Ein Ort der Lebensfreude

Tomaten Rock’n Roll ist mehr als ein Food-Blog. Es ist ein Ort, an dem Genuss und Lebensfreude zusammenfinden. Ein Ort, an dem Du Inspiration für Deinen Alltag findest – sei es durch ein neues Rezept, eine persönliche Geschichte oder einen Gedanken, der Dich zum Schmunzeln bringt. Ich möchte Dich ermutigen, das Leben in vollen Zügen zu genießen, Deine Leidenschaften zu entdecken und Dich von der positiven Energie anstecken zu lassen, die gutes Essen und schöne Erlebnisse in unser Leben bringen.

Wenn Pläne platzen, tanzt das Leben: Mein Wochenende in München

von Hermina Deiana

Wenn Pläne platzen, tanzt das Leben: Mein Wochenende in München

Am 21. März bin ich nach München gefahren, weil eigentlich das Live Cooking mit der Firma Genussreisen vorgesehen war. Leider wurde der Termin kurzfristig wegen Krankheit abgesagt. Ich war zuvor schon voller Vorfreude und war ziemlich enttäuscht. Dennoch entschied ich zu fahren, da ich die Reise mit einem Besuch bei meiner lieben Freundin Nancy verbunden habe. Gemeinsam wollten wir Kochvideos für Instagram drehen und fotografieren.  Auch darauf hatte ich mich bereits sehr gefreut. Am Donnerstag bin ich bei strahlendem Sonnenschein angereist. Nancys Ehemann ist gebürtiger Perser und am Donnerstag, zum Frühlingsanfang, wurde das persische Neujahr gefeiert. Für mich war es eine Premiere dieses Fest mitzufeiern und ich war schon neugierig. Abends sind wir mit der Familie und Freunden in einem sehr guten persischen Restaurant zum Essen und Feiern gewesen. Ich liebe es in andere Kulturen einzutauchen, neue Speisen, Düfte, Zutaten und Aromen zu probieren, Bräuche kennenzulernen und miteinander Feste zu zelebrieren. Mein erstes persisches Neujahrsfest war ein fantastisches Schlemmen sehr vieler unterschiedlicher Speisen, die in kleinen Schälchen und auf Platten serviert wurden, es war die große Freude neuer Begegnungen und einer herzlichen Gastfreundschaft und ausgelassene und fröhliche Stimmung beim Tanzen zu orientalischen Klingen nach dem Essen. Kulinarisches Kontrastprogramm: Münchens beste Leberkäs Semmel Auf dem Weg zum Restaurant sind wir am Franziskaner Gasthaus vorbeigelaufen. Früher war ich beruflich sehr häufig in München und es war ein MUSS eine Leberkäs Semmel aus dem Straßen-/Fensterverkauf beim Franziskaner zu holen. Das erzählte ich Nancy. Als wir vorbeiliefen, standen viele Personen vor der Tür mit einem Leberkäse Brötchen in der Hand. Das Fenster mit dem  Straßenverkauf gibt es nicht mehr. Nancy schaute mich ungläubig an, denn sie lebt seit sehr vielen Jahren in München, aber von der vermeintlich besten Leberkäs Semmel beim Franziskaner hatte sie noch nie gehört. Wir sprachen eine Gruppe Frauen vor dem Franziskaner an, die alle besagtes Brötchen in der Hand hielten. Ein Teil waren Münchenerinnen, die uns unter Gelächter reinschicken wollten, denn der Straßenverkauf wurde nunmehr aus der Küche betrieben. Sie bestätigten, dass es sich um Münchens beste Leberkäs-Semmel handelte. Nun, wir waren auf dem Weg zum persischen Restaurant und ich freute mich, dass es doch noch Orte gibt, in denen die Qualität über Jahrzehnte gleichbleibend zu sein scheint. Nancy will es wissen! Am nächsten Tag stand der Viktualienmarkt auf unserem Programm, da ich Zutaten für das Kochen einkaufen wollte. Ich wusste noch überhaupt nicht was und wollte mich auf dem Markt inspirieren lassen. Aber Nancy zog mich zuerst zum Franziskaner. Jetzt wollte sie es wissen! Und wir kauften in der Franziskaner Küche frische Laugenbrötchen mit einer dicken Scheibe feinstem Leberkäs und freuten uns wie Kinder. „Dass du erst nach München kommen musst, damit ich das perfekte Leberkäs Brötchen esse ist unglaublich“, lachte Nancy. Und ich schwelgte in Erinnerungen an alte Zeiten und war begeistert, dass die Zeit bei der Leberkäs Semmel stehengeblieben war. Die nächste Gourmet-Station Wenn man beim Franziskaner steht, sind es nur wenige Schritte zum Dallmayr Feinkost-Tempel. Das war unsere nächste Station und es fühlte sich an wie eine völlig andere köstliche Welt zu betreten. Ein Glas perfekt gekühlten Champagner Rosé an der Theke und anschließend das Stöbern und Einkaufen von Leckereien, wie einer fantastischen Foccaccia, die ich wahrscheinlich selbst nicht besser backen könnte. Von dort ging es dann endlich zum Viktualienmarkt, der unser ursprüngliches Ziel gewesen war. Kennt ihr das? Wenn man einfach die Zeit vergisst, weil sich das Leben so schön leicht anfühlt? Hyperventiliert auf dem Viktualienmarkt Ich habe Herzklopfen, wenn ich auf schönen Märkten bin. In meinem Kopf rattert es wie verrückt. Wie lecker! Was könnte ich daraus kochen? Sie springen mich förmlich an, die wundervollen Gemüse, Salate, Käse- und Molkereiprodukte, Gewürze, Fisch und Fleisch, Wurst, Geflügel und Wild….und dazu habe ich direkt Bilder vor Augen, von dem, was ich daraus zubereiten würde. Hätte Nancy mich nicht gebremst….wäre ich wohl immer noch dort. Metzgerei auf dem Niveau der Handwerkskunst Ein ganz besonderes Erlebnis hatten wir  in einer kleinen Metzgerei auf dem Viktualienmarkt. Ich wollte Pollo Fino kaufen, das sind ausgebeinte Hähnchenkeulen mit Haut. In der Theke lag eine große Auswahl an Geflügel, aber kein Pollo Fino. Die Verkäuferin schaute mich mit fragendem Blick an. „Verzeihen Sie, sagte ich, ich wollte Pollo Fino kaufen, das scheinen Sie nicht zu haben.“ Sie griff zu den Hähnchenkeulen und fragte mich, wie viele? Nicht Keulen, Pollo Fino , ausgebeinte Keulen meine ich, erwiderte ich. Ja das habe ich verstanden, antwortete sie, wie viele? Drei Stück, bitte. Seelenruhig und professionell beinte sie die Hähnchenkeulen perfekt aus. Gelernt ist gelernt. Ich lächelte glückselig vor mich hin. Vorfreude ist die schönste Freude Ich habe gekocht, als gäbe es kein Morgen, meine Lieben. Bei Nancy zu Hause habe ich mich kaum bremsen können, denn sie hat eine fantastische Küche und zu zweit für die Familie kochen ist es noch viel lustiger. Was haben wir geschlemmt und es war alles köstlich. Klar, wenn man mit viel Liebe kocht! Chili con Carne Pollo fino, ausgebeinte Hähnchenkeulen, auf Salsa Paradiso, gerösteten Zwiebeln der Sorte Bianca di Maggio, Mini-Auberginen und Pimientos – einfach Hammer! Frittierte Zucchiniblüten gefüllt mit Ricotta und Mozzarella – unfassbar lecker! Focaccia in Olivenöl mit Knoblauch geröstet und belegt mit in Salsa Paradiso geschmortem Schwarzkohl und Stracchino Käse – zum Darniederknien! Ihr werdet sie alle lieben! Meine drei Genuss-Highlights dieses kulinarischen Wochenendes in München: Persisches Restaurant Thadig Franziskaner Dallmayr Viktualienmarkt Die Moral von der Geschichte Klar passieren manchmal unvorhergesehene Dinge im Leben und es läuft mal nicht rund. Aber wir können loslassen und aus jeder Situation das Beste machen. In meinem Fall war es so viel mehr als ich zu träumen gewagt hätte. Rundum glücklich bin ich am Sonntag zurück nach Hause gefahren. Danke, dass du meine München Story gelesen hast 🙏🏼  

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Irene Gotas Geschäftsführerin Agentur Flotho Osnabrück verantwortlich für das Marketing von nobilia küchen und für den bundesweiten Hobbykochwettbewerb Deutschland kocht

