Gazpacho: die coolste Suppe der Welt kommt aus Andalusien

Gazpacho: die coolste Suppe der Welt kommt aus Andalusien

Die kalt servierte, erfrischende Suppe aus Andalusien, dem Süden Spaniens, gehört zu den berühmtesten Gerichten der iberischen Halbinsel. Ich frage mich immer welcher Artikel zu Gazpacho gehört. Ich würde die Gazpacho sagen, möglicherweise, weil es auf Deutsch die Suppe ist. Allerdings  habe ich es auch schon mit den Artikeln Der oder Das gelesen.

Ich bleibe mal bei die Gazpacho, für die Köstlichkeit aus Tomaten, Paprika und Gurken. Ist es nicht zauberhaft, wie man weltweit aus ein paar einfachen Zutaten Speisen kreiert hat, die über Jahrhunderte Kult-Status erreicht haben?

Mit der Ankunft der Tomaten in Europa ging es los

Die langjährige Reise der Tomate in europäische Küchen habe ich in diesem Beitrag geschrieben - die-tomate-herrscherin-der-mediterranen-kueche. Es dauerte viele, viele Jahre bis man der roten Frucht traute.

So begann gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Geschichte der kalten andalusischen Suppe und entwickelte sich zum Teil des andalusischen, kulinarischen Erbes. An heißen Sommertagen, an denen die Temperaturen im Süden Spaniens auch gerne mal die 40 Grad Marke knacken, ist sie nicht wegzudenken.

Gazpacho Zutaten

Ein weiterer Vorteil von Gazpacho ist, dass man an den heißesten Tagen des Jahres für dieses Gericht nicht am Herd zu stehen braucht. Die Zutaten gehören zu den Standards der Sommerküche in ganz Südeuropa. Tomaten, Paprika, Salatgurke, Zwiebel, Knoblauch, altbackenes Weißbrot, Sherryessig, Wasser und Salz. Bei der Verwendung so weniger Zutaten, ist die Qualität dieser von höchster Bedeutung. Insbesondere beim Gemüse braucht es sonnengereifte, aromatisch Früchte, sie sind die Protagonisten der Gazpacho.

Gazpacho Zubereitung

Heutzutage können wir das Gemüse zerkleinern und geben alles in Mixer. Ruck-Zuck ist die Gazpacho fertig. Doch wie war der Ursprung zu Zeiten ohne Mixer? Wie wurde Ende des 19. Jahrhunderts Gazpacho zubereitet?

Bevor Elektrizität in die andalusischen Küchen einzog, wurde Gazpacho per Hand mit dem Mörser (spanisch: mortero) oder mit einem Holzstampfer in einer sogenannten dornaja zubereitet. Das ist eine große, ovale Holzschale oder Tonschüssel, in der man auch Brot knetete. Zuerst wurden Knoblauch und Salz im Mörser zu einer Paste zerstoßen. Dann kamen Brot und Essig hinzu und das Brot wurde zu einer Paste verarbeitet.

Nach und nach wurden die Gemüsezutaten, Gurke, Paprika und die Tomaten klein geschnitten hinzugegeben und untergestampft. Am Ende wurde Olivenöl nach und nach untergerührt. Zum Schluss wurde Wasser zugegeben. Es war ein langer Prozess, aber ich bin überzeugt, dass sich dadurch die Aromen wunderbar verbanden, vielleicht sogar noch intensiver als heute.

José und die Gazpacho seiner Großmutter

Ein spanischer Freund erzählte mir, dass seine Großmutter auch nach Einführung des Mixers darauf bestand die Gazpacho mit dem Mörser zuzubereiten. Die Konsistenz war etwas stückiger, nicht so cremig wie wir sie heute kennen, aber der Geschmack war sehr intensiv. Sie war überzeugt, dass es nur mit der manuellen und langsamen Verarbeitung schmeckte und José hat dies bestätigt. Er schwelgt förmlich in Erinnerungen an die Gazpacho seiner Oma.

Häufig nimmt er sich vor es seiner Großmutter gleichzutun, aber dann holt er doch den Mixer raus. „Hermina, necesita mucho tiempo y paciencia – es braucht viel Zeit und Geduld“, sagt er dann und wir lachen. Durch die Reibung im Mörser und die langsame Verarbeitung entwickelten sich Aromen besonders gut.

Zeit für den Geschmack

Diese alte Technik mit zeigt wie achtsam und handwerklich früher gekocht wurde. Früher erforderte die Zubereitung von Gazpacho körperliche Anstrengung und viel Zeit. Vielleicht brachte man den Speisen damit auch mehr Wertschätzung entgegen?

Aber auch für die Zubereitung im Mixer soll man sich laut José die nötige Zeit für die Zubereitung nehmen. „El buen gazpacho no se hace con prisa. Se hace con calma. - Eine gute Gazpacho wird nicht in Eile gemacht. Man muss sich die Zeit dafür nehmen.“

Toppings klassisch und innovativ

Es gibt die klassichen Toppings wie sehr klein gewürfelte Gurke, Paprika, Tomate, Lauchzwiebelringe, würzige Knoblauch Croutons und unverzichtbar etwas sehr gutes Olivenöl.

Aber der Fantasie sind für dieses Gericht wohl keine Grenzen gesetzt und Köche bieten eine Vielzahl an Varianten nicht nur für die Gazpacho selbst, sondern auch für die Toppings an: Staudensellerie, klein gewürfeltes, hartgekochtes Ei, Honig- oder Wassermelone, Avocado, Mango, rote Bete, gebratene Garnelen und Meeresfrüchte und Vieles mehr.

Herminas Gazpacho

Natürlich habe ich mein Rezept wie häufig nach meinem Gusto abgeändert und hier erkläre ich euch auch warum. Ich habe das altbackene Weißbrot durch Kichererbsen ersetzt. Zum einen, weil ich kein altbackenes Weißbrot zu Hause habe, zum anderen dient das Weißbrot zwei Faktoren:

  • es ist sättigend.
  • es bindet.

Das können die Kichererbsen ebenfalls, sie liefern jedoch zusätzlich noch ordentlich Proteine. Probiert und für sehr gut befunden, gestern bei 35 Grad im Schatten. 

Die Zutaten variieren, die sommerliche Erfrischung bleibt. 

Muchas Gracias

Ich hoffe mein Beitrag über diese spanische Sommer-Köstlichkeit hat dir Freude bereitet! Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, ihn zu lesen. Hasta luego! ❤️

 

von Hermina Deiana – 29 Juni 2025

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