien, heute die Hauptstadt Kroatiens – nach Deutschland kamen. Ein neues Land, eine neue Sprache, in der ich kein Wort verstand. Herausgerissen aus einer behüteten Kindheit bei meiner Oma, ein kleines Mädchen in einer völlig neuen Welt. Doch ich hatte wohl einen Schutzengel, in Form einer Frau, die mich vom ersten Tag an begleitete, mir half, mich unterstützte und an mich glaubte: meine Kindergärtnerin. Sie brachte mir innerhalb weniger Wochen fließend Deutsch bei. Doch damit nicht genug. Noch vor meiner Einschulung konnte ich lesen und schreiben und verschlang bereits Grimms Märchen. Als ich ein Jahr nach meiner Ankunft in Deutschland eingeschult wurde, langweilte ich mich in der ersten Klasse. Die Bewunderung meiner Lehrer, die Anerkennung meiner Eltern und der Eltern meiner Mitschüler, all das legte eine Basis, die mich ein Leben lang tragen sollte. Meine Kindergärtnerin hatte mich etwas gegeben, das man keinem Kind früh genug schenken kann: Selbstvertrauen. Warum #SheDoesFuture mein Herz sofort eroberte Letztes Jahr lernte ich #SheDoesFuture kennen und etwas in mir spürte sofort: Hier gehört meine Unterstützung hin, denn es ist etwas, das ich soweit ich zurückdenken kann, in meinem Leben ohnehin als Herzensangelegenheit, auch ohne Organisation, praktiziere: junge Frauen ermutigen und stärken. Was viele nicht wissen Viele kennen mich heute als Frau der Tomatensaucen, des Genusses und der italienischen Lebensfreude. Als Gründerin von Salsa Paradiso. Bevor ich meiner Herzensangelegenheit im Food-Business gefolgt bin, war ich nach meinem Studium über zwanzig Jahre sehr erfolgreich in Führungspositionen im Marketing und Consulting tätig, in einer Welt, die klar von Männern geprägt war. Ich arbeitete für internationale Kunden aus den Bereichen Konsumgüter, Automobil, Fashion und anderen. In einer Männerdomäne war ich überdurchschnittlich erfolgreich, was ich unter anderem meinem Selbstbewusstsein und meiner Durchsetzungsstärke zu verdanken hatte, denn einfach war es nicht immer. Auch auf diesem Weg hatte ich Menschen, in diesem Fall hauptsächlich Männer, die an mich glaubten und mich förderten. Ihr Ton war zweifelsohne forscher, nicht immer angemessen, aber ich habe mich nur auf meinen Erfolg fokussiert und alles andere ausgeblendet oder ignoriert, weil ich schon in jungen Jahren selbstbewusst genug war. Die Entstehung von #SheDoesFuture Sonja O’Reilly brachte die Idee aus den USA mit. Während ihres dreijährigen Aufenthalts engagierte sie sich als Mentorin in einer Mädchenorganisation und erlebte dort die Kraft weiblicher Vorbilder. Zurück in Deutschland entwickelte sie die Vision gemeinsam mit Linn Kaßner-Dingersen weiter, und 2019 gründeten die beiden offiziell die gemeinnützige Organisation. Beide Gründerinnen bringen eine beeindruckende Geschichte mit: Sonja leitete bereits mit 17 ein Kindershowprojekt für über 120 Jugendliche. Linn engagierte sich tief in der kirchlichen Jugendarbeit. Ihr gemeinsamer Wunsch: Mädchen früh stärken, damit sie mutig und selbstwirksam ihren Weg gehen. In meiner Rolle als Mentorin darf ich zurückgeben, was mir im Kindergarten und später im Beruf an Förderung geschenkt wurde und das fühlt sich gut und richtig an. Wie Mädchen zu #SheDoesFuture finden und was sie dort erwartet Die Organisation arbeitet mit Mädchen und jungen Frauen zwischen acht und dreißig Jahren. Sie kommen über Schulprogramme, sportliche Nachmittage in der hive Zukunftswerkstatt, Veranstaltungen oder über Empfehlungen von Eltern. Ich durfte im Laufe meines Lebens miterleben, wie aus Mädchen junge Frauen wurden, die studiert haben oder eine Ausbildung gemacht haben und heute selbstbewusst und finanziell unabhängig im Leben stehen. Das sind Erfolge, die mich bewegen. Zu den größten Meilensteinen von #shedoesfuture gehören: · der SI-Deutschlandpreis mit der Malisa-Stiftung von Maria Furtwängler. · die Auszeichnung zum Westfalen-Beweger. · PowerTalks in der gesamten DACH-Region. · die Einladung ins Ministerium zur Vorstellung des Konzeptes. Mein Beitrag: Selbstbewusstsein aufbauen und stärken Als Mentorin stehe ich für die PowerTalks zur Verfügung. Das sind Mentoring Programme, die Online in sehr kleinen Gruppen stattfinden. Mir ist es wichtig, nicht nur über Mut und Ziele zu sprechen, denn für mich sind diese nur ein Teil. Zuerst möchte ich jungen Frauen die Bedeutung von Selbstbewusstsein und Selbstfürsorge näherzubringen und sie beim Legen dieses wichtigen Fundaments zu unterstützen. Mir selbst wurde das erst rückblickend und in einem sehr viel höheren Alter klar. Eigenständigkeit gehört für mich auch dazu. Und natürlich ist eine gute Ernährung ein Baustein für Selbstliebe. Deshalb habe ich im Girlz Talk, einem Kurs für Mädchen ab 16 Jahren, meine Salsa Paradiso Tomatensaucen zur Verfügung gestellt. Die Mädchen entschieden gemeinsam was sie kochen und bereiteten ein kleines Menü zu. Dabei ging es um viel mehr als um Tomatensauce: · um Gemeinschaft und Teamgeist · um Kreativität und Mut zur Umsetzung · um Genuss und bewusste Ernährung Es war berührend zu sehen, wie viel Freude und Stolz die jungen Frauen beim gemeinsamen Kochen empfanden. Sie haben so viele Stories auf Instagram gepostet, dass mir ganz warm ums Herz wurde. Solche Begegnungen zeigen mir, wie viel Potenzial in jungen Menschen steckt und wie wichtig es ist, dass wir ihnen viel zutrauen und sie Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen sammeln lassen, denn diese Erlebnisse bleiben im Gedächtnis. Warum ich gerne Mentorin bin: · Weil ich junge Frauen ermutigen möchte groß zu träumen. · Weil ein gesundes Selbstbewusstsein und der Glaube an sich selbst entscheidend sind für die Zukunft. · Weil ich Mädchen Türen öffnen möchte, besonders jenen, die noch keine sehen. · Weil eine Frau mich einst an die Hand nahm und mir zeigte, was mit Unterstützung möglich ist. #SheDoesFuture ist mehr als eine Organisation Für mich ist es eine Bewegung. Ein Ort, an dem die Zukunft von Mädchen entsteht, die lernen an sich glauben. Und vielleicht sagt eines dieser Mädchen später einmal das, was ich heute über meine damalige Kindergärtnerin schreibe: „Da war eine Hermina. Die hat an mich geglaubt und meinen Weg mitgeebnet. “