von Hermina Deiana

Hobbykochwettbewerb Deutschland kocht geht in die 3. Staffel

Irene Gotas, Geschäftsführende Gesellschafterin Agentur Flotho Der bundesweite Hobbykochwettbewerb Deutschland kocht geht in die 3. Runde und ich freue mich riesig auch in der aktuellen Staffel als Botschafterin und Jurorin dabei zu sein. Während die 50 teilnehmenden Küchenstudios bei der ersten Staffel noch hofften genügend Teilnehmer für den Wettbewerb zu gewinnen, liegen jetzt schon über 500 Bewerbungen vor und die Bewerbungsphase läuft noch weitere zwei Monate. Es hat sich herumgesprochen, dass die Hobbyköche  in den teilnehmenden Küchenstudios herzlich unterstützt und gefeiert werden. Klar ist es ein Wettbewerb und natürlich kämpft jeder um den Hauptpreis, eine nobilia Küche mit Bosch Geräten im Wert von 25.000 Euro. Aber am Ende waren alle Teilnehmer glücklich dabei gewesen zu sein, viele Gleichgesinnte kennengelernt zu haben und Trostpreise gab es on Top auch. Hobbyköche können sich noch bis Ende März anmelden unter: https://www.deutschland-kocht.de/. Verantwortlich für die Realisation von Deutschland kocht ist Irene Gotas, von der Osnabrücker Werbeagentur Flotho, die in diesem Jahr 50. Jubiläum feiert. Ein Plauderstündchen mit Irene Gotas, Organisatorin von Deutschland kocht Hermina: Liebe Irene, wie schön, dass wir heute endlich mal in Ruhe ein Schwätzchen halten können. Sag mal, seit wann arbeitest du für Flotho? Irene: Es sind jetzt bereits 18 Jahre. Ich habe meine Ausbildung schon bei Flotho gemacht, habe großartige Chancen für meinen beruflichen Werdegang bekommen, habe sie genutzt und bin geblieben. Für mich fühlt es sich nach wie vor fantastisch an. Hermina: Du bist ja auch ordentlich aufgestiegen und bist Geschäftsführende Gesellschafterin bei Flotho. Erzähle doch bitte, was es genau mit dem Hobbykochwettbewerb Deutschland kocht auf sich hat. Irene: Seit ich bei Flothe arbeite ist nobilia Küchen, der Marktführer unter den Küchenmöbelherstellern,  unser Kunde. Wir unterstützen sie ganzheitlich und bundesweit bei allen Marketingmaßnahmen. Damals war es noch viel Printwerbung und wir haben sie durch die ganze Digitalisierungsphase begleitet. nobilia betreut 3.000 Küchenhändler, die ihre Küchen und Produkte führen. Viele dieser Küchenhändler haben in Verbindung mit ihren Studios eigene Kochschulen und realisieren viele Kundenveranstaltungen und Kochkurse. Mit Corona war damit erst einmal Schluss. Natürlich ist das Ziel immer, Menschen in den Fachhandel zu bekommen und das unterstützen wir mit einer Vielzahl von Maßnahmen, wie Social Media und alles was die regionale Reichweiter fördert. Nach Corona hatte der Fachhandel den Wunsch geäußert sie bei Veranstaltungen zu unterstützen, um die Menschen wieder aktiv in die Studios einzuladen. So entstand die Idee für Deutschland kocht unter dem Motto regional & saisonal kochen. Die Verbraucher hatten während des Lockdowns Geld, weil sie es weder für Restaurantbesuche, noch für Urlaube, noch für Wellness ausgeben konnten. Man verbrachte die Zeit zu Hause und geplante Renovierungsinvestitionen wurden vorgezogen. Irene Gotas Deutschland kocht sorgt für Showtime in den Küchenstudios Hermina: Aber während der Pandemie ging es der Küchenbranche gut, habe ich der Presse entnommen. Unzählige Haushalte haben zu Hause renoviert, auch die Baumärkte erzielten Bombenumsätze. Irene: Das stimmt. Die Verbraucher hatten Geld, weil sie es weder für Restaurantbesuche, noch für Urlaube, noch für Wellness ausgeben konnten. Im Lockdown verbrachte man die Zeit zu Hause und geplante Renovierungsinvestitionen wurden vorgezogen. Das bedeutet aber auch, dass wir nach Corona mit Aktionen und Kampagnen dafür sorgen müssen, dass Menschen wieder in die Küchenstudios kommen. Deutschland kocht: Herzlichkeit und ein großartiger Teamgeist Hermina: Weißt du, was mich sehr begeistert hat? Die Freude und Herzlichkeit, die in jedem Küchenstudio zu spüren war. Ich weiß noch wie ich bei Küche & Co in Pforzheim von Conny und Rico und ihrem Team begrüßt und mit einer unbeschreiblichen Herzlichkeit empfangen wurde. Auch unsere Veranstaltungen bei Frank Buchholz in Mainz, in München, überall ging es familiär und herzlich zu, es herrschte ein großartiger Teamgeist, man hat gespürt, dass alle sich wohlfühlen. Natürlich waren die Hobbykoch Teams aufgeregt, aber gerade diese Tatsache trug zur Gesamtatmosphäre bei. Juroren Team in Mainz bei Frank Buchholz in der Kochschule Hermina: Das Tolle ist, dass das Vorrundenkochen und die Vorentscheide in den Küchenstudios überhaupt nicht wie Werbeveranstaltungen wirken. Ich bin unserer gemeinsamen Freundin Christiane Pauly sehr dankbar für die Vernetzung damals, denn mit der Aufgabe der Botschafterin und Jurorin kann ich mich zu 100 Prozent identifizieren.   Man spürt sofort deine Liebe zum Genuss und deine Leidenschaft für gutes Essen! Irene: Das war mir in unserem ersten Gespräch schon klar, dass wir dich dabei haben müssen. Wir haben die gleiche Denke, bei dir spürt man sofort deine Liebe zum Genuss, deine Leidenschaft und dein Herzblut für gutes Essen. Wir waren uns ja auch sofort einig, du hast ohne zu zögern direkt zugesagt und das hat mir imponiert. Einfach mal machen! Und unsere Ideen und Visionen wachsen durch die Bestätigung, die wir erfahren und die ansteckende Begeisterung auch weiter. Irene Gotas Hermina: Das ist ja keine kleine Nummer, die ihr für Deutschland kocht realisiert. Der Koordinationsaufwand für das gesamte Projekt mit über ganz Deutschland verteilten teilnehmenden Küchen Fachhändlern ist enorm. Dazu kommen ununterbrochen Social Media Aktivitäten. Und das Finale fand im ersten Jahr bei Sally Özcan im Sallycon Valley statt und seit letztem Jahr auf der IFA im September am Stand der Bosch Haushaltsgeräte, das ist eine noch größere Hausnummer. Irene: Wir begleiten den kompletten Prozess, also neben dem konzeptionellen Teil auch sehr viel operatives Projektmanagement. Und unsere Ideen und Visionen wachsen durch die Bestätigung, die wir erfahren und die ansteckende Begeisterung auch weiter. Aktuell entwickeln wir eine Kochberaterplattform für den Fachhandel. Einen Pool aus dem sie Köche für ihre Veranstaltungen buchen können. Was hat dich an deiner Rolle der Jurorin so begeistert? Das ist eine der wenigen Aufgaben, die ich bei Deutschland kocht nicht persönlich wahrnehme. Wie qualifiziert man sich zum Juror oder zur Jurorin? Juroren Team bei Küche & Co. in Pforzheim Hermina: Man sollte viel gegessen haben (lacht). Ich habe als Kind schon gerne gegessen und zwar fast ausnahmslos alles, sogar Leber. Mit zwölf Jahren stand ich zu Hause bereits in der Küche und kochte und buk wie verrückt. Aber das ist alles gutes Hobbykochen. Mit 18 Jahren habe ich meinen späteren Ehemann, einen italienischen Gastronom in Deutschland kennengelernt. An seiner Seite wurde ich zur Foodexpertin. Er und sein Bruder hatten 1982 die Pizzeria ihres Vaters in Oberursel übernommen und 1986, nachdem sie eine Ausbildung an der berühmten Kaderschmiede Istituto Etoile in Chioggia absolviert hatten, daraus einen der führenden kulinarischen Hotspots der gehobenen italienischen Gastronomie im Rhein-Main-Gebiet aufgebaut. Mein Schwager hat sogar bei der internationalen Koch Olympiade die Goldmedaille gewonnen. Ulrike ist mit ihrem Schwiegersohn im Team bei Deutschland kocht angetreten Von Pizza und Pasta zur Top Gastronomie Hermina: Ich habe im Background jeden Schritt begleitet, zunächst parallel zu meinem Studium, später neben meiner Position als Marketing Director. Gastronomie lebst du 24/7. Wir hatten Praktikanten aus Japan, die wiederum ihren Einfluss einbrachten, Kooperationen mit internationalen Köchen und führende italienische Köche waren als Gastköche in unserem Restaurant. Der großartige Koch Ecki Witzigmann, der Schauspieler Mario Adorf, Thomas Gottschalk und viele weitere Prominente gehörten zu unseren Gästen. Es war eine verrückte und unvergessliche Zeit, weil es damals Pionierarbeit war, denn in Deutschland verband man italienische Küche in den 80er Jahren noch mit Pizza und Pasta. Mit diesem Hintergrund, dem unaufhörlichen Probieren in unserer Küche, dem stetigen den Spitzenköchen über die Schulter schauen, unzähligen Besuchen in Sterne- und Gourmet-Restaurants, bekommt man einen trainierten Gaumen und eine hohe Produktkenntnis. In den 90er Jahren haben wir im Istituto Étoile Kochvideos für Bertelsmann gedreht und zwei Jahre hatte ich sogar selbst ein erfolgreiches Restaurant betrieben. Herminas Rat an die teilnehmenden Hobbyköche: weniger kann durchaus mehr sein Irene: Was wirst du den Hobbyköchen als Botschafterin von Deutschland kocht raten? Hermina: Aus meiner Sicht machen sie es sich zum Teil viel zu schwer. Für meinen Geschmack lagen auf vielen Tellern zu viele Komponenten. Das ist zum einen schwierig für den Faktor Zeit, die sie einhalten müssen. Klar, sie wollen alles zeigen, was sie können, um sich gegen den Wettbewerb durchzusetzen, das kann ich verstehen. Aber viele verschiedene Aromen zu einer Harmonie zu verbinden, ist eine hohe Kunst, die noch nicht einmal allen Sterneköchen immer gelingt Sieger des Halbfinale in München das Team mit der jüngsten Teilnehmerin Hermina: Es braucht eine tragfähige Brücke als Verbindung, sonst liegen einfach viele unterschiedliche Bestandteile nebeneinander auf dem Teller. Weniger kann durchaus mehr sein, in der Mode, wie auch in der Küche. Es gibt Hobbyköche, die so großartig kochen, dass gelernte Köche von ihnen lernen könnten. Es waren beeindruckende Gerichte dabei und ich ziehe meinen Hut. Und natürlich isst auch das Auge mit, die Ästhetik spielt ebenfalls eine relevante Rolle. Liebe Irene, ich könnte ewig weiter schwärmen und wünsche uns auch in dieser Staffel so richtig viel Freude mit den Hobbyköchen und allen weiteren Teilnehmern und ich bin super gespannt! Irene: Unser ganzes Team ist on fire! Und damit meine ich Nobilia und Bosch, alle teilnehmenden Küchenstudios samt Kochschulen.

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Beatrix-Schell-Gruenderin der Firma Genussreisen und Genuss Liebhaberin wie Hermina von Hermina-tomatensauce.de

