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An Ostern fragen wir nicht was es zu essen gibt, denn Lamm ist in meiner Familie traditionell gesetzt. Schon lange bevor das Garen bei Niedrigtemperatur ein Thema wurde, hat meine Mutter diese Methode angewandt. Früh am Ostermorgen wurde die Lammkeule bei 120 Grad, gut gewürzt und zusammen mit Kartoffeln in den Backofen geschoben. Starköche würden dies möglicherweise raffinierter zubereiten, doch das Geschmackserlebnis des butterzarten Fleischs mit den vom Saft vollgesogenen, weichen, zerfallenen Kartoffeln ist für mich unübertroffen.
Während die Lammkeule im Backofen schmorte, blieb viel Zeit für die Zubereitung einer großen Auswahl marinierter Gemüsesorten, wie Paprika, Auberginen und Zucchini und diverser Salate, die als Beilagen gereicht wurden. Dabei habe ich immer gerne geholfen, es lief Musik in der Küche und wir freuten uns auf das Essen mit der Familie. Haben wir nicht alle Familientraditionen und -erinnerungen an Düfte und Aromen aus der Zeit unserer Kindheit und Jugend, die in uns weiterleben und die wir wiederum an unsere Kinder weitergeben?
Für mich sind manche Speisen mit vielen Emotionen verbunden, die Nostalgie und häufig auch Wehmut auslösen, da meine Mutter nicht mehr lebt. Und doch bin ich sehr glücklich und fühle mich reich beschenkt, diese Momente in vollen Zügen genossen zu haben und diese Speisen auch heute mit meiner Familie weiter zelebrieren zu können. Ich liebe es, wenn am Tisch viele schöne und lustige Gespräche stattfinden, die mit “weiß Du noch, als…..” beginnen und in großem Gelächter enden.
Ich wünsche Euch viel Spaß bei der Zubereitung dieser Lammkeule und Euch und Euren Liebsten ein wunderschönes Osterfest – buona Pasqua,
Eure Hermina