von Hermina Deiana

Genuss verbindet

Beatrix Schell, Gründerin von Genussreisen Wenn man offen durchs Leben geht, bieten sich viele ungeahnte und bereichernde Begegnungen. So wie mit Beatrix Schell, Gründerin des Unternehmens Genussreisen. Ein gemeinsamer Freund,  hat uns vernetzt, zu einem Zeitpunkt, als das Reisen unmöglich wurde und Beatrix flexibel und kreativ wie sie ist, nach alternativen Möglichkeiten Ihre Firma während der Pandemie am Leben zu erhalten suchte. Ihre Kunden konnten nicht verreisen, also „reiste“ die Unternehmerin mit ungarischen Wurzeln zu ihnen in Form von liebevoll und individuell zusammengestellten Genussboxen und via Bildschirm zum gemeinsamen Kochen in die Küchen der Genussreisen Fans. Bereits in unserem ersten Telefonat spürten wir unsere tiefe Verbindung. Es ist unsere Liebe für traditionell hergestellte regionale Köstlichkeiten aus aller Welt die wir als brennende Leidenschaft für das was wir tun, leben.  Kurz nach diesem Austausch lagen meine Salsa Paradiso Tomatensaucen eng umschlungen mit den Weinen der weltberühmten italienischen Rockröhre Gianna Nannini in der Genussbox von Beatrix.   Und jetzt sind wir dabei etwas Neues auszuhecken und ihr dürft gespannt sein, denn es wird noch nichts verraten. Liebe Beatrix, erzähle bitte unseren Tomaten Rock’n Rollern wie du auf die Idee für Genussreisen gekommen bist. Essen und Wein ist von Kindesbeinen an in meiner DNA eingebrannt. Mit Genuss bin ich aufgewachsen, wusste es in jungen Jahren nur nicht so zu schätzen wie heute. Ich bin in Ungarn geboren. Meine Eltern haben als Hobby ein Weingut bewirtschaftet. Unter der Wochen gingen sie ihren Berufen nach, aber die Wochenenden wurden ausschließlich auf dem Land verbracht und alle mussten in den Weinbergen mit anpacken. Meine Schwester und ich haben es zeitweise gehasst, aber im Nachhinein gerate ich ins Schwärmen: Der Duft der Weinreben, der Ausblick, die Natur, es war ein echtes Paradies. Meine Mutter war seit jeher eine sehr gute Köchin und an diesen Wochenenden wurde der pure Genuss zelebriert. Gutes Essen und Kochen spielte eine essenzielle Rolle in meiner Familie. Ich denke, dass Menschen wie du und ich, sowie viele andere in unserer Branche, dies nur schwer in Worte fassen können. Es ist ein Bedürfnis, das aus dem Inneren kommt, es ist ein Brennen, eine große Leidenschaft, die uns antreibt. Was ist dein Antrieb bei Genussreisen? Ich denke, dass Menschen wie du und ich sowie viele andere in unserer Branche, dies nur schwer in Worte fassen können. Es ist ein Bedürfnis, das aus dem Inneren kommt, es ist ein Brennen, eine große Leidenschaft, die uns antreibt. Wenn dem nicht so wäre, würde man nicht an manchen Tagen 12 Stunden und mehr arbeiten und seine ganze Energie einbringen, ohne es zu merken wie die Zeit verflogen ist. Man staunt nur und ist zufrieden und wenn etwas besonders gut gelungen ist, ist man auch nach so viel Arbeit noch aufgedreht vor Glück. Das geht nur, wenn du lebst, bist, was du tust. Ich habe das Bedürfnis Menschen Reisen zu ermöglichen  die bis ins kleinste Detail liebevoll arrangiert sind, voller regionaler Höhepunkte. Ich möchte Menschen ins Herz einer Region führen, damit meine ich abseits rein touristischer Wege. Was gibt es Schöneres als Esskultur und kulinarische Entdeckungen mit Gleichgesinnten zu zelebrieren? Reisen in schöne, feine, inhabergeführte Boutique Hotels, wo sie sich nicht als Gast sondern als Familienangehöriger fühlen. Frühstück mit duftenden regionalen Köstlichkeiten, wie ein handwerklich gut gemachter Käse oder eine wunderbare luftgetrocknete Salami von der Metzgerei mit eigener Schweinezucht nur 10 km entfernt, ein perfektes Croissant mit selbstgekochter Marmelade aus Früchten aus dem Garten. Menschen, die sich solchen Genüssen öffnen, brauchen keine langen Frühstücksbuffets wie man sie aus den großen Hotels oder Clubanlagen kennt, sondern liebevoll ausgewählte Leckereien ihrer Nachbarschaft. So definiere ich Urlaub und es erinnert mich an unsere Sommer im Weinberg. Du weckst Sehnsucht mit deiner schönen Beschreibung, liebe Beatrix. Ich könnte sofort losfahren, denn solche Orte habe ich immer vor Augen. Wie du, bin ich immer auf der Suche nach dem Authentischen, Besonderen, Individuellen. Ich bin bekannt und manchmal leider auch berüchtigt für das spontane rechts und links abbiegen, um abseits der Standardwege Perlen zu entdecken. Das kann auch mal ins Nichts führen 🤣, aber häufig offenbart es unvergessliche Schätze. Wie bist du auf Reisen gekommen? Ich bin in Ungarn aufgewachsen, wie bereits erwähnt, mit Essen und Wein in meiner DNA und habe seinerzeit ein Stipendium für die Universität in Dresden bekommen für das Studienfach BWL. Es gab dort auch eine Touristenfakultät. Das hat mich sehr interessiert und so habe ich meine Diplomarbeit mit dem Schwerpunkt in Touristik geschrieben. Somit war die Basis geschaffen worden von kulinarischem Genuss und Touristik Das klingt nach einer fantastischen Symbiose. Und wann hast du Genussreisen gegründet? Das ist schon ewig her. 1997 habe ich als One Woman Show angefangen. Viele Jahre habe ich mich nicht getraut die Firma groß zu machen, habe nebenberuflich Genussreisen betrieben und mich um unsere Familie gekümmert. Eines Tages ermutigte mich mein Mann, Beatrix es reicht, los geht’s jetzt mach mal deinen Traum groß.  Aus meiner Einzelfirma wurde die Genussreisen GmbH, der Spezialist für Genussreisen. Du kannst doch nicht immer nur essen! Das waren und sind Sprüche, bei denen ich sofort weiß, sie haben nicht verstanden worum es geht. Das war echt cool von deinem Mann! Ich kenne die Situation zuvor nur allzu gut und fühle es dir nach. Als ich mit meinen Tomatensaucen an den Start ging, war ich schon voll mit Arbeit, mit meiner Marketing Agentur und ich habe meinen Mann mit seinen zwei Restaurants und einem großen Cateringservice unterstützt. Und dann kam meine Idee und ich wollte es so sehr, dass es förmlich in meinem Kopf und in meinem Herz zeitgleich hämmert. Allein die Zeit zu finden dafür war eine große Herausforderung. An schlechten Tagen habe ich mich überfordert gefragt, was ich da eigentlich tue und warum ich es mir antue? An guten habe ich in den Spiegel geschaut und mir gesagt, du machst alles richtig! Es ist genau wie du sagst, du musst brennen, sonst geht das nicht. Gab es in deinem Umfeld auch Menschen, die von deiner Geschäftsidee nicht begeistert waren oder sie nicht verstanden haben? Du kannst doch nicht immer nur essen! (lacht). Das waren und sind Sprüche, bei denen ich sofort weiß, sie haben nicht verstanden worum es geht. Es geht nicht darum viel zu essen, aber Essen ist weltweit ein Kulturgut. Fast jede traditionelle Speise einer Region hat eine Entstehung, häufig mit geschichtlichen Hintergründen. Wie sie erfunden wurde, woher der Name stammt, die vielen Anekdoten, die sich um manche Speisen ranken, das ist sehr spannend. Vieles fließt auch in die Geschichte einer Nation oder Region ein. Wein spielt auch eine Schlüsselrolle, denn er prägt auch unser soziales Miteinander. Es sind kulturell kulinarische Reisen, die wir gestalten. Salsa Paradiso Tomatensauce in der Toskana Box von Genussreisen Ach liebe Beatrix, gleich und gleich findet sich und wer den Unterschied zwischen Essen als Nahrungsaufnahme und Genuss nicht verinnerlicht hat, wird sich schwer tun uns zu verstehen. So wie ich mich an einer Diskussion über das Marathonlaufen nicht beteiligen würde, weil ich nicht mitreden kann, weil ich mich zu wenig mit der Thematik auskenne, geschweige denn 42 km laufen würde. Zurück zu Genussreisen. Jetzt interessiert es mich sehr, nach welchen Kriterien ihr die Reisen zusammenstellt. Es war klar, dass ich mit Italien starten würde, denn insbesondere in den 90er Jahren bis zum ersten Jahrzehnt der 2000er war Italien der Inbegriff des guten Geschmacks und der fantastischen Küche. Fasziniert hat mich das Piemont mit den Trüffeln und den hervorragenden Weinen. Das mystische Trüffelsuchen mit den Hunden ist ein Highlight. Aber auch die Umgebung und Torino sind sehr spannend. Wir verbinden Kulinarium und Weine mit Eindrücken aus der Kultur und Geschichte auf unseren Reisen. Unsere Herausforderung liegt darin, immer wieder neue Destinationen ausfindig zu machen, das ganze Team ist auf der Suche nach neuen Zielen, denn Kunden, die einmal bei uns gebucht haben, bleiben und wünschen neue Destinationen. Die Suche nach außergewöhnlichen Destinationengestaltet sich wie die Trüffelsuche. Wie entdeckt ihr die neuen Destinationen? Also zum einen bieten wir Destinationen oder Reiserouten an, die nicht mehr wegzudenken sind, weil unsere Kunden auf jeder Reise derart begeistert sind. Dazu gehört auch unsere Genussreise nach Norditalien, die wir mit dem Erscheinen meines Buchs „Italia al Gusto“ verbunden haben. Diese führt in wundervolle Städte wie Verona, Padova und dann Richtung Südtirol und wird von mir persönlich begleitet. Diese Reise beinhaltet viele kulturelle Elemente. Zum einen Lesungen aus meinem Buch, aber auch Live Auftritte von Künstlern wie Sängern der Opera die Verona.  Dazu ein Gläschen Wein und die kulinarischen Highlights aus meinem Buch. Das sind unvergessliche Erlebnisse. Das Recherchieren ist ein bedeutender Teil unseres Jobs. Wir gehen aber auch Tipps, die wir von unseren Kunden oder aus dem Freundeskreis bekommen nach. Wenn du permanent im Thema bist, öffnen sich Gelegenheiten, mal entdeckt man ein kleines Hotel, mal ein wunderbares Restaurant mit einer schönen Geschichte oder besonderen Köchen und geht dem nach. Es ist wie auf der Trüffelsuche (lacht). Kannst du mir euer Angebot bitte etwas konkreter darstellen. Wo beginnt die Reise? Es gibt Individualreisen und Gruppenreisen bis zu maximal 16 Teilnehmern. Bezüglich Dauer bieten wir Reisen an für zwei Tage, zum Beispiel als Wochenendreise oder 5-8 Tage je nach Destination. Letztes Jahr haben wir ganz neu die Sizilienreise erstmalig über 10 Tage angeboten, weil die Insel groß ist und sehr viele zauberhafte Orte bietet. Die Teilnehmer reisen individuell an und die Reise beginnt am Zielort. Dort trifft man die anderen Gruppenmitglieder und die Reiseleitung, die auf Sizilien von einer Slow Food Expertin übernommen wurde. Das praktizieren wir immer häufiger, dass wir Persönlichkeiten aus der Foodszene als exklusive Reiseleitung buchen. Für die Algarve ist ein deutscher Michelin-Sterne-Koch als Reiseleiter im Einsatz, denn er kennt sich hervorragend in der Region aus. Das Programm für alle Reisen stellen wir komplett zusammen. Je nach Region werden Salinen besucht, Weingüter und Käsereien mit Verkostungen sind Teil des Programms, genau wie die Teilnahme an regionalen Kochkursen und vieles mehr. Wir organisieren alles und haben somit Kunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aber sie kommen auch aus Mallorca, Belgien oder Holland. Wie sagst du immer so schön Hermina, Genuss hat keine Nationalität. Sind die Gruppenreisen nicht prädestiniert für Alleinstehende oder Singles? Absolut. Es treffen sich Gleichgesinnte und dadurch entsteht schnell Nähe und eine Eigendynamik. Durch die gemeinsamen Erlebnisse gehen ihnen die Themen auch nie aus. Es gab sogar Gruppen, die weitere Reisen in der gleichen Gruppenkonstellation unternommen haben, weil es so gut passte. Es ist einfach eine wunderbare Art die Welt zu entdecken. Liebe Beatrix, danke von Herzen für das tolle Gespräch und ich freue mich riesig auf weitere Projekte mit dir. Bald ist es ja schon so weit 😉 Danke, dass ich dir meine Geschichte erzählen durfte und ich freue mich ebenfalls auf unsere kulinarischen Abenteuer!

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von Hermina Deiana

Die Tomate: Herrscherin der mediterranen Küche

Sie ist die weltweit beliebteste Frucht, von der jährlich 180 Millionen Tonnen geerntet werden. Um ihr intensives Aroma zu entfalten, braucht sie viel Sonne und einen warmen Boden. Das erklärt, warum Tomaten in Europa in Ländern wie Italien, Spanien, Griechenland oder Türkei besonders gut gedeihen und schmecken. Die Erntezeit für Tomaten liegt in Europa je nach Region von Juli bis Oktober. Tomaten, die wir außerhalb dieses Zeitraums kaufen kommen entweder aus Gewächshäusern, wo sie unter künstlichen Bedingungen wachsen oder sie haben lange Transportwege hinter sich. In Südamerikas zum Teil tropischen Klima hingegen kann man das Nachtschattengewächs ganzjährig ernten. Fast 200 Jahre bis die Tomate die Küche eroberte Im 16. Jahrhundert brachten spanische Seefahrer die Tomate aus Südamerika nach Europa. Doch zunächst wurde sie für giftig gehalten und aufgrund ihrer attraktiven Früchte als Zierpflanze angebaut. In den botanischen Gärten und unter wohlhabenden Europäern wurden Tomatenpflanzen als dekorative Pflanzen geschätzt. Die Pflanzen wurden wegen ihrer glänzenden, farbenfrohen Früchte, die in verschiedenen Farben von gelb bis rot vorkamen, angebaut. 200 Jahre galten Misstrauen und Aberglaube gegenüber der Tomate als Nahrungsmittel. Auch ihre  Zugehörigkeit zur Familie der Nachtschattengewächse, zu der auch giftige Pflanzen wie die Tollkirsche gehören, verunsicherte die Menschen. Erst im 18. und 19. Jahrhundert begannen die Europäer, insbesondere in Südeuropa, die Tomate als essbare Pflanze zu akzeptieren. Italien, insbesondere Neapel, spielte eine Schlüsselrolle in der Integration der Tomate in die europäische Küche. Eine Legende besagt, dass ein hungriger Bauer während der großen Hungersnot in Neapel, die vermeintlich giftige Frucht aß und damit den Anstoß für die rasante Ausbreitung und Akzeptanz der roten Frucht in Europa gab. Mythos aphrodisierender Liebesapfel Die Bezeichnung “Liebesapfel” stammt aus der Renaissance, als die Tomate in Europa eingeführt wurde. Wegen ihrer auffälligen roten Farbe und der exotischen Herkunft wurde ihr eine anregende Wirkung zugeschrieben. In vielen Kulturen hatte der Name der roten Frucht einen deutlichen Bezug zur Liebe: love apple im Englischen, pomme d’amour im Französischen. Liebesapfel im Deutschen und pomo (mela) d’oro, der Goldapfel im Italienischen. Im 16. Und 17. Jahrhundert brauten Alchimisten luststeigernde Zaubertränke aus der Tomate, da man ihr eine anregende und aphrodisierende Wirkung zuschrieb, was das Mysterium für die für giftig gehaltene Frucht noch steigerte. Superfood Tomate Schon durch ihre rote Farbe zieht die Tomate die Blicke auf sich. Aber sie ist nicht nur schön und lecker, sondern ein echtes Superfood. Die rote Farbe verdankt die Tomate dem Lycopin. Dieser stark antioxidativ wirkende Farbstoff fängt im Körper schädliche Sauerstoffradikale ab, welche die Zellen schädigen könnten. Um an diesen sehr wertvollen Radikalfänger heranzukommen, müssen die Zellwände durch Erwärmen aufgebrochen werden. Das Hinzufügen von extra nativem Olivenöl verstärkt die positive Wirkung Gesundheitsexpertin Sylvia Jung-Eisele Das schonende Einkochen frischer Tomaten bei Niedrigtemperatur, ist die beste Methode, um das Lycopin freizusetzen, klärt die Ernährungs- und Gesundheitsberaterin Sylvia Jung-Eisele auf. In internationalen, medizinischen Studien wurde nachgewiesen, dass das in hoher Konzentration vom Körper aufgenommene Lycopin, das Risiko für Gefäßkrankheiten wie Thrombose, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall senken kann. Wissenschaftler vermuten sogar, dass mit der Aufnahme von viel Lycopin auch ein Anti-Aging Effekt verbunden sein könnte, ergänzt Sylvia Jung-Eisele Die Entwicklung der Konservierungstechniken Das Einkochen von Tomaten hat eine lange Tradition. Tomaten wurden seit dem 19. Jahrhundert als Vorrat eingekocht. Dies ist eng mit der Geschichte der Konservierungsmethoden und der Einführung der Tomate in Europa verbunden. Die Konservierung von Lebensmitteln durch Einkochen entwickelte sich parallel zu den Fortschritten in der Lebensmitteltechnologie.  Im frühen 19. Jahrhundert begann der französische Konditor Nicolas Appert mit der Methode des Einkochens, die er 1810 in seinem Buch “L’art de conserver les substances animales et végétales” beschrieb. Appert’s Methode bestand darin, Lebensmittel in Glasbehältern zu erhitzen und luftdicht zu verschließen, wodurch sie länger haltbar wurden.  Mit der Verbreitung von Apperts Methode begannen Menschen, Tomaten einzukochen, um sie länger haltbar zu machen und über die Wintermonate hinweg zu nutzen. Das Einkochen von Tomaten wurde besonders in Italien und anderen Teilen Südeuropas populär, wo die Tomate einen festen Platz in der Küche hatte. Verbreitung des Einkochens von Tomaten Das Einkochen von Tomaten wurde wahrscheinlich ab den 1810er Jahren praktiziert und erlangte in der Mitte des 19. Jahrhunderts größere Verbreitung. Diese Konservierungsmethode hat sich als effektiver Weg erwiesen, um die Haltbarkeit von Tomaten zu verlängern und sie das ganze Jahr über verfügbar zu machen.  Besonders in Italien, wo Tomaten ein Grundnahrungsmittel sind, verbreitete sich das Einkochen schnell. Hausfrauen und Bauern begannen, Tomaten in großen Mengen zu konservieren, um sie außerhalb der Saison verfügbar zu haben. Auch in Nordamerika wurde das Einkochen von Tomaten populär, insbesondere in Regionen mit reichem Tomatenanbau wie Kalifornien. „Die Sauce ist der Triumphdes Geschmacks in der Kochkunst.“ Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor Erste Erwähnung von Tomatensauce Im Laufe der Zeit entwickelten sich zahlreiche Rezepte und Techniken zum Einkochen von Tomaten, einschließlich Tomatensaucen, -pürees und -konserven. Die erste dokumentierte Erwähnung von Tomatensauce findet sich in einem Rezept aus einem neapolitanischen Kochbuch von 1692. Das Buch trägt den Titel “Lo Scalco alla Moderna” und wurde von Antonio Latini verfasst. Latini war ein Chefkoch im Dienst eines spanischen Vizekönigs in Neapel.  Antonio Latini war ein bedeutender Koch und Autor des späten 17. Jahrhunderts. In seinem zweibändigen Werk “Lo Scalco alla Moderna” beschreibt er zahlreiche Rezepte und Küchengeheimnisse, darunter auch die Verwendung von Tomaten in Saucen.  In “Lo Scalco alla Moderna” beschreibt Latini ein Rezept für eine “Salsa di Pomodoro,” die als eine Art Tomatensauce gilt. Dieses Rezept ist die erste bekannte schriftliche Erwähnung einer Sauce auf Tomatenbasis in der europäischen Küche. “Lo Scalco alla Moderna” kann als wichtiger historischer Beleg für die frühe Verwendung von Tomatensauce angesehen werden.  Verschiedene kulinarische Historiker haben Latinis Werk analysiert und bestätigen die Bedeutung seines Rezepts für die Geschichte der Tomatensauce. Neapel - die Wiege der Tomatensauce Ippolito Cavalcanti: die ersten Aufzeichnungen über das Einkochen von Tomaten Die ersten Aufzeichnungen über das Einkochen der Tomaten gehen auf das Jahr 1762 zurück. Der Neapolitaner Don Ippolito Cavalcanti beschrieb im Jahr 1839 erstmalig die Zubereitung der Pasta mit Tomatensauce. Ich liebe und verehre diesen Mann, für dieses großartige Geschenk, für mein Soulfood. Don Ippolito Cavalcanti war ein neapolitanischer Adliger und Gourmet aus dem 19. Jahrhundert. Sein Buch “Cucina teorico-pratica” (Theoretisch-praktische Küche) lässt ihn bis heute als einen der Pioniere der italienischen Küche und Gastronomie gelten. Sein Buch gilt als eines der wichtigsten Werke der italienischen Küche und hat einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der neapolitanischen Kochkunst gehabt. Bis heute wird “Cucina teorico-pratica” von Köchen und Gastronomiehistorikern hoch geschätzt und häufig zitiert. Don Ippolito Cavalcanti, Duca di Buonvicino, wurde 1787 in Neapel geboren. Als Mitglied des neapolitanischen Adels hatte er Zugang zu den besten Zutaten und den raffiniertesten kulinarischen Techniken seiner Zeit. Cavalcanti legte großen Wert auf die Authentizität der neapolitanischen Küche. Das Buch enthält eine Vielzahl von Rezepten und ist sowohl eine praktische Anleitung als auch ein theoretisches Werk zur neapolitanischen und italienischen Küche. Es deckt eine große Vielfalt von Gerichten ab, von einfachen Alltagsgerichten bis hin zu aufwendigen Festmahlzeiten. Cavalcantis Werk hat die neapolitanische Küche stark geprägt und trägt bis heute zur Erhaltung und Verbreitung traditioneller Rezepte bei. Einfluss und Verbreitung von Tomatensauce Die Verwendung von Tomatensauce verbreitete sich im Laufe der Zeit in ganz Italien und wurde ein wesentlicher Bestandteil der italienischen Küche. Besonders in Neapel und Süditalien wurden Tomatensaucen bald unverzichtbar. Ab dem 18. und 19. Jahrhundert entwickelten sich zahlreiche Varianten von Tomatensaucen, die heute weltweit in der Küche verwendet werden. Mit der Industrialisierung der Lebensmittelproduktion und der Verfügbarkeit von Blechdosen wurde das Einkochen und Konservieren von Tomaten auch auf kommerzieller Ebene weit verbreitet. Konservenfabriken produzierten große Mengen eingekochter Tomaten, die in Supermärkten weltweit verkauft wurden. Mille Grazie 💕 Ganz lieben Dank, dass du meinen Beitrag gelesen hast. Hat er dir gefallen? Konntest du etwas neues lernen? Dann würde ich mich sehr freuen, wenn du diesen Artikel mit deinen Freunden und in deinen sozialen Netzwerken teilen würdest. Und wenn du keinen Beitrag mehr verpassen möchtest, dann melde dich bitte zum meinen Liebesbriefen an und folge mir auf Instagram, Facebook oder LinkedIn. Ciao und hoffentlich bis bald, Hermina 🍅❤️🍅

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Tomaten-Rockn-Roll-Blog-von-Hermina-tomatensauce-Blog-fuer-Kochen-Genuss-und-Lebensfreude

von Hermina Deiana

Willkommen bei Tomaten Rock'n Roll 🍅 ein Blog voller Genuss, Lebensfreude und Inspiration!

Ich bin Hermina Deiana, leidenschaftliche Genießerin, Autorin und Produzentin der Salsa Paradiso Tomatensaucen. Eigentlich war ich über zwanzig Jahre als Marketingmanagerin und Unternehmensberaterin erfolgreich tätig. Aber mein Herz schlägt seit jeher für gutes Essen und internationale Kulinarik. Ja, ich kann mit allen Sinnen genießen, nicht nur Speis und Trank, sondern das Leben an sich. Hier auf meinem Blog nehme ich Dich mit in meine Welt, in der Geschmack, Lebensfreude und schöne Geschichten Hand in Hand gehen. Warum heißt mein Blog Tomaten Rock'n Roll? Weil das Leben ein Tanz ist – voller Leichtigkeit, Energie und Leidenschaft! Genau wie ein guter Song, der Dich in Bewegung bringt, sollte auch das Leben leichtfüßig und fröhlich sein. Gastfreundschaft, ein gut gelauntes Umfeld und die Fähigkeit, jeden Moment zu feiern, sind für mich essenziell. Es geht darum, das Leben zu genießen, Menschen um sich zu haben, die positive Energie verbreiten, und mit offenen Armen zu empfangen – sei es Gäste, neue Erfahrungen oder die kleinen Freuden des Alltags. Köstliches Essen und schöne Erlebnisse haben die wunderbare Eigenschaft, uns in einen Rausch der Lebensfreude zu versetzen – manchmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes: Sie lassen uns tanzen! Meine Reise beginnt an den Kochtöpfen Europas Meine kulinarische Reise begann im Teenageralter an den Kochtöpfen Europas, wo ich mit Freunden, deren Müttern und Großmüttern die Vielfalt regionaler Spezialitäten entdeckte. Diese Erlebnisse haben nicht nur meinen Kochstil geprägt, sondern auch meine Überzeugung bestärkt, dass Genuss keine Frage von Perfektion ist – sondern von Leidenschaft, Neugier und dem Mut, Neues auszuprobieren. Für mich liegt wahre Küchenkunst in der Einfachheit. Speisen, die leicht zuzubereiten sind und auf frischen, saisonalen Zutaten basieren, haben einen besonderen Platz in meinem Herzen. Denn wahre Kulinarik lebt vom Aroma reifer Tomaten, dem Duft von frischen Kräutern und der Freude, die eine selbst zubereitete Mahlzeit bereitet. Schon eine kleine Veränderung – wie das Hinzufügen oder Weglassen eines Gewürzes – kann einer Speise eine ganz neue Dimension verleihen. Dieser spielerische Umgang mit Aromen und Zutaten macht das Kochen für mich zu einem kreativen Ausdruck meiner Liebe zum Leben. Das Leben mit allen Sinnen genießen Das Leben mit allen Sinnen zu genießen, bedeutet für mich auch, innezuhalten und den Moment bewusst wahrzunehmen. Es geht nicht darum, perfekt zu kochen oder das aufwendigste Gericht zu zaubern. Vielmehr geht es um das Riechen, Schmecken und die Freude, die ein einfaches, aber liebevoll zubereitetes Gericht auslösen kann. Ob alleine oder in Gesellschaft – kulinarischer Genuss ist ein Geschenk, das wir uns selbst machen können. Es ist eine Form von Selbstliebe und gleichzeitig eine Möglichkeit, Verbindungen zu schaffen. Die besten Momente entstehen oft am Esstisch – begleitet von Gesprächen, Lachen und einer Prise Lebensfreude. Gutes Essen verbindet Menschen Egal, ob Du nach Inspiration für Deine nächste Mahlzeit suchst, mit mir in Erinnerungen an italienisches Dolce Vita schwelgen möchtest oder einen Blick hinter die Kulissen meines Salsa Paradiso-Abenteuers werfen willst – dieser Blog ist für alle, die Essen und das Leben gleichermaßen lieben. Hier findest Du Rezepte, Geschichten und Einblicke, die Dich einladen, Deine eigene Lebensfreude zu feiern. Kulinarische Entdeckungen gehen Hand in Hand mit Begegnungen Auf meinen Reisen durch Europa habe ich nicht nur kulinarische Geheimnisse entdeckt, sondern auch wertvolle Freundschaften geschlossen. Mit Freunden, deren Müttern und Großmüttern stand ich am Herd, probierte neugierig regionale Spezialitäten und lernte von Generationen geprägtes Küchenwissen kennen. Diese Erlebnisse haben meinen Horizont erweitert und mir gezeigt, dass gutes Essen Menschen verbindet – über Grenzen, Kulturen und Sprachen hinweg. Es ist diese Verbindung, die ich auf Tomaten Rock'n Roll mit Dir teilen möchte. Besonders am Herzen liegt mir die Idee, dass Genuss keine Frage großer Gesten ist. Schon die kleinen Dinge, wie ein Teller Pasta mit einer köstlichen Tomatensauce, können uns glücklich machen. Wenn wir uns die Zeit nehmen, bewusst zu essen und die Aromen zu schätzen, fühlen wir uns lebendig und mit uns selbst verbunden. Für mich ist Essen nicht nur Nahrung, sondern auch Inspiration, Freude und ein Ausdruck von Kultur. Ich lebe, was ich schreibe Die Salsa Paradiso-Tomatensaucen, die ich produziere, spiegeln genau diesen Gedanken wider. Sie werden ausschließlich im August in Italien hergestellt, wenn die Roma-Tomaten in der Sonne gereift und voller Geschmack sind. Vom Feld gelangen sie direkt in die Kessel, wo sie mit viel Liebe und ohne künstliche Zusätze eingekocht werden. Das Ergebnis ist eine Sauce, die wie hausgemacht schmeckt – eine Einladung, sich auch im hektischen Alltag einen Hauch Dolce Vita auf den Teller zu holen. Doch Tomaten Rock'n Roll ist mehr als ein Food-Blog. Es ist ein Ort, an dem Genuss und Lebensfreude zusammenfinden. Ein Ort, an dem Du Inspiration für Deinen Alltag findest – sei es durch ein neues Rezept, eine persönliche Geschichte oder einen Gedanken, der Dich zum Schmunzeln bringt. Ich möchte Dich ermutigen, das Leben in vollen Zügen zu genießen, Deine Leidenschaften zu entdecken und Dich von der positiven Energie anstecken zu lassen, die gutes Essen und schöne Erlebnisse in unser Leben bringen. Schon Nietzsche wusste es: Man muss das Leben tanzen! Man muss das Leben tanzen, ist ein Spruch, den man dem großen deutschen Philosoph Friedrich Nietzsche zuschreibt. Ich liebe dieses Zitat, wer weiß, möglicherweise hat es mich insgeheim zu meinem Blognamen inspiriert? Wenn wir uns von köstlichen Speisen und besonderen Menschen und Momenten berühren lassen, beginnt das Leben zu tanzen. Es ist dieser Rhythmus – mal schwungvoll, mal sanft – der dem Alltag Leichtigkeit verleiht und uns daran erinnert, was wirklich zählt. Gastfreundschaft, Großzügigkeit im Geist, ein offenes Herz und die Bereitschaft, das Schöne im Kleinen zu entdecken, sind die Zutaten, die aus meiner Sicht das Leben schmackhaft machen. Ich lade Dich ein, mit mir auf eine Reise zu gehen: zu den Tomatenfeldern Italiens, an den Küchentisch voller Aromen und zu Momenten, die das Herz wärmen. Lass Dich inspirieren, genieße und finde Deinen eigenen Rhythmus in der Kunst, das Leben zu feiern.  Herzlichst, Hermina 🍅❤️🍅

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Echte-Tomatensauce-für-Pizza-Pasta-wie in Neapel

von Hermina Deiana

Was meinst du mit echter Tomatensauce?

Diese Frage wird mir sehr häufig gestellt und ich liebe es auf sie zu antworten! Ich bin nicht morgens aufgestanden und habe entschieden in Italien Tomatensauce zu produzieren. Die Geschichte könnte so wirken, weil es ab einem gewissen Punkt blitzschnell ging. Aber wie so Vieles im Leben, war es ein sehr, sehr langer Prozess, bei dem als logische Konsequenz „plötzlich“ die Tomatensauce stand. Ich war immer auf der Suche nach dem Echten, nach den Ursprüngen des Guten, des Schönen, des Leckeren, in allen Bereichen des Lebens. Vielleicht schlummerte der Gedanke ein eigenes Produkt zu entwickeln auch unauffällig seit Jahren in mir und wurde eines Tages erweckt. Meine Vision für meine Tomatensauce war dann jedoch sehr klar: diese oder keine! Keine Kompromisse! Getrieben war ich eher von dem Gedanken etwas zu erhalten, als etwas Neues zu erschaffen und daran hat sich bis heute nichts geändert. Wir sind mittlerweile so besessen von Innovationen, dass wir manchmal übersehen, was es bereits Wundervolles gibt, dass es sich zu erhalten lohnt.   Als fertige Tomatensaucen noch kein Thema waren Ich bin Jahrgang 1964. Damals gab es kaum bis gar keine fertige Tomatensaucen zu kaufen, sofern ich mich richtig erinnere. Zumindest außerhalb Italiens denke ich.  Geboren bin ich in Jugoslawien, in der heutigen kroatischen Hauptstadt Zagreb. Selbst, wenn es sie gegeben hätte, hätten meine Oma und meine Mutter sie mit Sicherheit damals nicht gekauft. Gekocht wurde zu Hause und zwar aus frischen Tomaten. Tomaten liebte ich sehr, was sie manchmal daraus kochten hingegen weniger. Es gab viele Speisen, in die frische Tomaten klein geschnitten hinzugefügt wurden. Meistens wurden sie nicht geschält und wenn die Haut sich vom Fruchtfleisch löste, wollte ich sie nicht essen. Heute noch finde ich gekochte Tomaten mit Haut fürchterlich. Cocktailtomaten in der Pfanne, Grilltomaten – bitte nicht für mich! Mein kleines nicht geheiltes Kindheitstrauma. Im Winter, wenn es keine oder nur wenig frische Tomaten gab, kochte mir meine Oma eine Tomatensuppe aus Mehlschwitze, Tomatenmark und Wasser. In diese Suppe kamen sehr kleine  Hackbällchen mit Reis. Diese Suppe habe ich geliebt. Serviert wurde sie in meinem Emaille Kinderteller mit blauem Rand. Es war natürlich weder echte Tomatensuppe noch Sauce. Als ich fünf Jahre alt war, sind meine Eltern mit uns nach Deutschland ausgewandert. Auch in Deutschland kann ich mich zunächst nicht an fertige Tomatensaucen erinnern. Bei deutschen Freunden gab es Spiralnudeln mit Gulasch oder Schinkennudeln. Alles ähnlich wie bei uns. Erst als ich ungefähr zwölf Jahre alt war und schon eifrig am Kochen war, entdeckte ich Miracoli. Die Mischung aus Spaghetti, Tomatenmark in einem Tütchen, einer italienischen Gewürzmischung und Parmesan, der so staubtrocken war, dass er wohl hauptsächlich aus der Rinde einer Hartkäsesorte bestand. Erste Berührung mit italienischer Tomatensauce Diese Mischung habe ich geliebt, weil ich überzeugt war, dass es sich um Original italienisches Essen handelte. Auf jeden Fall italienischer, als das was Mama uns als italienisches Essen verkaufen wollte. Das war meine erste Berührung mit italienischer Küche. Unsere Mutter war kein Freund unserer Vorlieben, aber hin und wieder erlaubte sie mir Miracoli zu kochen und aß auch mit. Meine nächste italienische Entdeckung war Pizza. Anfang oder Mitte der 70er Jahre hielt sie Einzug in unsere Gegend. In unserer Nähe hatte eine kleine Steh-Pizzeria eröffnet und wir liebten den penetranten Geruch, der sich vor der Tür gefühlt über die ganze Straße ausbreitete. Wir konnten den Pizzaioli zusehen wie sie Pizza zubereiteten und ich war begeistert. Diese  Tomatensauce schmeckte stark nach Oregano. Die ganze kleine Pizzeria roch extrem danach und man selbst roch nach Pizza, wenn man sich darin aufhielt. Also speicherte ich diesen Geschmack und Duft als italienisches Original ab. Doch nicht original italienisch? Im Oktober 1982, kurz nach meinem 18. Geburtstag, bin ich am Oberurseler Marktplatz Antonio begegnet. Er hatte seit kurzem gemeinsam mit seinem Bruder Carmelo die Pizzeria seines Vaters am Oberurseler Marktplatz übernommen. Es war sogar die erste Pizzeria in Oberursel, die sein Papa Luciano bereits 1969 eröffnet hatte. Die Brüder waren in Neapel aufgewachsen und lebten dort bis zu ihrer Auswanderung nach Deutschland, mit der Mutter, mit Tante Carmela und Onkel Luigi zusammen. Davor haben sie ihren Vater regelmäßig  in Deutschland besucht. Papa Luciano hatte in Italien die Hotelfachschule mit Bravour abgeschlossen und viele Jahre Erfahrung gesammelt in Italiens führenden Hotels und Küchen bevor er nach Deutschland kam. Tante Giovanna, die dritte Schwester mütterlicherseits, war Köchin bei einer neapolitanischen Adelsfamilie. Tante Carmela arbeitete in einem der besten Hotels in Neapel auf dem Possilipo. Nun, wenn die Jungs mit den verwöhnten Gaumen damals von italienischer Küche sprachen, dann wussten sie Bescheid. Es war natürlich ernüchternd und ärgerlich, wenn sie mich auslachten, als ich von Miracoli erzählte und es war nicht schwer zu erkennen, dass ihre Pizza mit der Pizza, die ich bis dato für toll und original italienisch hielt, nichts zu tun hatte. Ich hatte das Glück, dass ich für die Brüder damals der große Ansporn gewesen war, mir stolz zu beweisen, was die echte Cucina italiana ist. Im Gegenzug musste ich mich immer mal auslachen lassen, für das was ich für italienisch hielt. Und das war erst der Anfang, denn die großen Ausbildungen an Italiens führender Kaderschmiede für die gehobene Gastronomie standen ihnen noch bevor. Kampanien und Neapel sind ein Schlaraffenland Im Sommer 1984 war es dann endlich soweit. Wir fuhren nach Neapel. Leider war die Mama der Brüder im Jahr zuvor plötzliche sehr jung verstorben. Glücklicherweise hatte ich Gelegenheit gehabt sie anlässlich ihres Besuchs in Deutschland kennen- und lieben zu lernen. Es hätte sich viel schöner und einfacher angefühlt zum ersten Mal nach Neapel zu reisen, wenn es unser Wiedersehen gewesen wäre. So wurde ich dem Rest der Familie, die ich nicht kannte, vorgestellt und hatte großen Respekt davor. Sie hatten nicht zu viel versprochen. Kulinarisch ist Kampanien, die Region dessen Hauptstadt Neapel ist, ein Schlaraffenland. Und vieles ist wirklich ganz anders, als es uns in Deutschland präsentiert wurde. Allem voran die Pizza. Pizza in Neapel Ich konnte nicht glauben, was ich sah, als wir mitten in der Nacht durch ein kleines Fenster Pizza Margherita bestellten. Ich bekam eine zusammengeklappte, weiche Pizza, auf Papier, die ich kaum essen konnte, denn sie triefte förmlich. Im Nachhinein ist es klar, woher dass dieses Zusammenklappen nur aus Neapel kommen kann, denn nirgends sonst hat die Pizza diese Konsistenz. Der Teig in Neapel, wo die original Pizza ihren Ursprung hat, ist nicht knusprig. Er ist weich und der Rand ist wundervoll hoch aufgegangen.  Antonio und die Jungs beugten sich gekonnt leicht vornüber und bissen von ihrer Pizza ab. Mir hingegen lief die Tomatensauce am Unterarm entlang. Heute kann ich die zusammengeklappte Pizza a portafoglio, wie man sie in Neapel nennt, besser essen! Man kann sie mögen oder nicht, aber das ist das Original, denn die Pizza wurde in Neapel geboren. Später habe ich auch Pizza in Lokalen gegessen, in denen man sitzen konnte, wie beim berühmten Da Michele , der Pizzeria, in der Julia Roberts im Film „Eat, Pray, Love“ Pizza isst.  Dort gibt es nur die zwei ursprünglichen Sorten Pizza: Margherita und Marinara – dazu gibt es ganz bald eine eigene Geschichte, über die ich heute noch herzlich lachen muss. Die neapolitanische Pizza ist ein Phänomen und für jeden Touristen, der auf der Suche nach einer knusprigen Pizza ist, eine Überraschung, vielleicht für manche auch eine Enttäuschung, aber man muss sie probiert haben.  Fürchterlich aufgeregt habe ich mich über den Bericht eines Redakteurs einer großen deutschen Zeitung, der sich vermeintlich auf den Weg nach Neapel gemacht hatte, auf der Suche nach der besten Pizza. Er war enttäuscht, denn er hatte aus seiner Sicht keine richtig gute Pizza gefunden. Ein sehr unqualifizierter Beitrag, denn offenbar hat er vor seiner Reise nicht recherchiert. Ein Tourist muss das nicht unbedingt wissen, aber von einem Journalisten erwarte ich es.  Der Teig für die neapolitanische Pizza wird mir sehr wenig Hefe angesetzt. Dafür muss er bis zu 72 Stunden gären. Die Verwendung von wenig Hefe in Kombination mit langer Gärzeit macht den Pizzateig sehr luftig, der Rand ist hoch, weil schön aufgegangen und sie ist viel bekömmlicher. Es gibt noch unzählige Regeln und Geheimnisse für die perfekte neapolitanische Pizza. Dazu werde ich mal einen gesonderten Beitrag schreiben. Das Resultat ist ein relativ weicher Teig, nicht knusprig, wie man es aus anderen Regionen und vor allem im Ausland gewohnt ist. Melanzane alle Parmigiana und das heilige Ragú napoletano Ich lernte so Vieles in jenem Urlaub in Neapel: beim Eis kaufen, gibt es keine Bällchen oder Eiskugeln. Ja, ich habe ordentlich für Gelächter gesorgt. Klar, könnte man es aus heutiger Sicht als sexistisch betrachten. Damals hat sogar Antonios 90-jährige Nonna, die Oma, mitgelacht. Und ich habe gelernt, dass die Tante das Basilikum auf dem Markt nicht gestohlen hat, weil sie es ohne zu bezahlen einfach mitgenommen hatte. Etwas überrascht war ich schon.  Aber es ist für alle gratis. Und dann kam der wohl mittlerweile berühmte Sonntag, als ich lernte, dass Pasta nur als primo piatto, als Vorspeise serviert wird, das Melanzane alla Parmigiana eine Offenbarung aus Auberginen ist, dass das Ragú napoletano einen kulinarischen Heiligenstatus trägt und dass es nur eine perfekte Art der Zubereitung einer Tomatensauce gibt. Und es geht nicht um die Rezeptur. Du suchst nicht nach etwas, von dem du nicht weißt, dass es existiert Ich liebe die Gassen Neapels Als ich nur Mamas und Omas Tomatensaucen und Nudelgerichte kannte, fand ich sie sehr lecker. Als ich Miracoli kennenlernte, war es für mich die Steigerung, weil ich als sehr junges Mädchen dachte, es sei original italienisch. Als ich einige Jahre später in Neapel die hausgemachte Tomatensauce probierte, die jedes Jahr Ende August aus Flaschentomaten eingekocht wird als Vorrat bis zur nächsten Ernte, war ich kulinarisch im 7. Himmel. Wer möchte danach noch diesen künstlichen Geschmack der Fertigsaucen? So ändert sich der Geschmack durch das Probieren und Schätzen neuer Aromen.  Wenn du diese Erlebnisse nicht gemacht hast, wenn du dieses Original nie probiert hast, wirst du dich ein Leben lang mit dem, was du kennst zufrieden geben, denken es sei so richtig und möglicherweise wirst du nichts anderes suchen und nichts vermissen. Als ich zum Spaß meinem damals 10-jährigen Sohn die „italienischen“ Spaghetti meiner Kindheit servierte, nur um ihm zu zeigen, was wir als Kinder liebten, verzog er das Gesicht und fragte, was denn mit uns los gewesen sei? Wie konntet ihr so einen Quatsch essen? Er kennt nur Pasta al dente mit sehr guter Tomatensauce. Sein Papa ist Italiener aus Neapel und Gastronom. Verständlich, dass er mein „italienisches Kindheitsessen“ verschmäht.  Dem Neuen, womöglich besseren, begegnest du, weil du lebst, weil du neugierig oder weltoffen bist. Du findest es und es findet dich. Diesen Kreislauf könnten wir jetzt auf sehr viele Kategorien übertragen, auf Weine, aber auch auf Autos oder Sofas. Dein Sofa ist so lange bequem, bis du ein noch viel bequemeres entdeckst. Alles steht in Relation zum bereits erlebten, gefühlten und geschmeckten. Es gibt immer die Steigerung zu allem. Ob wir alles brauchen, lassen wir mal im Raum stehen, darüber kann man diskutieren. Bei dem, was man seinem Körper gibt, lohnt es sich sicherlich darauf zu achten. Auf der Suche nach dem Original Nach dem Genuss dieser Tomatensauce beim Sonntagsessen in Neapel, konnte ich mich zu Hause mit einer selbstgekochten Tomatensauce aus Dosentomaten trösten. Natürlich habe ich versucht sie aus frischen Tomaten zu kochen. Sie schmecken nicht wie in Italien. Mir nicht und meiner Familie auch nicht. Wenn ich mal das Glück habe sehr gute Tomaten zu bekommen, dann koche ich aus ihnen keine Sauce, weil der Preis zu hoch ist, denn das Gewicht reduziert sich durch das Einkochen um ca. 30%.   Es ist nicht schwer nachzurechnen wie viel ein Glas kosten würde, wenn die Tomaten über fünf Euro je Kilogramm kosten,  auch ohne die Arbeit dazuzurechnen. Ich habe es mit etwas günstigeren Tomaten versucht, habe sie geschält, weil ich die Haut nicht mag und stundenlang bei niedriger Hitze eingekocht. Am Ende war ich enttäuscht, denn das Ergebnis erinnerte mich nicht an Neapel. Wenn ihr euren eigenen Garten habt und eure Tomaten erntet, dann wird es eine ganz andere Geschichte, weil die Tomaten das Ergebnis eurer Arbeit sind. Der Tomaten Markt Ich fokussiere mich auf mich, mein Business, meine Tomatensauce, meine Kunden. Der Wettbewerb interessiert mich nicht, denn es wäre ein David gegen Goliath Kampf. Aber um die Frage nach echter Tomatensauce beantworten zu können, komme ich nicht umhin auf den Tomatensaucen Markt kurz einzugehen, um zu erklären was ich mit echter Tomatensauce meine.  Wie oft kauft ihr Tomaten und sie schmecken nicht? Woran kann das liegen?  Sie haben zu wenig Sonne abbekommen. Die klimatischen Bedingungen sind für Tomaten essentiell, denn sie haben ihren Ursprung in Südamerika, wo sie zum Teil auch ganzjährig geerntet werden können. Das ist die Erklärung warum Tomaten im Süden intensiver schmecken.    Sie wachsen in Gewächshäusern und werden unter künstlichen Bedingungen angebaut. Diese Gewächshäuser sind nicht zu vergleichen mit den kleinen, die möglicherweise in euren Gärten stehen. Es sind riesengroße Anlagen, über deren Energiekosten ich nicht nachdenken mag. Aber es scheint sich dennoch zu lohnen, denn die Ernte ist keinen Gefahren ausgesetzt, wie bei Tomaten, die auf Feldern in der Natur wachsen.    Sie wurden unreif geerntet, weil sie für den Export vorgesehen sind und lange Transportwege vor ihnen liegen. Das killt natürlich das Aroma jeder Frucht. Der Geschmack kommt mit der Reife. China ist der weltweit größte Tomaten Produzent Fast 40% der Tomatenprodukte wie Tomatenmark, Ketchup oder Fertigsaucen, die in unseren Supermärkten stehen, werden mittlerweile aus chinesischem Tomatenkonzentrat hergestellt. Mit fast 70 Millionen Tonnen pro Jahr ist China der mit großem Abstand größte Tomatenproduzent der Welt. Hättet ihr das gedacht? In China werden die Tomaten hauptsächlich für den Westen angebaut, denn in der chinesischen Küche spielen sie eine untergeordnete Rolle.  Das wäre an sich kein Drama, wenn es italienischen oder europäischen Herstellern nicht erlaubt wäre, auf ihre aus chinesischem Konzentrat hergestellten Produkte „Made in Italy“ zu schreiben, wenn die letzte Fertigung in Italien vollzogen wurde. Beispiel: das Konzentrat wird in China gekauft,  in Italien mit Wasser, Olivenöl, Basilikum und Gewürzen zu einer Tomatensauce verarbeitet, also darf hergestellt in Italien auf dem Etikett stehen. Aber man ist dran die Gesetzeslage anzupassen.  Nach China nimmt Indien eine bedeutende Rolle als Tomaten Produzent ein mit einer jährlichen Ernte von ca. 19 Millionen Tonnen. Auf dem dritten Platz befindet sich die Türkei mit ca. 13 Millionen Tonnen. In der EU nimmt Italien den ersten Platz ein mit 6,5 Millionen Tonnen, gefolgt von Spanien mit 4,8 Millionen Tonnen. Deutschland rangiert mit ca. 100 Tonnen auf Platz 12 in der EU.  Was ich mit echter Tomatensauce meine Meine Salsa Paradiso Tomatensaucen dienen nicht der Innovation, sondern der Erhaltung von Tradition. Die Natur hat uns Freilandtomaten geschenkt, die unter natürlicher Sonne wachsen und zur richtigen Saison reif geerntet ihr volles Aroma entfalten. Dieses Geschenk mache ich mir zunutze. Meine Salsa Paradiso Tomatensaucen dienen nicht der Innovation, sondern der Erhaltung der Tradition des saisonalen Einkochens. Hermina Deiana Warum Salsa Paradiso echte Tomatensauce ist Die Art wie meine Tomatensaucen gekocht werden unterscheidet sich wenig von jener, wie Familien zu Hause saisonal einkochen als Vorrat bis zur nächsten Ernte. Konzerne können es sich anhand der Mengen, die sie absetzen nicht leisten nur wenige Wochen im Jahr zu produzieren und Gefahr zu laufen vor der nächsten Ernte ausverkauft zu sein.   Wir kochen die gesamte Jahresproduktion von Salsa Paradiso Mild und Pikant binnen maximal 10 Tagen zur Erntezeit in Italien in der Region Emilia Romagna.   Die verwendeten Roma Tomaten kaufen wir mmer von der gleichen Familie, die seit Generationen in der Emilia Romagna Landwirtschaft betreibt.    Es wird erst geerntet, wenn die Tomaten reif sind. Der Zeitpunkt kann variieren zwischen Mitte August und Anfang September. Die Natur bestimmt den Zeitpunkt, nicht wir.   Tagsüber wird geerntet, abends werden die Container zum 5km entfernten Werk gefahren und am nächsten Morgen wird produziert.   Die weiteren Zutaten kommen alle aus der Region und sind frisch – auch Zwiebeln, Karotten und Staudensellerie für die Sorte Mild werden frisch gerieben, das Olivenöl stammt ebenfalls aus der Region.   Die Tomaten werden zuerst gewaschen und anschließend manuell von Menschen sortiert.   Die vorbereiteten Tomaten werden geschält und danach schonend und langsam bei Niedrigtemperatur eingekocht.   Nach dem Einkochen werden meine Saucen im Labor untersucht und die Nährstoffe werden bestimmt.   Nach diesem Prozess bleiben die Saucen mehrere Wochen im Lager in Italien, um sie vor der Ausfuhr erneut stichprobenartig auf Keime zu untersuchen.   All diese Maßnahmen sind erforderlich, um das höchste Zertifikat für Lebensmittelsicherheit und Hygiene zu erlangen, die das Unternehmen, mit dem ich zusammenarbeite, trägt. Jetzt weißt du, was ich mit ECHT meine Diese Art der Produktion geht für mich mit dem Risiko einher, vor der nächsten Ernte ausverkauft sein zu können. Das ist 2023 zum ersten Mal passiert. Zwei Monate hatte ich keinen Umsatz. Aber meine Kunden sind mir treu geblieben und wen kann es da noch wundern, dass ich sie einfach liebe! Ich nehme dieses Risiko gerne in Kauf, denn es gibt keine Alternative für diese Qualität. Das war meine Vision zu Beginn und sie ist es geblieben. Ein bisschen stolz bin ich schon. Grazie, meine Paradisos! Danke von Herzen, dass du dir Zeit genommen hast, um meinen Beitrag zu lesen. Wenn er dir gefallen hat oder du gar etwas daraus lernen konntest, würde ich mich riesig freuen, wenn du ihn mit deinen Freunden oder in deinen sozialen Netzwerken teilen würdest. Meine Liebesbriefe für dich ❤️ Wenn du keinen neuen Beitrag verpassen möchtest, kann du meine Liebesbriefe abonieren.  

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Roma-Tomaten-im-Topf-Hermina-Tomatensauce

von Hermina Deiana

Pomodoro Saison in Neapel

Das Einkochen frischer, sonnengereifter Tomaten ist in Italien eine langjährige Tradition und geht in Neapel gar bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Aus den Erzählungen meines Ex-Mannes Antonio und seiner Familie weiß ich, dass das jährliche Einkochen der “pummarole”, wie der Neapolitaner die Tomaten in seinem Dialekt nennt, als bedeutendes Ereignis zelebriert wurde, auf welches sich die Familie bereits Monate im Voraus vorbereitete. Wer wie Antonios Familie im Zentrum der Großstadt lebte und weder Grundstück noch Garten besaß, um eigene Tomaten zu pflanzen, konnte bei den Bauern außerhalb Neapels, Tomatenreihen reservieren. Dies hatte zum einen den Vorteil, dass man bereits im Vorfeld einen guten Preis aushandeln konnte. Aber das war für seine Mama Luisa und ihre Schwestern Zia Carmelina und Zia Giovanna sowie ihre Mutter, die “Nonna” –  die italienische Bezeichnung für Oma –  nicht das ausschlaggebende Argument für den damit verbundenen Aufwand. Sonntagsausflüge in die Tomatenfelder rund um Neapel Vielmehr ging es um die Kontrolle über die Entwicklung der Tomaten. Es war für die Damen von großer Bedeutung sich in Sicherheit wiegen zu können und das Gefühl zu haben, es seien die eigenen Tomaten. In regelmäßigen Abständen, quetschten sie sich an Sonntagen zu fünft in den FIAT 600 von Onkel Luigi und unternahmen einen Ausflug in die Richtung von Baia Domizia zu den Tomatenfeldern, um sich zu vergewissern, dass die Tomaten gut gedeihen. Diese  Ausflüge hätten ihren Sinn verfehlt, wenn sie nicht den typisch neapolitanischen Fatalismus genährt hätten. Immer hatte eine der Schwestern etwas am aktuellen Zustand der Tomatenpflanzen auszusetzen, während die andere gar die ganze Ernte in Gefahr sah. Häufig trafen sie vor Ort weitere Neapolitaner, welche die Nachbarreihen mit „ihren“ Tomaten inspizierten und es wurde lange und laut gefachsimpelt. Onkel Luigi zog sich in der Regel zurück und ging spazieren, denn seine Rolle als einziger Mann unter vier Frauen war nicht immer einfach. Das Gedeihen der Flaschentomaten war somit Monate vor der Ernte bereits Gesprächsthema numero uno. Da die Damen ununterbrochen plauderten, hatte Onkel Luigi nichts mehr hinzuzufügen. Er war Chauffeur, während der Ernte verantwortlich die Tomaten nach Hause zu bringen und die abgefüllten Gläser und Flaschen ordentlich zu verschließen. Während der Pomodoro Ernte gab es kein Erbarmen einmal die Kinder wurden verschont. Um nicht in der brütenden Mittagshitze ernten zu müssen, wurde mit dem Tomatenpflücken sehr früh am Morgen begonnen. Zio Luigi, der Ehemann von Tante Carmelina, war für den Transport der Ernte verantwortlich, wofür unzählige Fahrten mit seinem FIAT nötig waren. Nachdem die Tomaten endlich unversehrt die Küche erreicht hatten und Onkel Luigi erschöpft von der Schlepperei lautstark schimpfte und fluchte, bekam jedes Familienmitglied Aufgaben zugeteilt: für das Enthäuten der Tomaten, das Kochen und Abfüllen in Flaschen oder Gläser, waren meist die Frauen zuständig. Während sie dies taten, tauschten sie sich lautstark über die Balkone mit der Nachbarschaft über ihre Ernte und ihre Einkochrezepte aus. Währenddessen stellten die Männer des Viertels, große Wasserkessel auf der Straße auf und beheizten sie mit Feuer. Die Kessel dienten dem Pasteurisierungsvorgang, der die Haltbarkeit der Tomatensaucen sicherte. Die abgefüllten und verschlossenen Gläser wurden in dem heißen Wasser haltbar gemacht. So machen wir es auch bei meinen Salsa Paradiso Tomatensaucen, nur etwas moderner. Die verschlossenen Gläser kommen in Wasserbäder in Öfen. Die Spitzfindigkeit der Neapolitaner Für das Pasteurisieren im heißen Wasserbad, den Prozess des Haltbarmachens, wurden nicht immer und überall echte Kessel verwendet, denn die Fantasie und Spitzfindigkeit der Neapolitaner kennt keine Grenzen. Vincenzo erzählte mir, dass sein Vater sich weigerte die alte Badewanne nach der Renovierung ihres Badezimmers zu entsorgen. Sie wurde in der Garage aufbewahrt für das jährliche Konservieren der Tomatensaucengläser verwendet.  Er dichtete das Loch für den Abfluss fachmännisch ab und fertig war der Kessel, der noch sehr viele Jahre diente, der ihm vor allem den Applaus und die Bewunderung seiner Nachbarn einbrachte. Grande Paolo, tönte es von allen Seiten. Il Napoletano si arrangia, sagen die Neapolitaner über sich selbst, was so viel bedeutet wie, sie finden für jedes Problem eine Lösung.  Als endlich große Mülltonnen aus Metall nach und nach in Neapel eingeführt wurden, um den Müllbergen, die sich auf den Straßen türmten Einhalt zu gebieten, verschwanden diese in vielen Vierteln und Straßen auf mysteriöse Art. Niemand konnte sich erklären wo die neuen, unbenutzten Mülltonnen hingekommen waren. Nun, im August wurde das Rätsel gelöst. Pünktlich zum Einkochen der Tomaten tauchten sie auf, wurden mit Wasser befüllt und erhitzt und dem Viertel für das Pasteurisieren ihrer Gläser und Flaschen zur Verfügung gestellt. Jeder hilft jedem Es herrschte ein soziales System wie ein ungeschriebenes Gesetz. Die Familien stellten sich an den Kesseln an und warteten geduldig bis sie an der Reihe waren. Es war alles bestens organisiert. Die Tomatensaucengläser waren zuvor von den Männern fest verschlossen worden. Die Kessel wurden mit alten Laken ausgekleidet, um zu verhindern, dass die Gläser aneinanderstießen, zerbrachen oder gar platzten. Auch die Räume zwischen den Flaschen wurden mit Stoff ausgestopft.  Stoffreste, Laken, alte Geschirrtücher – le pezze, was so viel heißt, wie die Lumpen, wurden nie entsorgt, sondern sorgfältig gefaltet für das jährliche Einkochen in Nonnas Schrank aufgehoben. Alles hatte ein System, jedes Familienmitglied hatte seine Aufgaben und auch innerhalb der Nachbarschaft waren alle aktiv. Die Frauen bereiten Speisen für das anschließende Fest zu. Während Männer in Schichten noch an den Kesseln standen, stieg das Fest.  Das ganze Viertel glich einem großen Straßenfest. In der Nähe der Kessel wurden lange Tafeln aufgebaut und die Bewohner  versammelten sich mit Speisen und Wein, um die Ernte und die “sarza di pummarole”, wie die Neapolitaner die salsa di pomodoro, das Tomaten Suogo oder die Tomatensauce, nennen, gebührend zu feiern. Der neapolitanische Dialekt Der neapolitanische Dialekt ist sehr expressiv. Es gibt beschreibende Ausdrücke, die sich nicht direkt oder in einem Wort übersetzen lassen. Die Sprache ist auch vollgespickt mit französischen und spanischen Ausdrücken. So finden sich zahlreiche Wörter, die eindeutig auf diese zwei Spracheinflüsse zurückzuführen sind, wie zum Beispiel Boite für die Konserve aus dem Französischen oder guaglióne, auf Italienisch ragazzo, für den Jungen. Und so kommt Salsa als Bezeichnung für Tomatensauce mit Sicherheit aus der Spanischen Sprache. Der Einfluss auf die Sprache geht zurück auf die unterschiedlichen Herrschaften. Die Franzosen regierten in Neapel während der sogenannten “Französischen Herrschaft in Neapel”, die von 1806 bis 1815 dauerte. Diese Periode begann, als Napoleon Bonaparte seinen Bruder Joseph Bonaparte zum König von Neapel ernannte. Die Spanier regierten Neapel von 1503 bis 1707, als Neapel ein Teil des spanischen Habsburgerreiches war. Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg ging Neapel 1714 an das österreichische Haus Bourbon über und wurde ein Königreich unter spanischer Herrschaft. Im Jahre 1734 eroberte jedoch Karl von Bourbon, ein Vertreter des Hauses Bourbon, Neapel und Sizilien und etablierte das Königreich beider Sizilien, das von 1734 bis 1860 existierte. In dieser Zeit regierten die Bourbonen, die eine spanische Linie waren, über Neapel. In Anbetracht der Tatsache, dass der Zeitraum der Französischen Herrschaft lediglich neun Jahre Betrug im Vergleich zur zweimaligen Übernahme seitens Spanien, finden sich zahlreiche französische Spuren in der Sprache und in der Küche Neapels. Ganz Italien im Zeichen der Tomatenernte Dass ich euch Geschichten über das jährliche Tomaten Einkochen nur aus Neapel beschreibe, hat damit zu tun, dass ich es hier aus erster Hand kenne. Ganz Italien kocht zur Erntezeit ein. Geschichten vom Einkochen auf dem Land wurden mir auch von Freunden in Apulien und in der Basilicata erzählt, die heute noch mit ihren Familien jedes Jahr über 400 kg Tomaten einkochen. Auch zieren zu Ketten gebundene und zum Trocken aufgehängte Tomaten die Balkone der ganzen Stadt. Jeder kocht ein, wie es von Familie überliefert wurde. Alles ist erlaubt. Manche kochen die Tomaten im Ganzen ein. Andere schälen sie und passieren sie durch die flotte Lotte Manche entfernen die Samen, je nach Tomatensorte. Manche würzen sie mit Salz und Olivenöl, andere kochen sie ungewürzt und pur ein. Basilikum fügen nach meinem Wissen fast alle etwas hinzu. Tausend Dank 🙏🏼 Ich freue mich sehr, dass du meinen Beitrag gelesen hast. Hat er dir gefallen? Wenn ja, würde ich mich sehr freuen, wenn du ihn mit deinen Freuden in in deinen sozialen Netzwerken teilen würdest. Und wenn du meine Liebesbriefe bekommen möchtest, dann rate ich dir dich anzumelden.

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Hermina-Tomatensauce bei der Roma Tomaten Ernte in Italien für ihre Salsa Paradiso Tomatensaucen

von Hermina Deiana

Ein Tomatenblick hinter die Kulissen

Ich kaufe Tomatensauce von Hermina, weil ich weiß woher sie kommt. Diesen Satz hat eine liebe Kundin in einer Rezension geschrieben. Das hat mich bewegt, denn es war nicht nur ein schönes Kompliment, sondern sie bringt ihr Vertrauen in mich zum Ausdruck. Das ist etwas ganz Besonderes. Ist Vertrauen nicht eines der wertvollsten Gefühle im Leben? Es ehrt mich, dieses Vertrauen von meinen Kunden zu bekommen. Deshalb gebe ich gerne Einblicke in die Produktion meiner Salsa Paradiso Tomatensaucen in Italien. Es ist keineswegs so, dass ich alleine in der Küche stehe und im Topf rühre. Es mögen schöne, romantische Werbebilder sein, aber nur ein Teil der Arbeit ist tatsächlich so. Bei der Ernte in den Tomatenfeldern ist es wirklich wie im Märchen. Wie Ihr wisst, fahre ich jedes Jahr Ende August nach Italien zur Tomatenernte und zum Tomaten einkochen für die Salsa Paradiso Jahresproduktion. Diese Tage sind für mich mit Wiedersehensfreude und Aufregung verbunden, aber ich gestehe es, auch mit Anspannung, zumal es sich um die gesamte Jahresproduktion handelt, die binnen weniger Tage eingekocht wird. Heute möchte ich Euch einen kleinen Blick hinter die Kulissen gewähren. Über Geschmack lässt sich streiten, über Qualität nicht Die Zutaten, Rezepturen und Prozesse für das jährliche Tomaten einkochen für Salsa Paradiso stehen fest. Sie ist perfekt wie sie ist und es ist nicht geplant irgendetwas daran zu ändern. Wenn man jedoch mit frischen Naturprodukten arbeitet, muss man bereit sein leichte Schwankungen zu akzeptieren, das ist der Respekt, den wir der Natur zollen müssen.  Ich kann der Tomate auf den Feldern nicht sagen, wie sie zu schmecken hat und wie schnell sie zu reifen hat, weil ich die Bedingungen in der Natur nicht beeinflussen kann. Die Natur hat keine Programmierung, wie es Gewächshäuser haben. Wir müssen uns nach ihr richten, nicht sie nach uns, den Früchten die Zeit geben, die sie benötigen, um ihre volle Reife zu entwickeln und damit ihr authentisches Aroma zu entfalten. Authentischer Geschmack entsteht durch Top Qualität der Zutaten Das gilt natürlich nicht nur für Tomatensauce. Und wir sollten größten Respekt vor den Landwirten haben, die sich diesem Risiko aussetzen. Stürme, Hagel, Unwetterkatastrophen, zu große Dürre und sie könnten ihre Ernte, Existenz und Lebensgrundlage verlieren. Die internationalen Bauernproteste in diesem Jahr sollten uns alle aufhorchen lassen anstatt, dass wir uns über Staus, die sie verursachen aufregen.  Ich gestehe, dass ich mir dessen erst so richtig bewusst wurde, seit ich Salsa Paradiso produziere. Somit nehme ich es niemand übel, der sich mit diesen Anforderungen nicht auseinandergesetzt hat. Aber sie verdeutlichen, wie bedeutend die traditionelle Landwirtschaft ist, worauf ein ganzes Jahr geachtet werden muss, damit die Ernte gut ausfällt, wie wichtig klimatische Bedingungen für die Ernte sind, wie lecker reif geerntete Früchte, Obst und Gemüse schmecken und wie dankbar wir der Natur sein sollten für diese Geschenke. Vom Feld geht die Ernte direkt in die Kessel Tagsüber wird geerntet und abends werden die Container mit den sonnengereiften Tomaten wenige Kilometer zur Produktionsstätte gefahren und dort im Hof abgeladen.  Gleich am nächsten Morgen muss es schnell weitergehen, denn im August ist es in Italien sehr heiß und die reifen Tomaten kommen nicht in Kühlhäuser, sondern stehen in Containern unter einer Art Carport.  Los geht‘s: Tomaten waschen, manuell sortieren, maschinell dämpfen, häuten, von den Samen befreien, grob hacken und ab in die Kessel.  Zuvor werden regionale frische Zutaten vorbereitet. Für die milde Variante werden frische Zwiebeln, Karotten und Staudensellerie geraspelt, die in kleiner Menge als Grundlage dienen. Extra natives Olivenöl aus der Region steht bereit, kleine Mengen frisches Basilikum, ein Hauch Oregano und ein wenig Zucker, 4g auf 100g, der die Restsäure der Tomaten neutralisiert.  Und dann wird stundenlang schonend eingekocht, bis sich eine sämige Konsistenz gebildet hat. Ich bin verliebt in diesen Duft und könnte stundenlang an den Kesseln stehen und genießen. Sie sind zwar groß, aber nicht so groß, als dass ich kleine Frau nicht hineinschauen könnte. Vertrauen ist gut - Qualitätskontrollen sind besser Ich arbeite mit einem zertifizierten Unternehmen zusammen, das höchste internationale Lebensmittelhygiene- und Sicherheitsstandards einhält und in regelmäßigen Abständen kontrolliert wird. Da wir frei von Konservierungsstoffen und jeglichen künstlichen Zusätzen arbeiten, müssen besonders strikte Hygieneregeln beachtet werden. Aus diesem Grund habe ich mich zu Beginn meines Tomaten Abenteuers für diesen Partner entschieden.  Nein, romantisch geht es bei der Produktion nicht zu, aber trotzdem familiär und vertraut. Bevor die fertig eingekochte Tomatensauce abgefüllt wird, stehen die Labortests an. Der Säuregehalt wird überprüft, die Nährwerte und die von mir gewünschte Konsistenz wird manuell mit einem sehr altertümlichen Gerät gemessen. Mich fasziniert das Zusammenspiel zwischen Tradition und Technologie. Wenn alles passt, ist meine Unterschrift fällig.  Nach dem Abfüllen muss die neue Ernte ca. drei Monate im italienischen Lager liegen, weil anschließend ein Tomatensaucen Stichprobentest durchgeführt werden muss, um sicherzustellen, dass sich keine Keime gebildet haben. Erst dann können die Gläser etikettiert und nach Deutschland verschickt werden. Und was macht Hermina in Italien? Nein, ich stehe nicht persönlich hinter dem Herd und koche meine Salsa Paradiso selbst. Seitdem nach unserem Entwicklungsprozess zu Beginn der Zusammenarbeit die Rezeptur steht und wir kleine Anpassungen in den Folgejahren vorgenommen haben, werde ich nur noch für die Abnahme gebraucht.  Ich ernte auch nicht alleine die vielen Tomaten, die wir für die Jahresproduktion einkochen, aber ich lasse es mir nicht nehmen zu ernten, weil ich es liebe und es ein grandioses Gefühl ist, die Tomaten in den Händen zu halten, aus denen am nächsten Tag meine Salsa Paradiso gekocht wird. Ich könnte weinen vor Glück und Stolz und Emotionen, wenn ich im Tomatenfeld stehe.  Salsa Paradiso ist meine große Leidenschaft und ich bin von meinen Produkten überzeugt. Deshalb möchte ich jede einzelne Person, die am Anbau der Tomaten, der weiteren Zutaten und an der Produktion beteiligt ist, persönlich kennen und mich bedanken, denn sie arbeiten alle mit höchster Sorgfalt und Liebe zu den Produkten, die verarbeitet werden.  Mein Team vor Ort Vor Ort in Italien habe ich ein kleines, wunderbares Team. Wir organisieren alles zwischen Deutschland und Italien im Vorfeld, so dass es vor Ort nur noch Feinabstimmungen sind und wir Zeit haben Tage in einer professionellen, herzlichen und familiären Umgebung zu verbringen.  Auf diesem Foto seht ihr Stefano Oliva. Ihm haben wir die vielen, schönen Fotos zu verdanken. Wir sind ein eingespieltes Team. Er ist einfach dabei und fotografiert. Manchmal ruft er uns zu, dass wir uns umdrehen sollen oder in die Kamera schauen sollen.  Stefano ist ein toller Mensch und Fotograf. Unsere Begegnung vor einigen Jahren war ein echter Volltreffer. Ich liebe auch seine Frau Patrizia und seine Tochter Eva. Sie sind so eine sympathische, tolle Familie und geben mir immer das Gefühl willkommen zu sein. Verantwortlich für die Tomatenernte Die Tomaten kommen immer von der gleichen Familie. Sie bauen als Landwirte seit Generationen Tomaten in der Region Emilia Romagna an. Jedes Jahr herrscht große Wiedersehensfreuede und es tut gut die ganze Familie zu kennen: Mama Rosanna, Papa Silvano, ihre drei Söhne samt Ehefrauen und insgesamt zehn Kindern, ihre Brüder und Schwestern, Schwager und Schwägerinnen sowie die Nonna.  Es ist so wundervoll anzusehen wie die Kinder den ganzen Tag in den Tomatenfeldern spielen. Rosanna spießt für ihre Enkeltöchter Tomaten auf Stöckchen auf und malt ihnen Gesichter und die Mädchen denken sich Namen für ihre “Handpuppen” aus. Das erinnerte mich an meine Kindheit und es fühlte sich an, als sei die Zeit ein bisschen stehengeblieben. Meine Unterstützung auf Produktionsseite Daniela und Giulia arbeiten auf Produzentenseite für Salsa Paradiso. Wir sind ein eingespieltes Team. Auf dem Foto unten bin ich mit Daniela zu sehen. Mit ihr koordiniere ich alle Einzelheiten zwischen der Ernte und der Produktion und bin sehr glücklich sie zu haben.  Es sind viele wunderbare Menschen, die sich alle untereinander kennen, im gleichen, kleinen Ort arbeiten und leben, mitten auf dem Land in der Emilia Romagna und an mich und meine Produkte glauben, sich über jede Veröffentlichung in der Presse mit mir freuen und mich in allen Belangen unterstützen. Das Styling und verrückte Fotoshootings Auf diesem Foto seht ihr Tania. Sie hat einen Frisörsalon im Dorf und ist meine Stylistin, wenn wir Fotoaufnahmen machen. Daneben ist Eva, die Tochter des Fotografen Stefano. Es ist dieser faszinierende Zustand der Ausgelassenheit, den ich so sehr liebe. Den Kopf ausschalten und mal wieder Kind sein und alle verrückten Ideen mit ganz viel Spaß umsetzen. Da sie mich in Italien, wie zum Teil auch in Deutschland, la regina del pomodoro nennen, die Tomatenkönigin, hatte Stefano die Idee zu diesem Tomaten Königin Foto und wir hatten richtig viel Spaß. Eva rief ganz aufgeregt, dass Papa einen tollen Thron für mich gebaut hatte. Und Tania hatte Cocktailtomaten besorgt, die sie mir als Königinnenkrone ins Haar geflochten hatte. Auch was nicht nach Arbeit aussieht, kann mal stressig und anstrengend sein Vielleicht habt ihr jetzt alle glänzende Augen und denkt möglicherweise, dass ich den besten und einfachsten Job der Welt habe. Eigentlich, muss sie ja nichts machen, könnte man meinen. Zum einen versuche ich alle Menschen gut zu behandeln, ihnen mit Wertschätzung gegenüber zu treten, weil dadurch auch mein Leben schöner ist. Auch ist Kommunikation eine meiner Stärken und ich versuche jedem entgegenzukommen. An wenigen Tagen im Jahr ist es auch mal nicht so harmonisch wie im Bilderbuch, insbesondere, wenn die Ware nicht pünktlich das Lager in Italien verlässt, während wir hier auf „heißen Kohlen“ sitzen und warten, im schlimmsten Fall sogar Bestellungen vorliegen und wir nicht aussenden können. Meine Hauptaufgabe besteht darin, meine Kunden zufrieden zu stellen. Sie sind der Maßstab für meinen Erfolg. Dafür müssen wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen. In den meisten Fällen ist das der Fall, in ganz wenigen nicht, dann kracht’s auch mal all’italiana. „Du kannst nicht erwarten, dass andere für dein Projekt genauso brennen, wie du,“ werde ich häufig von vielen Seiten ermahnt. Könnte stimmen. Trotzdem gehe ich von meinem Anspruch nicht herunter. Dafür bin ich nicht nachtragend, somit vertragen wir uns schnell wieder. Jetzt wisst ihr wo Herminas Tomatensauce herkommt und sogar noch ein bisschen mehr. Und wer weiß?  Während ich schreibe, überlege ich wie es wohl wäre Euch mal zur Ernte mitzunehmen? Euch in Italien zu begrüßen und persönlich kennenzulernen. Es rattert in meinem Kopf meine Lieben….. Vielleicht organisiere ich doch mal eine gemeinsame Reise zur Tomatenernte nach Italien, chi lo sa? Wer weiß? Grazie 🙏 Vielen Dank, dass du meinen Beitrag gelesen hast. Ich hoffe es hat dir Spaß gemacht. Wenn er dir gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn du meinen Artikel mit deinen Freunden oder in deinen sozialen Netzwerken teilen würdest.  

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Tomatige-Gluecksmomente-schenken-von-Bloggerin-Hermina-Deiana-ueber-Genuss-Lebensfreude-Glueck

von Hermina Deiana

Tomatige Glücksmomente schenken

2019 bin ich mit meinem Online Shop an den Start gegangen und im März. 2020 habe ich meinen ersten Newsletter an meine Salsa Paradiso Kunden geschickt. Mit dem Newsletter wollte ich meinen Kunden zeigen wie sie meine Salsa Paradiso Tomatensaucen mit unterschiedlichen Lebensmitteln und nicht nur Pizza und Pasta kombinieren können. Es gab immer ein neues Rezept, Informationen zu den verwendeten Zutaten und Geschichten und Tipps  rund um die Zubereitung. Niemals hätte ich zu hoffen gewagt, so viele Nachrichten als Antwort auf meine Newsletter von meinen Kunden zu erhalten. Es waren Fragen zum Rezept, Erzählungen wie sie das Rezept nachgekocht hatten, Fotos der Speisen, aber auch persönliche Geschichten. Es entwickelten sich Brieffreundschaften, eine vertraute Kommunikation, ja sogar lockere Freundschaften. Danke, dass ihr mich so glücklich macht Dieses einander schreiben verlief fast ausschließlich über Emails  und ist auf meinen Social Media Kanälen und in der Öffentlichkeit wenig bis kaum sichtbar.  Einige Kunden haben mich sogar mit echten Briefen überrascht, die zwischen den Rechnungen im Briefkasten lagen. Handgeschriebene Zeilen, mit liebevollen Aufklebern versehen. Andere schickten selbstgekochte Marmeladen, abgefüllt in leeren Salsa Paradiso Gläsern oder selbstgebackene Cantuccini. Sie haben mich zu Tränen gerührt. Mit dem Gefühl einen Teil der Empfänger meiner „Liebesbriefe“ nach und nach „persönlich“  zu kennen, bin ich mutiger geworden und habe nicht mehr nur über das Rezept geschrieben, sondern spontan über alles Mögliche, das mich beschäftigt, das mir durch den Kopf geht, mich ärgert und mich glücklich macht. Genuss hat aus meiner Sicht nicht nur mit gutem Essen zu tun. Genuss bedeutet für mich das Leben einzuatmen, offen und empfänglich zu sein für Momente, Erlebnisse und Begegnungen. Diese habe ich mit den Empfängern meiner Briefe geteilt. Das Kochen und das Schreiben sind meine zwei großen Leidenschaften. Ich fühle sie förmlich und kann bei beiden Tätigkeiten komplett eintauchen. Häufig bin ich völlig versunken beim Schreiben und habe die Zeit vergessen. Liest das jemand?   Das Kochen und das Schreiben sind meine zwei großen Leidenschaften. Ich fühle sie förmlich und kann bei beiden Tätigkeiten komplett eintauchen. Häufig bin ich völlig versunken beim Schreiben und habe die Zeit vergessen. Wie oft habe ich nach langem Schreiben meines Liebesbriefs zufrieden auf „Senden“ gedrückt, um kurz darauf die Luft anzuhalten. Oh je, war das zu persönlich? Zu ehrlich? Zu direkt? Zu lang war es auf jeden Fall! Liest das überhaupt jemand? Ja, es wird gelesen. Nicht nur von Frauen, auch von Männern. Unzählige Nachrichten habe ich erhalten.  Eine Resonanz, mit der ich nicht gerechnet habe und wie sie schöner nicht sein könnte. Mehrfach haben mich Freunde und Geschäftspartner versucht zu überreden einen Blog zu schreiben. „Liebe Hermina, wenn du mit deinen Newslettern solche Reaktionen bei deinen Lesern auslöst, warum erfreust du nicht mehr Menschen mit deinen Texten und schreibst einen Blog?“ Ach ich weiß nicht… Ach, das machen doch schon so viele….Ich weiß, die üblichen Ausreden. Es mag lächerlich klingen, aber beim Newsletter habe ich das Gefühl, mich mit meinen Kunden in einem geschlossenen Raum zu befinden.  Wir sind unter uns und es herrscht eine Stimmung der Intimität. Natürlich kenne ich nicht jeden einzelnen der mittleren vierstelligen Zahl an Empfängern. Prozentual gesehen ist es sogar ein recht geringer Teil, der intensiv interagiert, aber ihr seid mir regelrecht ans Herz gewachsen und zwar nicht nur, weil ihr meine Tomatensaucen kauft. Ich spüre so viel Menschlichkeit, so viele fast verlorene Werte in unserer kleinen, innigen Community. Es ist ein herzlicher Austausch, den ich nicht missen möchte und der mein Leben ungemein bereichert. Nun, ist es soweit. Los geht’s, es ist kurz vor 60! Mit meinen fast 60 Jahren habe ich in meinem Leben schon so viel Neues ausprobiert, vieles mit großem Erfolg, einiges mit wenig bis gar keinem Erfolg und ich habe alles überlebt und bin trotzdem neugierig geblieben. An Geschichten wird es uns nicht mangeln, denn ich bin: eine Frau, Mutter, Ersatzmutter, Autorin, Unternehmerin, Tochter, Schwester, Tante, Freundin….bei so vielen Rollen muss man das Leben tanzen lernen wie Rock’n Roll, oder? Andiamo, lasst uns hier beim Tomaten Rockn’Roll Blog zusammen tanzen! Ein paar Geheimnisse werde ich euch aber weiterhin nur in meinen Liebesbriefen – Newsletter ist ein fürchterlicher Name – anvertrauen.  Es lohnt sich euch anzumelden. Ich danke euch von Herzen für die Inspiration, für eure wundervollen Rezensionen, in denen ihr immer wieder geschrieben habt, dass ihr euch so sehr auf meine Briefe freut. Euch habe ich beim Schreiben vor Augen und euch verdanke ich den Ruck, den ich mir nun doch noch gegeben habe. Herzlich Willkommen an alle Neuen, denen ich hier begegnen darf, wundervoll, dass ihr dabei seid. Lasst uns gemeinsam wunderbares Essen, die Leidenschaft für das Kochen feiern und tanzen und das Leben und die Liebe rocken! Ich freue mich riesig auf euch, Eure Hermina 🍅❤️🍅   Danke 🙏🏼 Es fühlt sich großartig an euch zu haben! 

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